Der ROBOT Teil 2

Nach der ausführlichen Würdigung der Robot-Motorkamera meines Vaters, jetzt eine Fortsetzung

Wenn ich mir die eBay-Preise für die historischen Robot-Kameras so ansehe, habe ich für 40 Euro plus Porto einen Schnapp gemacht. Die, oder wie in Kennerkreisen genannt, der ROBOT kam in der Original Bereitschaftstasche, mit dem lichtstärkeren Schneider-Kreuznach Xenon 1:1.9/40 UND: zwei Original Robot Filmkassetten, die heute kaum noch zu finden sind. Aber Voraussetzung sind, wenn ich mit der/dem ROBOT einen Film belichten will. Idealerweise SW, wo der Film dann aus der gewöhnlichen Patrone in die Robot-Kassette umgespult werden muss. Ob ich mir das antue, weiß ich nioch nicht. Ganz sicher werde ich mit dem lichtstarken Xenon fotografieren. Im Vollformat auf der Nikon Z6 und im Viertelformat auf der Olympus OM-D E-M5.

Spezifikation

Zur Beachtung: Der Linsenschnitt zeigt die 50 mm Variante, nicht das 1:1,9/40 mm Xenon

  • Baujahr ab 1940
  • Abmessungen/Gewicht Ø 47mm l 32 mm, Filter Ø ??, 196 g
  • Optischer Aufbau 6 Linsen in 4/5 (?) Gruppen
  • Die Blende besteht aus 15 Lamellen, kleinste Blende f/16
  • Nahdistanz 0,7 m
  • Objektivanschluss M26 Gewinde

Im ersten Praxisbeitrag „DER ROBOT! Nicht der Robot-er, nicht die Robot Kamera: DER ROBOT“ hatte ich nur kurz überlegt, ob ich die Nikon Z6 aufs authentische Original Robot 1:1 Format mit 24 x 24 mm umschalte, habe es dann aber beim gewohnten 24 x 36 mm Kleinbildformat gelassen. Was ROBOT in den 1960er Jahren mit dem Modell Royal 36 dann schließlich auch bot: 24 x 36 mm. Und mit dem Schneider-Kreuznach Xenar 1:2.8/38 unbekümmert im Vollformat fotografiert.

Da hatte ich die folgende Bemerkung im Internet noch gar nicht gelesen: "Die Robot-Kameras haben das quadratische Bildformat mit Negativen von 24x24mm. Für diesen Bereich sind auch die Objektive gerechnet. Deshalb ist bei einer Nutzung am Kleinbildformat von 24x36mm mit einer starken Vignette zu rechnen."

Hmmm … Zumindest bei Verwendung des Schneider-Kreuznach Xenar 1:2.8/38 im Vollformat würde ich nicht von einer starken Vignette sprechen. Drei Beispiele, aufgenommen mit Blende f/8 oder f/11. Ja es gibt Vignettierung. Die man bei Bedarf mit Lightroom & Co./Photoshop rausrechnen/entfernen hätte können.

Vignettierung im 24x36 mm Vollformat: Schneider-Kreuznach Xenar 1:2.8/38

Beim Schneider-Kreuznach Xenon 1:1.9/40 habe ich dann genauer hingesehen. Und einmal auf eine weiße Wand und in den Tageshimmel fotografiert. Was mit Offenblende f/1,9 eigentlich reichlich unsinnig ist. Ja, das Xenon vignettiert deutlich. Was bei Abblenden auf f/2,8 und f/4 zurückgeht. In zwei Testfotos habe ich die Aufnahmefläche vom Robot-Format 24 x 24 mm einmontiert. Da vignetiert natürlich nichts. Entsprechend ist das Xenon im 15 x 23 mm APS-C Halbformat und 13 x 17 mm microFourThirds Viertelformat vignettierungsfrei!

Vignettierung im 24x36 mm Vollformat: Schneider-Kreuznach Xenon 1:1.9/40: Blende f/1,9 - f/2,8 - f/4

Der komische dunkle Punkt? Ein mit Tesa festgeklebtes Cent-Stück als Fokussierhilfe ;-) Wenn ich das Xenon dann zum Fotorundgang ausführe, werden die meisten Motive eh mit f/8 und f/11 abgelichtet. Mal schau'n, was dann noch an Randabschattung übrig ist.

Randabschattung = Vignettierung?

Passend zur Bildüberschrift …

Was ich da als "Randabdunkelung" bezeichnet habe, dürfte tatsächlich dem wahrscheinlich/vielleicht doch nicht ganz fürs 24 x 36 mm ausreichenden Bildkreis des Xenons geschuldet sein. Es ist aber sogar denkbar, dass die geschlossene Irisblende stört! Man sollte eigentlich meinen, dass die Vignettierun/Randabdunkelung verschwindet, wenn man abblendet. Das ist nicht immer so. Also: Bei f/8 f/11 habe ich eine gewisse – ich nenne es jetzt mal – Randabschattung. Die je nach Motiv rausrechen- oder rausretouschierbar ist. Echte Probleme hat das Xenon aber beim direkten Foto in die Sonne. Da muss kräftig mit Lightroom gegengearbeitet werden.

Jetzt aber: Das Schneider-Kreuznach Xenon 1:1.9/40 im Vollformat auf der Nikon Z6

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Für einen Objektivproduktionsbeginn 1940 bis aufs Gegenlichtverhalten eine zumindest im Bildzentrum bemerkenswerte Qualität. Die noch höher ausfallen würde, wenn man das Xenon auf der Z6 im quadratischen 1:1 Modus laufen lassen und dadurch die Ecken abschneiden würde.

Was soll's: In der Fortsetzung, wo das SCHNEIDER-Kreuznach Xenon 1:1.9/40 auf die Viertelfomat Olympus OM-D E-M1 adaptiert wird, braucht man sich über Vignetierung/Randabschattung und eine gewisse Schwäche am äußersten Bildrand keine Gedanken zu machen!

Ralf Jannke, September 2024

 

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