Vielleicht wird es etwas erkennbarer, wenn man das "Raumschiff" spiegelt und alleine zeigt…
Hmmm…
Das große Runde vorne könnte ein Objektiv sein, die Öffnung hinten ein Suchereinblick und die Wabenzelle unter dem Objektiv vielleicht eine Belichtungsmesszelle. Und mit den beiden Tastschaltern wird die gedachte Kamera bedient. Ist man soweit gekommen, hat man tatsächlich ins Schwarze getroffen.
„Wie wird die Kamera der Zukunft aussehen?“ lautete die Überschrift eines Beitrags aus dem Frühjahr 2018 im Digicammuseum.de.
Auslöser war ein Artikel, eine Zeichnung, die sich im meinem Archiv amerikanischer und schwedischer Fotomagazine, beginnend mit den 1940 Jahren, fand. Jetzt ist in einem schwedischen Magazin eine weitere Skizze einer Zukunftskamera aufgetaucht. Deren Idee leicht durch den dazugehörigen Text zu datieren ist. Das Ganze muss 1958 geschrieben worden sein.
Das schwedische Magazin schrieb 1958 „Die Kamera der Zukunft“
„Als der aus dem beidseitig perforierten 35 mm Kinofilm konfektionierte Kleinbildfilm mit seinem 24 x 36 mm Negativformat auf den Markt kamen, war ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung der Fotografie getan. Dieser Film ermöglichte den Konstrukteuren den Bau von Kleinbildkameras, die den Weg für die Fotografie als Hobby für Millionen ebneten. Aber weil die Kamera so klein war, war sie oft nicht vielseitig genug, und es wurden viele Zubehörteile benötigt.“
„Stark verbessert wurde die einfache Kleinbildkamera durch Einführung des Spiegelreflexprinzips, so dass sich der Mann hinter der Kamera auf das Motiv und die Komposition des Bildes konzentrieren kann.“
„Die kommende Entwicklungen werden einen kontinuierlichen Antrieb für die Automatisierung zeigen. Niemand weiß, wie die nächsten 100 Jahre aussehen werden, aber eine Kamera im Jahr 2058 verfügt möglicherweise über Geräte mit automatischer Radarentfernungseinstellung, Übertragung des Motivs an einen Empfänger zu Hause, Aufzeichnung auf Film oder Magnetband und einen eingebauten Elektronenblitz, dessen Batterie mit Sonnenenergie aufgeladen wird.“

Sogar die Energieversorgung der Kamera mit Hilfe von Solarenergie hat der Autor richtig vorhergesehen! Realität geworden in der Cosina E1 Solar, die es auch gelabelt als Revue Solar 100 gab. Eine Idee, die sich aber nicht durchsetzen konnte. Die „Radarentfernungseinstellung“ besorgt heute der Autofokus, für „die Übertragung des Motivs an einen Empfänger zu Hause“ sorgen WLAN/WiFI/Internet, die filmlose „Aufzeichnung des Motivs“ ist seit Video- und Stillbildvideokameras Mitte der 1980er Jahre (und früher) Realität. Heute nicht mehr auf Magnetband, sondern eben auf Speicherkarte.
„Die Optiken werden sich ebenfalls ändern, und die zukünftige Kamera kann mit nur einem Objektiv ausgestattet sein. Mit variabler Brennweite von 180 Grad Weitwinkel bis zu Tele und extremen Nahaufnahmen.“
Selbst damit lag der Autor nicht vollkommen daneben. Bridgekameras erreichen aktuell einen Brennweitenbereich von 20-1200 mm 60-fach Zoom, Panasonic DMC-FZ72 oder 24-3000 mm 125-fach Zoom Nikon Nikon P1000. Zoomobjektive fürs 24 x 36 mm Kleinbildformat erreichen mit 28-300 mm einen etwa 10-fache Brennweitenbereich. Und das 180 Grad „Weitwinkel“ gibt es immerhin als 8-15 mm Objektiv variabler Brennweite von Canon oder Nikon.
Der schwedische Beitrag endet mit: „Diejenigen, die dann – 2058 – leben, werden es sehen.“
Die Gegenwart hat die Zukunft längst überholt!
Ralf Jannke, Dezember 2019
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 29.12.2019 |
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