Fuji FinePix AX550 Kurzbericht

Hier stelle ich eine Kompaktkamera von Fujifilm vor. Sie war offiziell in Deutschland nicht erhältlich, Digitalkamera.de hat sie darum nicht in ihrer Datenbank. Vermutlich kam sie als preiswerter Grauimport nach Europa.

Spezifikationen

  • Die 2012 vorgestellte Fujifilm FinePix AX550 ist 93 x 60 x 28 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 175 g.
  • Der 1/2,3“ CCD-Sensor (6,2 x 4,6 mm) löst maximal 4.608 x 3.440 Pixel  = 16 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 3200 ASA einstellbar. HD-Videos sind möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karte (max 32 GB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen 3“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Das Objektiv ist ein 5,9-29,5mm/1:3,3-5,9 (33-165 mm @KB) 5-fach Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, 256-Zonen-Matrixmessung. Belichtungszeiten 8 s bis 1/1400 sek. (kombinierter mechanischer und elektronischer Verschluss) Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • rein elektronische Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mignonzellen

Besonderheiten

„FinePix“ hießen viele Fuji/Fujifilm Digitalkameras, die „AX“-Linie ist ein einfach ausgestattete Linie für den preisbewußten Einsteiger. Sie war offiziell nicht in Deutschland erhältlich und kam zeitgleich mit anderen Modellen auf den Markt, die sich in Auflösung und Objektiv unterschieden.

Die Stromversorgung erfolgt mit zwei fast überall erhältlichen Mignonzellen, Es können sowohl Alkalien-Batterien als auch NiMh-Akkus benutzt werden, im Systemmenü gibt es eine Umschaltung zwischen beiden Typen, damit die Kamera bei Akkus nicht viel zu früh abschaltet. Als Speichermedium dienen SD-/SDHC-Karten bis 32 GB.

Der Gehäuseblitz mit TTL-Vorblitztechnik ist fest eingebaut.

Die Kamera muß mit recht wenigen Bedienelementen auskommen, oben gibt es den Auslöser und den Taster zum Ein- und Ausschalten, Hinten gibt es eine kleine Zoomwippe, das Steuerkreuz mit Mitteltaste (alle vier Wegetasten haben eine Zweitfunktion: Löschen, Makro, Blitz, Selbstauslöser), eine Wiedergabe- und eine Display-Taste. Alle weiteren Funktionen erfordern einen Ausflug ins Kameramenü.

Die Belichtungssteuerung ist auf den Einsteiger zugeschnitten, so gibt es eine Vollautomatik, eine Programmautomatik, eine Motiv-Automatik (die Kamera versucht zu ermitteln, welches Motivprogramm das richtige sein könnte) und diverse Motivprogramme. Diese werden im Display nicht nur mit Namen genannt, sondern auch mit einem kleinen Beispielbild und einem kurzen Text erklärt.

Die Fuji-Spezialität „SuperCCD“ kommt bei der AX550 nicht zur Anwendung, es ist ein allgemein übliches Bayer-Pattern vor dem Sensor. Die Bildstabilisierung arbeitet nur mit elektronischen Tricks (z. B. der ISO-Automatik), eine optische Stabilisierung ist nicht vorhanden.

Die Kamera schreibt einige Angaben in die EXIFs jedes aufgenommenen Bildes, im MakerNotes-Teil steht z. B. die interne Kameraseriennummer und das Produktionsdatum, die Bildqualität und -Größe, die aktiven Fokuspunkte, der Farbmodus uvm. Die Zahl der Auslösungen kann Fuji-typisch nur der Service ermitteln, sie steht nicht in jedem Bild.

Die Kamera dürfte eine reine OEM-Auftragsproduktion gewesen sein, da sie „Made in China“ ist. Jedoch ist die Firmware und das Menu auf Fuji zugeschnitten worden, so gibt es z. B. die aus etlichen anderen Fujikameras her bekannten Filmsimulationsmodi.

Die auch in anderen Fuji-Kompaktkameras verbaute Daumenauflage auf der Rückseite besteht aus Gummipunkten, die durch die Rückwand herausstehen. Im Gegensatz zu den besseren Fujikameras leuchtet durch sie aber keine Speicher-LED.

Die USB-Buchse und der Videoausgang erfordern wie bei vielen anderen Kompaktkameras ein allzugerne verlorenes ein Spezialkabel, da beide Buchsen zu einer proprietären Kombibuchse zusammengefaßt sind. Die diese offenliegt, kann sie leicht verschmutzen.

Die UVP der AX550 ist mir nicht genau bekannt, sie soll etwa 90 US-Dollar gekostet haben. Mein Exemplar bekam ich 2022 geschenkt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kameras, die ich gebraucht erhielt, scheint sie durchaus benutzt worden zu sein, der Bildzähler der abgespeicherten Aufnahmen steht auf etwa 5500.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In alle Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der AX550 ist ein preiswertes Einsteigermodell, es besteht fast komplett aus Kunststoff, der teilweise lackiert und teilweise verchromt ist. Auch das Stativgewinde ist ein Kunststoffteil. Wie üblich wurde die Kamera auch in anderen Farben als dem gezeigten Silber verkauft.

Die Verzeichnung des Objektivs ist bei 33mm kaum sichtbar, da die Objektivfehler mit ziemlicher Sicherheit durch den Bildprozessor weggerechnet werden.

1600 ASA sind nur ein Notbehelf und sollten möglichst nicht benutzt werden. Bei 3200 ASA reduziert die Kamera die Bildgröße automatisch auf 4 Megapixel.

Die Bildqualität ist nichts besonderes, der Sensor ist für die hohe Pixelzahl eigentlich kompaktkameratypisch zu klein, auch wird der Bildprozessor aufgrund des niedrigen Verkaufspreises ein älteres Modell aus den Generationen vor der AX550 sein, selbst bei 100 ASA ist bereits ein leichtes Bildrauschen trotz der Rauschunterdrückung sichtbar, außerdem haben die Aufnahmen kaum 16 Megapixel Auflösung, da das Rauschen so stark weggerechnet werden muß, daß feine Details fehlen. 8 Megapixel reichen für die Kamera eigentlich völlig aus, 16 Megapixel-Aufnahmen benötigen nur mehr Speicher, enthalten aber nur kaum mehr Details.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware).

Christian Zahn

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