Fuji X-E1 SIGMA-XQ 1:3.5 f=200mm

Was ist an diesem 200er so merkwürdig? Es hat zwei Entfernungs-Einstellringe!

Bis jetzt kannte ich kein zweites Objektiv, das mit zwei Entfernungsmöglichkeiten  ausgestattet ist, mit zwei Entfernungseinstellringen unterschiedlicher Steigung.

Spezifikation

Wie weit sich das abgebildete SIGMA 200mm F/2.8 TELEPHOTO LENS und das SIGMA-XQ 1:3.5 f=200mm unterscheiden, war nicht herauszufinden. Ich habe aber das "falsche" 200er gewählt, weil es von Sigma neben dem erneut präsentierten XQ 1:3.5 f=200mm und der 200mm F/2.8 TELEPHOTO LENS  noch ein 4/200 mm und 4/300 mm gab. Alle mit der doppelten Fokussierung mit Hilfe zweier getrennter Entfernungseinstellringe ausgestattet.

Olypedia.de schreibt zum hier präsentierten SIGMA-XQ 1:3.5 f=200mm:

Die getrennten Entfernungsringe sind für den jeweiligen Zweck getrennt zu benutzen – beide fangen ja bei "Unendlich" an:

  • Der "breite Ring" (sehr steiler Hub der Entfernungseinstellung) geht von "Unendlich" bis 1 m
  • Der "schmale Ring" (Feinfokussierungsring) geht von "Unendlich" bis 1,75 m
  • Die gleichzeitige Benutzung beider Möglichkeiten führt zu sehr starken Abbildungsfehlern, erst ab Blende 11 ist die Leistung in der Kombination "brauchbar".

Den letzten Satz formuliere ich mal so um:

Das Teil bei Offenblende: Phantastisch! Das nicht mehr gebaute Rodenstock Imagon lebt! Wikipedia schreibt: "Das Rodenstock Imagon ist ein professionelles Weichzeichnerobjektiv, das von 1931 bis in die 1990er Jahre in verschiedenen Brennweiten für Kleinbild-, Mittel- und Großformatkameras von der Rodenstock GmbH angeboten wurde." Auf Wunsch erzeugt mein Sigma "Imagon" einen irgendwie scharfen Kern, überlagert von in diesem Fall willkommener, wunderbarer Weichheit. Der "Zauber" verschwindet aber bereits bei Abblenden auf f/5,6. 

Die optische Leistung bewertet Olypedia.de so:

Fernbereich:

  • bei offener Blende etwas weich, gute Schärfe, geringe Neigung zu CAs
  • leicht abgeblendet (Blende 5,6) hoher Kontrast, gute Schärfe, CAs verschwinden vollkommen

Nahbereich:

  • bei offener Blende sehr weich, niedrige Schärfe, starke Neigung zu CAs
  • leicht Feinfokussierungsring (Blende 8) hoher Kontrast, sehr gute Schärfe, CAs lassen stark nach
  • angenehmes Bokeh

Diese Effekte treten insbesondere bei Kameras mit "kleinen Sensoren" (APS-C, FT) auf, bei "Vollformat-Sensoren" ist das Objektiv überraschend gut (…)

Wegen der - damals üblichen - "schlechten" Vergütung ist der Einsatz einer Streulichtblende dringend zu empfehlen.

SIGMA "Imagon" hinterer Entfernungsring, Blende f/3,5 - f/5,6 - f/8

SIGMA "Imagon" vorderer Entfernungsring, Blende f/3,5 - f/5,6 - f/8

SIGMA "Imagon", beide Entfernungsringe überlagert, Offenblende f/3,5

Und nochmal: SIGMA "Imagon" hinterer Entfernungsring, Blende f/5,6 - f/8

Offenblende – mein Favorit

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Mit dem "angenehmen Bokeh" aus Olypedia.de bin ich nur bei Offenblende einverstanden ;-) Aber das SIGMA-XQ 1:3.5 f=200mm hat großes Spiel-Potential! Sicher kein Objektiv für Sachaufnahmen, wo höchste Schärfe gefordert ist. Aber wenn "Duftigkeit" gewünscht, ein Thema ist! Vielleicht nicht jetzt, in der dunklen Jahreszeit. Aber wenn der nächste Frühling kommt. Und man muss die Motive für diese Spezialität suchen und finden. Das abgefallene Blatt in der Astverzeigung geht in die richtige Richtung! Auch Porträt müsste gut sein … Also: Auf ein Neues - 2024!

Ralf Jannke, Herbst/November 2023

 

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