Fuji X-E2 AF Nikkor 2,8/24

In diesem Erfahrungsbericht geht es um die Benutzung eines Nikon-Altobjektivs an einer 16-Megapixel Systemkamera. Dank preiswerten Drittanbieter-Adaptern stehen dem Anwender eine große Zahl an Objektiven zur Verfügung.

Das gezeigte Objektiv ist die erste Version des 24mm-Nikkors mit  Autofokus und erschien 1986. Seine optische Rechnung basiert auf derjenigen des manuellem Nikkors (lediglich die Mehrschicht-Vergütung wurde leicht überarbeitet). 1993 wurde es mit der „D“ = Distanz-Funktionalität versehen (D-Nikkore übermitteln die eingestellte Entfernung an die Kamera, die damit besser Aufhellblitzen kann, weil sie die Hauptmotiventfernung kennt). Wie alle Nikkore bis etwa 1995 stammt das 24er-AF-Nikkor komplett aus Japan.

Zur Korrektur der Bildfeldwölbung im Nahbereich hat das 24er AF-Nikkor „Floating Elements“ bzw. „CRC = Close-Range Correction“, also unterschiedlich bewegte Linsen beim Fokussieren. Das funktioniert aber nur, wenn eingestellte Motiventfernung und tatsächliche Motiventfernung übereinstimmen. Erfordert der Adapter eine Einstellung von 2 Metern am Objektiv bei Unendlich des Motivs, gibt es insbesondere bei großen Blendenöffnungen unscharfe Bildecken. Gegebenenfalls muß der Adapter in der Dicke korrigiert werden, damit das Objektiv seine Leistung wirklich abliefern kann.

Das Objektiv ist ca. 55mm lang, hat einen Durchmesser von etwa 64mm und wiegt 255 Gramm. Das gesamte Objektiv ist äußerlich aus Kunststoff gefertigt, immerhin sind sowohl das Bajonett als auch der Blendenschließhebel sowie etliche innere Teile aus Metall. Das Filtergewinde hat Nikontypisch 52mm, die Streulichtblende wird eingeschraubt. Das Gewinde rotiert beim Fokussieren nicht mit.

Der manuelle Fokusring aus Kunststoff ist sehr schmal und mit geriffeltem Gummi überzogen, er läuft sehr leicht (wie bei einem AF-Objektiv zu erwarten ist). Mit ca. 40° Einstellweg ist er nur schlecht einstellbar, die Naheinstellgrenze von 0,3 Metern ist nur durch die oben beschriebenen Floating Elements möglich. Eine Markierung für die Infrarotfotografie ist vorhanden.

Der Blendenring (ebenfalls aus Kunststoff) rastet in ganzen Blendenstufen, auch er ist etwas hakelig, in der Stellung für kleinste Blende kann er verriegelt werden. Man merkt dem Objektiv deutlich an, daß es für Blendeneinstellung durch die Kamera und Autofokus gebaut ist und manuelle Fokus- und Blendeneinstellung eher selten benutzt werden sollen.

Beispielfotos

Das Objektiv liefert erwartungsgemäß bei allen Blenden eine sehr gute Schärfe (ab ca. 4,0 wird es nochmals leicht besser), es kann dann den 16-Megapixel-Sensor der X-E2 durchaus ausreizen. Chromatische Aberrationen treten nur gering auf, auch die Verzeichnung ist kaum erwähnenswert.

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei ASA-Automatik und Blende 5,6, gespeichert als RAF, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte und die Aufnahmeparameter als Text einmontiert.

Es ist inzwischen relativ preiswert erhältlich, da viele Nikon-Kameras nur noch Objektive mit eingebautem Motor im Autofokusbetrieb benutzen können und viele Fotografen ihre „Schraubenzieher“-AF-Nikkore verkaufen. Die Version mit „D“-Funktionalität ist gebraucht immer etwas teurer als die Version ohne „D“.

Fazit

Das Objektiv werde ich an der X-E2 nicht mehr benutzten, zwar ist die Abbildungsleistung sehr gut, aber der Fokusring ist zu leichtgängig. Ich habe andere Objektive im Bestand, die sich manuell besser scharfstellen lassen.

Christiian Zahn

 

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