Fujifilm FinePix E510 Kurzbericht von Christian Zahn

Spezifikation

  • Die 2004 vorgestellte Fujifilm Finepix E510 ist 101 x 61 x 32 mm groß und wiegt mit Akkus und Speicherkarte 215 g.
  • Der 1/2,3" CCD-Sensor löst maximal 2.592 x 1.994 Pixel  = 5 Megapixel auf. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 80 bis 400 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 320 x 240 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf xD-PictureCard (max. 512 MB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen Realbildsucher, der aber nicht das gesamte aufgenommene Bild zeigt, anvisiert. Zur Bildkontrolle ist ein 2“ TFT LCD Monitor mit 154.000 Subpixeln vorhanden, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Live-View ist ebenfalls möglich.
  • Das Objektiv ist ein 4,7-15,1mm/1:2,9-5,5 (28-91 mm @KB) 3-fach Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik sowie diverse Motivprogrammen. Matrixmessung. Belichtungszeiten 2 s bis 1/2000 sek. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • manuell ausklappbarer Blitz mit ca. Leitzahl 8
  • Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung über zwei handelsübliche Mignonzellen (Batterien oder Akkus)

Besonderheiten

  • „Finepix“ hießen viele Fuji/Fujifilm Digitalkameras, die „E“-Linie wurde mit den gleichzeitig erschienenen Modellen E510, der E500 und der E550 eingeführt. Diese haben alle ein gleiches Gehäuse, unterscheiden sich nur in Sensorgröße und -Auflösung sowie Ausstattungsdetails.
  • Die Kamera hat ein damals durchaus respektables Objektiv, das KB-äquivalent von 28 bis 91 mm reicht. Üblich waren damals als Anfangsbrennweite eher 35 oder 38mm (KB-äquivalent) als Weitwinkel.
  • Die Stromversorgung erfolgt mit zwei überall erhältlichen Mignonzellen.
  • Der Gehäuseblitz mit TTL-Vorblitztechnik klappt nur durch manuelle Betätigung einer Taste aus. Allerdings nicht besonders weit, die gefürchteten „roten Augen“ können so nicht verhindert werden.
  • Die Fuji-Spezialität „SuperCCD“ kommt bei der E510 nicht zur Anwendung, es ist ein übliches Bayer-Pattern vor dem Sensor. Die fast baugleiche E550 hat einen Super-CCD mit wabenförmiger Pixelanordnung.  (Ralf: Link auf Deinen Praxisbericht?)
  • Die Kamera hat wie viele andere Fuji-Kameras eine blaue „F“-Taste, nach Druck auf diese können verschiedene Filmsimulationen (Fuji Chrome, SW, Normal) eingestellt werden. Die Kamera versucht dann, die Bildanmutung von Analogfilmen nachzuahmen.
  • Die USB-Buchse erfordert ein Spezialkabel, fehlt dieses, so müssen die Aufnahmen mit einem externen Kartenleser von der Speicherkarte gelesen werden. Dazu muß ein xD-PictureCard-Schacht im Lesegerät vorhanden sein.
  • Um einen Filter oder einen Brennweitenkonverter montieren zu können, muß ein Adapterring in ein Bajonett um das Objektiv montiert werden, dazu muß erst ein schutzring abgenommen werden.
  • Über den Schnittstellen sitzt normalerweise eine Gummiabdeckung, diese fehlt bei meinem Exemplar.
  • Die UVP der E510 betrug ca. 350 US-Dollar (damals etwa 350 Euro).

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Die Verzeichnung des Objektivs ist bei 28mm gering, sie wird vom Kameraprozessor vermutlich korrigiert sein.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der E510 ist ein preiswertes Einsteigermodell, es besteht komplett aus Kunststoff, nicht einmal das Stativgewinde ist aus Metall.  Lediglich Zierringe um das Objektiv sind sind metallisch. Die verwendeten Materialen sind jedoch nach etwa 10 Jahren gut erhalten, der berüchtigte „Gummiauflagenschwund“ oder das „Verkleistern“ aufgespritzter Gummierungen anderer Kamerahersteller ist (zumindest bei meinem Exemplar) bislang nicht aufgetreten.

Die Bildqualität ist nicht als gut zu bezeichnen, bei 100 ASA ist das Farbrauschen zwar nur kaum wahrnehmbar, bei höheren ASA-Zahlen rauscht es jedoch deutlich, und die Aufnahmen verlieren durch den Endrausch-Algorithmus deutlich an Zeichnung. 5 Megapixel können zwar auch heute noch durchaus ausreichend sein, aber nicht bei einem „Zwergensensor“ wie in der E510 verbaut. in der 100%-Ansicht fehlt es deutlich an Schärfe und Detailauflösung.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch eher uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen eher nicht geeignet.

Christain Zahn, Herbst 2020

Christian Zahn betreibt auch die eigene Internetseite „Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie“.

Dort werden unter anderem (Analog-) Kameras von AGFA bis Zeiss vorgestellt.

 

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