Ohne den notwendigen Adapter wäre das Ganze noch flacher. Aber auch so geht die Kombination Industar-69 2,8/28 als Pfannkuchen-flaches (engl.) "Pancake"-Objektiv durch.
"Industar-69 2,8/28 – Keine Empfehlung für eine spiegellose Systemkamera? Oder doch?"lautete die Überschrift des ersten Praxisbeitrags zum russischen 28 mm Pancake. Bei dieser Gelegenheit: Digicammuseum hält sich aus der Politik raus! Dazu von mir aber doch eine Bemerkung: Was können russische Objektive fürs jeweilige Politbüro – wenn noch vorhanden – oder eine durchgeknallte Führung eines Staates? Nichts!
Das Industar mit M39 Leica-Schraubanschluss hat zwar die gravierte Brennweite von 28 mm, wurde aber fürs Kleinbild-Halbformat der russischen Belomo Chaika II ausgelegt. Kleinbild 24 x 36 mm Negativfläche, KB-Halbformat 18 x 24 mm Filmfläche. Dieses 28er kann das Kleinbildformat also nicht füllen, wahrscheinlich aber einen 19 x 27 mm APS-H Sensor (Cropfaktor 1,3) und ganz sicher den 15 x 23 mm APS-C Sensor. In diesem Fall die 16 Megapixel der spiegellosen Fuji X-E1.
Weil das Industar-69 2,8/28 so "schick" ist ;-) wollte ich es unbedingt nochmal „ausführen“.
Nachdem es modifiziert wurde. Denn ohne die leicht selbst durchzuführende Umbauarbeit kann das 28 mm nicht auf Unendlich fokussiert werden. Was geändert werden muss, ist im Praxisbeitrag beschrieben.
Die nebenstehende, nette AGAT 18 hatte ich in meiner Analogsammlung. Bestückt mit einem Industar-104 1:2.8 f=28. Die "18" in der Kamerabezeichnung deutet schon aufs Halbformat: 18 x 24 …
Querformat wäre zur Abbildung hier auf der Seite besser, entspricht aber nicht der Realität. Durch das 18 x 24 mm Halbformat würde die gewohnt „normal“ = quergehaltene Kamera nur Hochformatfotos erzeugen. Fürs gewohnte Querformat der Fotos muss die 18 x 24 Halbformatkamera im Hochformat gehalten werden. Schnell zu erkennen, wenn man den einfachen Sucher dieser russischen AGAT 18 anschaut.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Eigentlich nicht erklärbar, ob es durch meine rigide Modifikation kommt, aber der Blendenring steht "irgendwo", nur nicht gegenüber den vertrauten Werten 2.8 4 5,6 usw. Also wurde die Blende nach Augenschein frei Schnauze leicht geschlossen. Nachteil: Wenn schon manuell fokussieren, dann der Präzision halber, lieber bei Offenblende. Ginge, aber dann das Gefummel die Blende auf Gutdünken zu schließen. Egal, es hat ja hingehauen. Die Schärfe im 15 x 23 mm Sensorformat ist bei genauem Hinsehen so "Na ja…". Auf Film dürfte davon kaum was aufgefallen sein, oder es war den Benutzern für kleine Papier-Erinnerungsbildchen egal. Was die Farbwiedergabe angeht, konnte ich es nicht lassen, den schon knalligen Fuji Velvia Farben der X-E1 per Adobe Ligtroom noch eins draufzusetzen. Geschmackssache … Das Industar-69 2.8/28 darf jetzt weiter in seinen Ruhestand.
Ralf Jannke
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 6.05.2023 |
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