Jay-Tech JC-i410 Kurzbericht

Hier stelle ich eine recht frühe Billig-Digitalkamera vor, sie gehört in die Box der Trash-Objekte. Leider ist mein Exemplar defekt.

In seiner "Trash Frühjahrs-/Sommer-Party – Teilnehmerliste" hat Ralf Jannke die fast identisch aussehende Jay-tech JayCam i510 nicht nur gezeigt, sondern sogar ein paar Fotos damit aufgenommen. Oben in die Abbildung der JC-i410 einmontiert.

Spezifikationen

  • Die vermutlich 2002 vorgestellte Jay-Rech JC-i410 ist 101 x 69 x 40 mm groß und wiegt 135 g.
  • Der Sensor löst maximal 1600 x 1200 Pixel  = 2 Megapixel auf. Die Empfindlichkeit ist unbekannt. Bilder werden als JPEG auf SD-Karten (max. ca. 2 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist eine 1:3,5/9mm Festbrennweite.
  • Das Motiv wird über einen abschaltbaren 1“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, zusätzlich ist ein optischer Realbildsucher vorhanden.
  • Entfernungseinstellung entfällt, da Fixfokus.
  • Belichtungssteuerung durch Zeitautomatik mit fester Blende.
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch
  • ohne Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch zwei Mignonzellen

Besonderheiten

„JC-i410“ bedeutet vermutlich „Jaytech Camera“ mit interpolierten 4,1 Megapixeln. Die Kamera hat einen 2,1 Megapixel-Sensor, kann aber hochinterpolierte Bilder mit 4 Megapixeln erzeugen. Die Bildqualität des Sensors dürfte seiner echten Auflösung schon nicht gut sein, hochinterpoliert wahrscheinlich noch schlimmer. Immerhin hat der eigentliche Hersteller die 2,1 Megapixel deutlich sichtbar in einem Zierelement an der Kameravorderseite eingeprägt, somit sollte jedem Benutzer klargewesen sein, daß die 4 Megapixel, die Jay-tech per Gummitampondruck neben das Objektiv drucken ließ, nur „hochgemogelt“ waren. (Diese Beschriftung ist beim gezeigten Exemplar inzwischen fast ganz abgerieben.)

Die Kamera gehört in die Klasse der Billig-Kompaktkameras „Made in China“. JAY-tech aus Mönchengladbach ließ sie sich vermutlich im Jahre 2002 bauen, die Firma existiert im Jahr 2021 immer noch. Zwar importiert sie keine Digitalkameras mehr, aber Flachbildfernseher, Android-Tabletts, Bluetooth-Lautsprecher, Überwachungskameras und andere elektronische „Gadgets“ aus Fernost.

Die Stromversorgung erfolgt mit zwei fast überall erhältlichen Mignon-Zellen, gespeichert werden die Bilder entweder in einen internen 8MB-Speicher oder auf maximal 2 GB große SD-Karten.

Die Kamera ist aus billigsten Komponenten zusammengebaut: ein winziges 1“-Display, ein Fixfokus-Objektiv mit lediglich der Offenblende, einem rein elektronischem Verschluss und einem sehr grob gefertigten Plastikgehäuse. Immerhin gibt es einen stromsparenden Durchsichtsucher und eine Schutzscheibe vor dem Objektiv. Das Fixfokus-Objektiv kann per mechanischem Schieber auf eine Makrostellung umgeschaltet werden.

Als Schnittstelle steht nur USB zur Verfügung.

Der UVP der JC-i410 ist mir nicht bekannt. Der heutige Zeitwert dürfte mit Null Euro anzusetzen sein. Ich bekam das gezeigte Exemplar geschenkt.

Beispielaufnahmen kann ich leider keine zeigen, da meine Kamera sich nicht einschalten läßt. Totalschaden! Ersatzweise ein paar Bilder aus der Jay-tech JayCam i510. Die statt 4 eben 5 Megapixel Schrott interpoliert. Man achte auf die Rolling Shutter Effekte!

(Ersatz) Beispielfotos Jay-tech JayCam i510

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Jay-Rech JC-i410 ist komplett aus Kunststoff, möglicherweise sogar die Linsen des Objektivs.

Die Kamera gehört zur Klasse der frühen Billigst-Digitalkameras.

Ein Urteil zur Bildqualität kann ich leider nicht abgeben, da mein Exemplar defekt ist, vermute aber: unterste Schublade.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch ziemlich uninteressante Kamera (höchstes als abschreckendes Beispiel für die Trash-Kamera-Ecke), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen vollkommen ungeeignet.

Christian Zahn

 

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