Auslöser für diesen Beitrag war die Frage eines Anwenders, ob ich beim „Rückstellen“ einer Kodak aus der DCS Pro 14n Linie helfen könnte. Man fand keine Möglichkeit den internen Speicher zu leeren, wo wohl noch ein paar persönliche Daten – Adresse(?) – drinstanden und wollte die Kamera so nicht verkaufen …

Ob die von mir gemailte Firmware da eine Hilfe war, weiß ich nicht, ließ mich aber in meinen Beitrag „Mit der "verrotteten" Kamera zu meinem geliebten "Rotten Place", dem Autoschrottplatz im Wald...“ vom April 2019 schauen.

Immerhin hatte die zu diesem Zeitpunkt bereits halbdefekte Kodak DCS Pro 14n noch etliche Bilder ermöglicht. Bewusst aufgenommen auch mit dem schweren Fallschaden Tokina Wide-Auto 1:2.8 f=35mm. Mehr „Schrott“ ging nicht ;-) Und hier kommt die KI/AI — Künstliche Intelligenz/Artificial Intelligence ins Spiel.

Zuvor noch eine letzte Bemerkung zur Vollformat Kodak DCS Pro 14n(x)

Diese Kameras sind mittlerweile weitgehend vom Markt verschwunden. Was noch vorhanden ist, wird zu horrenden US-Preisen von 300-400 Dollar/Euro plus 40 Euro Porto oder hier in Deutschland zwischen 300 und 550 Euro offeriert. Um den Wucher auf die Spitze zu treiben, wird eine „EXTREM SELTENE KODAK DCS PRO 14N DIGITALKAMERA BEDIENUNGSANLEITUNG...“ für 125 Euro inkl. Porto angeboten EINHUNDERTFÜNFUNDZWANZIG Euro für Papier??? Für ein Manual, das hier immer noch kostenlos runtergeladen werden kann …

Gerne habe ich 2019 für meine noch halbfunktionierende, ehrlicherweise auch so beschriebene Kodak DCS Pro 14n/x 70 Euro gegeben …

Nicht jammern, wie schlimm das doch wäre, wie man damit manipulieren kann. Ja, kann man.

Ein besonders miserables Ergebnis wird über dem Text angezeigt. An diesem "Foto" ist natürlich nichts echt! Die Gedankenvorlage war aber echt! Die Idee um damit die KI zu füttern, lieferte ein Foto, das ich vor Jahren in einem Natur-/Tiermagazin gesehen habe. Auf dem Foto lag ein Naturfotograf im hohen Gras – in Camouflage oder Khaki. „Bewaffnet“ mit einem langen Teleobjektiv. Direkt neben ihm, praktisch mit Körperkontakt (s)ein zahmer Gepard, der merkte, dass sein menschlicher Kumpel auf etwas lauerte. Also lauerte der Gepard aus Instinkt mit. Natürlich ein tolles Foto. Das nachgestellte KI-erzeugte Beispiel wurde durch entsprechende Eingaben generiert. Völlig daneben die Hände des "Fotografen". Die verkrüppelte rechte Hand hat 6 Finger, und die linke Hand ist ein undefinierbarer Klumpen. Das ist aber KI-Stand Ende 2023. Das dürfte in der Zwischenzeit immer weiter perfektioniert werden! Wobei: Hände scheinen extrem schwierig zu sein. Darauf sollte man immer achten, wenn Zweifel an der Echtheit eines Fotos sind.

Benötigt wurde ein "Model", das für eine Anzeige Kirschkernkissen präsentiert … Durch geschickte Bildwahl OHNE direkt gezeigte Hände merkt doch kein Laie, dass an diesen Bildchen nichts echt ist!

Um das abzuschließen, empfehle ich die Beiträge: 

• Erzeugen von Testbildern mit Abobe Firefly Image Generation 3
• Künstliche Intelligenz – KI – in der EBV: MANIPULATION, Fälschen, Faken

Was eine Text-KI bereits jetzt kann, war im Blogbeitrag "Ich glaube, ich kann aufhören zu schreiben zu texten" nachzulesen. Der Beitrag schloss mit: „Ich möchte nicht wissen wie hoch der prozentuale Anteil an Bot-generierten Fachtexten in entsprechenden Publikationen mittlerweile ist. Mit entsprechendem Wissen den ChatGPT Text überarbeiten, merkt (fast) kein Mensch, dass dort eine "Maschine" vollkommen automatisch getextet hat!“

Genug von dieser "unanständigen" KI, hin zu echter Hilfe! Selbst ausprobieren und positiv einsetzen.

Das Foto wurde mit der oben beschriebenen 13,5 Megapixel Vollformat Kodak DCS Pro 14n/x aufgenommen. Nicht zu übersehen die drei horizontalen, feinen blauen Linien und die merkwürdigen "Schneekristalle" im Bild!

Denen mit der Künstlichen Intelligenz von Lightroom 2025 beizukommen ist! 2019 ging das nur behelfsweise …

Im ersten Schritt wurden die drei blauen Störlinien des defekten Sensors oder der Auslese-Elektronik entfernt – links. In einem zweiten Schritt – rechts – ging es an die Entfernung der "Schneekristalle". Erzeugt vermutlich durch Schichtablösung im Bildsensor. Was man auch in einem Schritt hätte machen können. Viel, viel besser, als das Ausgangsbild. Wer hier und in den folgenden Fotos genau hinsieht, erkennt noch zwei ganz feine, diesmal vertikale Störlinien, sowie weitere "Schneekristalle". Ich habe drauf verzichtet, das weiter mit Lightroom rauszurechnen.

Aber wenn das keine großartige Unterstützung durch KI ist, um Fotos zu retten, weiß ich es auch nicht …

Die Qualität einer funktionierenden 13,5 Megapixel Vollformat Kodak war/ist exzellent. Mein Exemplar ist mittlerweile mausetot. Zum Glück habe ich noch die einwandfrei funktionierende Variante auf Sigma/Canon EOS-Bajonett Basis. Zum Kauf dieser durchaus interessanten Kodaks kann ich abgesehen von den Apothekenpreisen aber nicht mehr raten. Da bin ich mit einer gebrauchten 12 Megapixel Vollformat Nikon D700 allemal besser bedient. Die je nach Anzahl der Auslösungen für 250 bis 300 Euro beim Profianbieter mit Rückgaberecht zu haben ist.

Aber hier ging es ja um die Qualität der Software. Und da ist schon beeindruckend, was eine "anständige" KI heute leistet! 

Ralf Jannke, Juni 2025