Konica KD200Z Kurzbericht

Hier stelle ich eine frühe digitale Kompaktkamera von Konica vor. Sie entstand vor der Fusion mit Minolta zu KonicaMinolta. Leider ist mein Exemplar defekt, darum gibt es nur einen „Trockenbericht“ ohne Beispielbilder.

Die Konica Digital/Revio KD-200Z wird auch in Ralf Jannkes Beitrag "1873 bis 2005: 132 Jahre Konica" gezeigt. Bitte hinter den Analog-Part durchrollen. In seinem Beitrag "KYOCERA Finecam S3, S3x" taucht ein höher auflösender Nachfolger der Konica KD-200Z auf, eine Konica Digital Revio KD-300Z. Yashica/Kyocera und Konica? Wie schon von Christian Zahn weiter unten im Text vermutet: Auftragsfertigungen mit gewünschtem Hersteller-Label.

Spezifikationen

  • Die 2001 vorgestellte Digital Review KD-200Z ist 100 x 62 x 31 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 230 g.
  • Der 1/2,7“CCD-Sensor (5,4 x 4,0 mm) löst maximal 1600 x 1200 Pixel  = 2 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 3,2µm. Die Empfindlichkeit ist unbekannt. AVI-Videos sind nicht möglich. Bilder werden als JPEG auf SD-Karten (max. ca. 2 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 5,4-16,2 mm/1:2,8-4,8 3-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 35-105 mm.
  • abschaltbarer 1,5“ TFT LCD Monitor mit 114.000 Subpixeln für Bildanzeige und Menüsteuerung, zusätzlich optischer Realbildsucher und kleines SW-Statusdisplay
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung mit Hilfe des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik, mittenbetont integrale oder Spotmessung. Belichtungszeiten 1s bis 1/1000 sek., Selbstauslöser mit 3 oder 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mignon-Zellen

Besonderheiten

Die Kamera mit dem recht sperrigen Namen „Digital Revio KD-200Z“ wurde möglicherweise nicht von Konica selbst gebaut, sondern könnte eine OEM-Auftragsproduktion sein. Das Herkunftsland wird auf dem Typenschild nicht genannt.

„Revio“ hießen etliche Kompaktkameras, die Konica für APS-Film vertrieb. „KD“ dürfte „Konica Digital“ bedeuten, das „Z“ in der Typenbezeichnung weist wohl auf den eingebauten Zoom hin.

Bei der als Beispiel für Konicas APS-Kameras gezeigten analogen Revio CZ dient der aufgeklappte Mechanismus als Spiegel für Selbstaufnahmen.

Konica war der älteste japanische Filmhersteller (1873 gegründet), in Deutschland wurden die Farbfilme mit „Kuck mal Konica“ beworben. 2003 fusionierte Minolta und Konica zu KonicaMinolta, danach wurden fast nur noch Minolta-Kameras weiterproduziert, die Konica-Kameras liefen fast alle aus. 2006 verkaufte KonicaMinolta die Kamerasparte an Sony, die seitdem digitale Spiegelreflexkameras der alpha-Serie bauten und weiterentwickelten. Gleichzeitig stellte KonicaMinolta die Herstellung von Filmen und Fotopapier ein.

Die Stromversorgung der KD-200Z erfolgt durch zwei fast überall erhältliche Mignonzellen, gespeichert wird auf die damals recht neuen SD-Karten

Die Benutzerführung arbeitet zum einen mit einem Statusdisplay sowie einigen Tasten als auch mit einem Mini-Joystick, der auch gedrückt werden kann. Das Display ist hinter einer durchsichtigen Scheibe vor mechanischen Beschädigungen geschützt.

Das Zoom hat den damals üblichen Brennweitenbereich von 35-105 mm, es wird nicht wie bei vielen anderen Kameras durch automatische Lamellen geschützt, sondern durch eine vergütete Klarglasscheibe, die der Fotograf sauber halten muß, da es sonst zu Bildstörungen kommt.

Ein optischer Realbildsucher mit zwei Kontroll-LEDs kann stromsparend das Display ersetzten, allerdings zeigt der Sucher wie allgemein üblich weniger, als später auf dem Bild sein wird.

Für die USB-Buchse ist ein Spezialkabel erforderlich. Die Netzteilbuchse ist eine Hohlsteckerbuchse, allerdings mit sehr kleinem Durchmesser. Das Stativgewinde entspricht mit 1/4“ der Norm, es dürfte jedoch nur von den wenigsten Benutzern der Kamera gebraucht worden sein.

Der UVP der KD-200Z betrug etwa 500 Euro. Ich erhielt das gezeigte Exemplar geschenkt, allerdings ist es leider durch ausgelaufene Batterien beschädigt und läßt sich nicht mehr einschalten, auch wenn ich es per Netzbuchse mit Strom versorge.

Da mein Exemplar defekt ist, kann ich keine Beispielaufnahmen zeigen.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Digital Review KD-200Z ist fast komplett aus Kunststoff, auch das Stativgewinde.

Die Kamera gehört zur Klasse der Einsteigerkameras. Zwar war ihr Verkaufspreis aus heutiger Sicht recht hoch, damals aber durchaus angemessen.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch nicht uninteressante Kamera (Konica hat nur wenige digitale Kameras verkauft), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen vermutlich eher ungeeignet.

Christian Zahn

 

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