KYOCERA Finecam S3, S3x

Lange, lange von mir hintenangestellt…

… bekam der bis auf Fotos schon fertige Kyocera-Praxisbericht eine überraschende Aktualität. Auslöser war die zur Komplettierung der Konica (nicht KonicaMinolta) Digitalkamerasammlung erworbene Konica Digital Revio KD-300Z. Die sich schnell als zweieiiger Zwilling der Kyocera Finecam S3 entpuppte. Den Knipsgang mit der Konica kann ich mir sparen, dafür geht die Kyocera vor die Tür! Zwei Fliegen mit einer Klappe beim mittlerweile fast lästigen Abarbeiten der Konsumer-Digitalkameraklasse…

Doppelgänger, Dubletten, Zwillinge, Klone oder was auch immer…

Akku-Besonderheit

Zunächst noch am Netzteil hängend, da das Ladegerät der S3 bei dieser ersten Aufnahme noch nicht verfügbar war.

Der Akku der S3/S3x hat eine so exotische Kontaktierung, dass er von Universal-Ladegeräten trotz verschiebbarer Kontakte nicht geladen werden kann. Unverkennbar auch wieder ein gebrochenes Häkchen am Batteriefachdeckel der S3, wobei hier ein Streifen Tesafilm genügt die Klappe zu fixieren...

Die Finecam S3 soll bei ihrem Erscheinen 2001 die mit 87 x 55 x 30 mm Größe und 160 g Gewicht kleinste 3 Megapixel Kamera des Weltmarkts gewesen sein. Wobei ihre Nachfolgerin S3x von 2002 kaum nachsteht: 91 x 57 x 32 mm, Gewicht 210 g.

Das „x“ in der Kamerabezeichnung der S3x steht sicher für e-X-tended, erweitert. Wirklich erweitert ist nur der Brennweitenbereich des Objektivs! Die S3 besitzt ein 2,8-3,5/7,8-15,6 mm (38-76 mm @KB) 2-fach Zoom, die S3x ein 2,8-4,8/7,3-21,9 mm (35-105 mm @KB) 3-fach Zoom. Entfernungseinstellung per Autofokussteuerung.

Der 1/1,8" 7,2 x 5,3 mm CCD-Sensor der S3/S3x Sensor löst maximal 2.048 x 1.536 Pixel = 3 Megapixel auf. (Pixelabstand/Pixelpitch 3,4 µm), Die Empfindlichkeit kann von ISO 100 auf 200 oder 400 verstärkt werden. Gespeichert wird unkomprimiert als TIFF oder komprimiert als JPEG in drei Qualitätsstufen. Videos können mit 320 x 240p 15 B/s aufgenommen und im AVI Format gespeichert werden. Abgelegt werden die Daten auf SD-Speicherkarte.

Das Motiv kann über den optischen Sucher oder per Liveview über den 1,5" TFT LCD Monitor mit 110.000 Bildpunkten eingefangen werden. Die Menüsteuerung erfolgt natürlich auch über den Monitor.

Die Belichtung wird wahlweise mittenbetont integral, per Matrix/Mehrfeld oder punktförmig als Spot gemessen. Belichtungssteuerung über Programm- oder Zeitautomatik. Belichtungszeiten von 1 bis 1/2.000 s. Selbstauslöser mit 2 oder 10 s Vorlaufzeit. Belichtungskorrektur +/- 2EV in 1/3 EV-Schritten. Der eingebaute Blitz reicht maximal 2,5 m weit und betet die Funktionen: An/Aus, Automatik, Aufhellblitz und Rote-Augen-Reduktion. Automatischer oder manueller Weißabgleich sowie Wolken, Sonne, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht. Energieversorgung über den oben gezeigten, exotischen Lithiumionen (Li-Ion) Akku.

Im Gegensatz zu hunderten anderen Konsumer-Digitalkameras war es nicht möglich für die Kyocera Finecam S3/S3x eine Bedienungsanleitung zu finden. Wenn man von den schwer zu lesenden Ausgabe in chinesischer Sprache absieht ;-)

Für den kleinen Knipsrundgang wollte ich eigentlich die Finecam S3x mit ihrem 3-fach Zoom mitnehmen. Leider hat diese Kamera einen Sensorschaden, was für 1 Euro Kaufpreis verschmerzbar ist. Dafür gab es dann immerhin noch die nette Originalverpackung, alle Kabel, das Netzteil, die Software UND die deutsche, gedruckte (!) Bedienungsanleitung. Also muss die S3 mit ihrem 2-fach Zoom mit zum Rundgang.

PS.: Der ordentliche Vorbesitzer der Kyocear Finecam S3x hatte sogar noch die Original-Rechnung beigelgt. 599 – FÜNFHUNDERTNEUNUNDNEUNZIG – Euro hat die S3x 2002 gekostet...

Beispielfotos, aufgenommen mit der Kyocera Finecam S3x

Das "Kunstwerk" oben wollte ich keinesfalls vorenthalten. Diesen wunderbaren Farbverlauf inkl. Wahl der Farben hat der kaputte Bildsensor der Finecam S3x bald besser hinbekommen als Photoshop ;-)

Beispielfotos, aufgenommen mit der Kyocera Finecam S3, 3 Megapixel, JPEG F(INE) oder N(ORMAL)

Beispielfotos, aufgenommen mit der Kyocera Finecam S3, 3 Megapixel, JPEG S(UPER FINE)

Finale

Warum die unterschiedlichen Einstellungen?

JPEG F(INE) oder N(ORMAL) und S(UPERFINE). Bis ich auf dem winzigen Monitor trotz Lesebrille endlich die kleinen Zahlen (Anzahl Bilder die auf die 512 MB SD-Karte passen) und die nachstehenden Buchstaben "S", "F", "N" realisieren/erkennen konnte, waren schon einige Bilder durch… Alles noch mal neu? Auf keinen Fall! Nicht unbedingt dramatisch sind die in der Einstellung S(UPERFINE) aufgenommenen Fotos einen Tick weniger schwammig. Die mögliche unkomprimierte T(IFF) Einstellung habe ich nicht ausprobiert.

Damit wurde der 3 Megapixel KYOCERA FINECAM S3 und der bis auf ein etwas anderes Design sonst baugleichen Konica Digital Revio-300Z genug Respekt erwiesen. Von Belichtung und Kontrast her gibt es nichts auszusetzen.

Mit der Konica Digital Revio-300Z werde ich nicht losziehen, da ich nur die beiden altersschwachen Akkus habe, die nicht lange durchhalten…

Ralf Jannke, Frühsommer 2018

 

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