NEC EPixPro von 1996
War einst – 1996 – (m)ein Traum
Trotz der bescheidenen Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten (*) durch einen Sony-CCD-Sensor konnte diese digitale Spiegelreflexkamera mit ihrem C-Bajonett Objektive für analoge 16 mm Filmkameras und Videokameras aufnehmen und per C-Mount-Adapter auch Canon, Minolta und Nikon Kleinbildobjektive. In deutschen Magazinen wurde die Auflösung vermutlich falsch mit 768 x 494 Bildpunkten angegeben.
(*) Druckgrößen: 640 x 480 Pixel = 8,1 x 6,1 cm (40er Tageszeitungsraster, 200 dpi Vorlage)
Die EPixPro wurde als „eine Kamera für Benutzer von Bildern, nicht für Fotografen“ beschrieben
Gemeint waren Versicherungskaufleute, Makler und Firmen/Messen, die entsprechende Ausweise in großer Zahl und schnell für ihre Mitarbeiter benötigten. Entwickelt wurde die EPixPro von John P. Moon, der dreizehn Jahre lang bei Apple Computer unter anderem für die Entwicklung des Apple LaserWriter Druckers bis zur Apple Quicktake-Kamera verantwortlich war. Nachdem Moon Apple verlassen hatte, gründete er EPix Imaging Systems, um Hardware und Software zu einem nahtlosen System für das Management von Bild-Workflows zu kombinieren. Von der Erfassung bis zur direkten Einbindung/Verwendung in Programmen wie Word, Wordperfect, QuarkXPress und Photoshop.
Eine Besonderheit der EPixPro war der integrierte 486er-Computer, der sich so programmieren läßt, dass Bildgröße und Grad der Kompression vorgeben werden und die Kamera fertige JPEGs auf zwei mögliche PCMCIA-Festplatten oder Speicherkarten schrieb. Auf die 130 MB Karte passen 1300 JPEG-Dateien. Alle Einstellungen und Funktionen werden auf einem großen LCD-Datenmonitor auf der Oberseite der EPixPro angezeigt.
Zu Moons Mitarbeitern gehörten ein ehemaliger Kameradesigner von Leaf Systems und ein Farbwissenschaftler von Electronics For Imaging. Die Kamera wurde nach EPIX Design von NEC in Japan hergestellt und sollte rund 3000 DM kosten.
Quellen
Rodger L. Carter DigiCamHistory.Com EPIX PRO (NEC PC-DC401 in Japan)
Rodger L. Carter DigiCamHistory.Com OBSIDIAN IMAGING IC-100 - 1996
Rodger L. Carter schreibt:
"Diese Kamera wurde entwickelt, um Bildverfälschungen zu verhindern, indem sie eine Bildsignatur in der Kamera erstellt, wenn das Foto aufgenommen wurde. Die Kamera-Software war in der Lage, jede nachfolgende Kopie des Bildes mit dem Original zu vergleichen und Veränderungen zu erkennen. Ein Kreuzschraffurraster zeigte an, wo ein Bild verändert wurde.
Das System erlaubte auch die Verschlüsselung und die Einbettung eines Wasserzeichens in das Bild, um unbefugte Änderungen zu kontrollieren (NEC PC-DC401 in Japan). Obsidian Imaging war zuvor Epix Imaging, und die Kamera basierte auf der EpixPro."
Ralf Jannke, Frühjahr 2018
PS.: Irgendwann 2017 kann ich mich an ein eBay-Angebot der EPixPro erinnern. Größenordnung 2-/3-400 Euro waren der Startpreis. Eine zweifellos hochinteressante und extrem seltene Digitalkamera, für die ich komplett und funktionierend aber allenfalls 100 Euro geben würde. Man kann nicht alles haben…
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 27.01.2019 |
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