Was die Beschreibung der Coolpix 8800 angeht, verweise ich gerne auf den Seiten-Admin. Boris Jakubaschk hat die Coolpix 8800 hier ausführlich beschrieben! Aber in Boris Kommentar zur 8800 ist zu lesen: Zustand: optisch sehr gut, aber keine Funktion

Warum nach meiner Coolpix 8400 jetzt noch die bis auf die deutlich größere, tele-lastige und stabilisierte Zoombrennweite recht ähnliche Coolpix 8800? Vielleicht habe ich mehr Glück als Boris …

Weil sie nur 25 Euro gekostet hat, aber … Das wirkliche "aber" erläutere ich unten. Wie die Coolpix 8400 hat auch die Coolpix 8800 einen schwerwiegenden Makel, der aber sogar den Kaufgrund der 8800 beantwortet: die Energieversorgung. 

Entsprechend beginnt der Praxisbeitrag zur sonst sehr guten Nikon Coolpix 8400 so: "Was hat die Nikon-Konstrukteure, Marketingleute geritten, als sie für diese 2004 vorgestellte 8 Megapixel Kamera den Akku EN-EL7 kreierten? Einen Akku, der mit nur einer weiteren Kamera (Coolpix 8800) im Nikon-System kompatibel ist? Einen Akku, für den in GB/USA mit Porto bis weit über 100 Euro investiert werden müssen. Einen so exotischen Akku, für den es keine Nachbauten gibt!" Den für die CP 880 angebotenen Nikon MB-CP11 Akku-/Batteriegriff kann man getrost vergessen. In dem sind nicht nur Kontakte vergoldet, auch der Preis ist "vergoldet". Bedeutet so überhöht, dass er uninteressant ist …

Ich bin aber in der glücklichen Lage, drei immer noch funktionierende Akkus EN-EL7 zu besitzen!

Bei der jetzt erworbenen Coolpix 8800 handelt es sich um einen ehrlich beschriebenen und finanziell überschaubaren 25 Euro Risiko-Kauf. Annonciert als "Nikon Coolpix 8800 VR defekt/als Ersatzteil, Akkuklappe gebrochen. Sichtbare Gebrauchsspuren, kein Ladegerät. Funktion unbekannt."

Für die gebrochene Akkuklappe gibt es Panzergewebeband oder gleich Kabelbinder! Und für "Funktion unbekannt" genügt es einen Akku und eine Speicherkarte einzulegen, einzuschalten, um zu sehen was passiert!

Startet diese interessante Bridgekamera oder habe ich Elektroschrott erworben?

Der nicht mehr schließende Batteriefachdeckel ließ sich probemlos und sicher mit dem oben gezeigten Provisorium fixieren! Wobei ich das Ganze mittlerweile durch eine alte, abgesägte Blitzschiene ausgetauscht habe. Die den Batteriefachdeckel komplett abdeckt! Ansonsten wie ganz oben bereits gezeigt: Akku rein, Speicherkarte rein, Einschalten: LÄUFT!!

Wer noch mehr nachlesen möchte: HIER liegt die deutsche Bedienungsanleitung zur Nikon Coolpix 8800

Und dann lag die Coolpix 8800 erstmal ein paar Wochen. Um sie dann endlich fest für die Herbstferien einzuplanen.

Die Abbildungsqualität geht in Ordnung, aber es bleibt beim Urteil: Brav, aber nicht mehr zeitgemäß.

Bewusst hatte ich mich bei den Lichtbedingungen zum Speichern im Nikon NEF-/Rohformat entschieden. Was meine Geduld ziemlich auf die Probe stellte. Das Speichern dauert viel zu lange, den oft besseren Nachschuss kann man bei NEF/RAW vergessen.

Bei der gewählten ISO-Automatik bin ich mir nicht sicher, was die macht. Grund: Es gibt keinen Eintrag in die Exif. Zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Automatik nicht ans Maximum – hier ISO 400 – geht. Resultat: unnötig verwackelte Fotos, statt etwas Rauschen in Kauf zu nehmen. Wähle ich ISO 50, 100, 200, 400 manuell vor, wird der Wert zuverlässig in die Exif geschrieben!

Dazu kommt noch ein Action-untauglicher, sprich zu langsamer Autofokus. Egal! Im Frühjahr, Sommer 2024 werde ich die Coolpix 8800 vielleicht erneut probieren und als Speicherformat dann gleich JPEG EXTRA oder FINE wählen.

Ralf Jannke, Herbst 2023