Nikon Z5 plus Canon FD 135mm und Makinon 80-200 Kurzbericht von Christian Zahn

In diesem Bericht geht es um die Verwendung von zwei etwa etwa 40-50 Jahre alten FD-Objektiven an der Nikon Z5, einer spiegellosen Systemkamera mit 24 Megapixeln.

Canon FD 3,5/135

Das 3,5/135 ist ein klassisches FD-Objekiv, also fast ausschließlich aus Metall gebaut. FD-typisch hat es eine Bajonett-Streulichtblende.

Von diesem Objektiv gab es von Canon im Laufe von ca. 10 Jahre drei Versionen. Vorgestellt ist die älteste, dann gibt es noch ein FD 3,5/135 S.C. und eines mit S.S.C. Das gezeigte 3,5/135 ist vollständig in Metall gefasst und wurde vermutlich nur von 1970 bis 1972 gebaut. Alle 3,5/135er sind preiswerte „Budget“-Objektive, die Versionen mit Offenblende 2,8 bzw. 2 sind größer, schwerer und teurer.

Beispielaufnahmen Canon FD 3,5/135

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei ASA-Automatik, Zeitautomatik, eingeschaltetem Bildstabilisator und Blende 8, gespeichert als NEF, gewandelt mit Nikon Capture NX-D und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Der Entfernungsring geht inzwischen etwas stramm, der Einstellweg ist mit ca. 270° erfreulich groß, die Naheinstellgrenze von 1,5m für ein altes 135er noch gut. Die Blende rastet halbstufig, es sind 8 Lamellen eingebaut. Die Automatikstellung des Blendenrings rastet nicht ein. Das Objektiv hat einen Durchmesser von 65mm, eine Baulänge ab Bajonettauflage von 86mm und wiegt 500 Gramm. Das beim Fokussieren nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 55mm.

Das gesamte Objektiv macht einen sehr hochwertigen Eindruck, es ist komplett aus Metall gefertigt und für die Lichtstärke 1:3,5 sehr schwer.

Das Objektiv ist am Vollformat-Sensor der Z5 und Offenblende an den Bildrändern nicht ganz scharf, Abblenden auf 8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten.

Das Objektiv ist heutzutage oft sehr preiswert zu bekommen (ca. 20 Euro), die bessere S.S.C.-Version liegt meist deutlich darüber. Die originale Streulichtblende einzeln nachzukaufen ist ein teures „Vergnügen“, man sollte darauf achten, daß die Blende im Lieferumfang des Objektivs enthalten ist oder eine aus dem heutigen Zubehörhandel zum Einschrauben erwerben.

Auto Makinon MC Zoom 1:3,5 80-200

Die Firma Makina Kogaku Kambushiki Kaisha bzw. Makina Optical Co. fertigte bis Mitte der 1980er Jahre etliche Festbrennweiten und Zooms für viele verschiedene Bajonette. Die Firma überlebte den Wechsel von MF zu AF allerdings nicht, um 1985/1986 wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt. Laut Seriennummer wurde das abgebildete Exemplar 1983 hergestellt.

Makinon-Objektive mit fester Brennweite sind oftmals als gut zu bezeichnen, sie erreichen fast das Niveau von Tokina, Sigma, Tamron usw. Leider war Makinas Fertigungskontrolle nicht so gut, die Serienstreuung ist recht hoch (vermutlich wurde nicht immer auf die Zentrierung beim Zusammenbau geachtet). Die Makinon-Zoomobjektive haben eher schwache Abbildungsleistungen, es sind sogar durchaus „Gurken“ darunter, insbesondere die Weitwinkelzooms sind oftmals nicht gut.

Das gezeigte 80-200 mm Zoom ist die lichtstärkere Version, es gibt auch eine mit durchgängiger Offenblende 1:4, die etwas leichter ist.

Der kombinierte Zoom- und Entfernungsring ist sehr groß und mit geriffeltem Gummi überzogen, er geht etwas leicht, so daß sich insbesondere die Brennweite beim Tragen des Objektivs mit der Kamera am Schultergurt öfter selbst verstellt. Der Einstellweg ist mit etwa 90° recht kurz. Die Blende rastet stufig, die Stellung für die Automatikposition ist nicht verriegelt.

Das Objektiv hat einen Durchmesser von 72mm, eine Baulänge ab Bajonettauflage von 151mm und wiegt 760 Gramm. Beim Zoomen verändert sich die Baulänge nicht. Das beim Fokussieren mitdrehende Filtergewinde beträgt 55mm. Der originale Frontdeckel ist bereits vom Snap-In-Typ.

Das gesamte Objektiv macht einen recht hochwertigen Eindruck, es ist fast vollständig aus Metall gefertigt und ziemlich schwer.

Beispielfotos Makinon

Fazit

Das Makinon ist am Sensor der Z5 und Offenblende an den Bildrändern leicht unscharf, Abblenden auf 8-11 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten.

Das Objektiv ist heutzutage recht preiswert zu bekommen, je nach Zustand, Lieferumfang und Bajonett kostet es meist nur um 10 Euro, Versionen mit „exotischem“ Bajonett wie z. B. Rollei QBM gehen teilweise für über 30 Euro über den virtuellen „Tresen“.

Die beiden vorgestellten Objektive werde ich an der Z5 nicht mehr nutzen, die Bildleistung des Makinon 80-200 ist mir zu schlecht, ich nutze für diesen Brennweitenbereich das wesentlich schärfere 4,5/80-200 Ai-Nikkor.

Das FD 135 hat zwar eine recht gute Abbildungsleistung, aber mein Pentax SMC-M 3,5/135 ist schärfer, mehrschichtvergütet und vor allem erheblich leichter, darum werde ich das Canon 135er in Zukunft nur an passenden Spiegelreflexkameras mit SW-Film verwenden.

Christian Zahn, Frühjahr 2021

 

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