Nachempfunden …

… einer Werbung für die Nikon S in einem schwedischen Fotomagazin der 1950er Jahre. Von den abgebildeten Objektiven besitze ich nur das 13,5 cm Nikkor mit Contax Messsucherkamera-Bajonett.

Der Unterschied der Nikon S- und Contax-RF-Anschlüsse (Kamera-Bajonette), RF = RangeFinder, deutsch Messsucher/Mess-Sucher

Dank Internet waren Erklärungen für die unterschiedlichen Anschlüsse und die sich daraus ergebenden Konsequenzen schnell gefunden.

Was den Einsatz entsprechender (*) Nikon S-/Contax RF-Objektive auf der spiegellosen Systemkamera angeht, kann direkt Entwarnung gegeben werden.

Ohne in die letzen Details einzugehen, fanden die Experimentatoren raus, dass Nikon-Messsucher-Kameragehäuse 0,31 mm dünner als die Contax-Pendants sind. Was Konsequenzen für das so genannte Auflagemaß hat. Hört sich nach nichts an, reicht aber aus, um einen sichtbaren Effekt in Form von Unschärfe auf die von der Kamera erzeugten Fotos zu haben, wenn ein Nikkor-Objektiv auf einer Contax oder ein Contax-Objektiv auf einer Nikon verwendet wird, ohne angepasst zu werden.

Je nach Kamera-/Objektiv-Kombination stimmt die Unendlich- oder die Naheinstellung nicht. Auf der Messsucher-Kamera gibt es mit zunehmender Brennweite unscharfe Fotos! Bei Objektiven mit 35 mm oder kürzerer Brennweite ist der Unterschied so gering, dass er als belanglos angesehen werden kann, so dass die Weitwinkel von Nikon und Contax austauschbar sind. Bei 50-mm-Objektiven und längeren Objektiven summiert sich der Unterschied, so dass Nikon- und Contax-Objektive nicht kompatibel sind. Der Grund, dass Nikon spezielle 2/85 mm (1948) 2,5/105 mm (1953) und 3,5/135 mm (1950) Objektive fürs Contax-Bajonett herstellte, die auf dem Objektivtubus mit einem "C" gekennzeichnet sind.

Und genau um so einen Objektiv-Kandidaten handelt es sich beim hier vorgestellten 3,5/135 mm RF-Nikkor, das die „C“-Gravur trägt.

In den gleich gelisteten Quellen gibt es Lösungsmöglichkeiten, um mit den Objektiv-/Kamera-Kombinationen über den mechanischen Schnittbildentfernungsmesser einwandfrei fokussierte Fotos auf der analogen Messsucher-Kamera zu erzielen.

Und darin besteht die Entwarnung!

Auf der spiegellosen Digital-Systemkamera fokussiere ich direkt auf den Bildsensor, da „stören“ keine Differenzen im Auflagemaß!

Die Quellen

(*) "Entsprechende" Nikon S-/Contax RF-Objektive hieß es oben

Beim Objektivanschluss muss zwischen Innen- und Außenbajonett unterschieden werden! Konsequenz: Nur Nikon-/Contax Messsucherkamera-Objektive mit so genanntem Außenbajonett können adaptiert werden! Oben mit roten Kreisen markiert. Ganz charakteristisch fürs Aussenbajonett noch die federnde Klinke. Was zu verschmerzen ist. Wenn ich nicht falsch recherchiert habe, haben bei Nikon nur die 50 mm Objektive das Innenbajonett. Mit einer Ausnahme: Das superlichtstarke 1,1/50 mm Nikkor gab es in einer zweiten Version mit Außenbajonett. Nicht ohne Grund steht deshalb im Anzeigentext des Adapters: "Nicht für innere Bajonettlinsen geeignet."

Jetzt zum 13,5 cm Nikkor Tele, adaptiert auf die spiegellose 24 MP Vollformat Nikon Z6

NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku, Produktionsjahre: 1951-1961

Wie schlägt sich ein bis zu 70 Jahre altes Objektiv 2020/2021?

So lautete die Überschrift zum "NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku – Ersteindruck"

Der Ur-Text: "Um einen ersten Eindruck des NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku zu gewinnen, wurde das lt. Seriennummer zwischen 1951 und 1961 produzierte Tele auf die 16 Megapixel Fuji X-E1 adaptiert. Das Tele hat übrigens ein modifiziertes Bajonett, da Nikon für sich und Contax produzierte. Dieses 13,5 cm trägt die Gravur ´C´ für Contax. Objektivdaten von der großartigen neuseeländischen Internetseite Rolands Nikon Pages/Photosynthesis"

Jetzt haben wir 2021 und das wunderbare Rangefinder- (Messsucher-) Nikkor ist endlich zu Hause angekommen – im Vollformat!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Fürs Alter des Teleobjektivs eine sehr gute Leistung!

Die nach mehr Einsätzen ruft. Für Aufnahmen dieser Art ist noch ein Bohnensack-"Stativ" unterwegs. Für Fotos in Grasnabenhöhe aus der Käfer-Perspektive. Ein Stativ ist da unbrauchbar, aber der flexible Bohnensack passt sich flexibel dem Untergrund an, die Kamera muss nicht auf den unter Umständen feuchten Untergrund gelegt werden! Und die Kamera-(Objektiv-Kombination lässt sich exakt postionieren. Den Rest – die Motivkontrolle/-einpassung – erledigt der Klappmonitor der Kamera.

Ralf Jannke, Frühjahr 2021

 

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