Nikon Z6 Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50
Mein Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50 saß auf einer blockierten (=kaputten) Altissa Altix V vom Flohmarkt. Sammlerkollege und Digicammuseum.de-Autor Christian Zahn hat die Altix V ausführlich in seinem Museum "Optiksammlung Zahn" beschrieben!
Und das merkwürdige, sehr exotische Objektiv-Bajonett?
Es genügt nach Anleitung wenige Zehntel an den richtigen Stellen wegzufeilen: Dann passt das Altix-Objektiv perfekt in einen Adapter, der M42-Objektive montieren lässt. Das Auflagemaß ist identisch, Unendlich lässt sich fokussieren! Damit das nette Tessar nicht rausfällt, wurde es zunächst mit Heißkleberpunkten gesichert. Um dann das Altix mit Cyan-Acrylat Sekundenkleber fest zu verkleben. Der M42-/Nikon Adapter ist für den Rest meiner M42 Objektive dann "verloren". Was aber nichts macht, da ich mittlerweile zwei M42-/Nikon Z Makro-Adapter, Helicoids (Schneckengang) habe. Die noch den großen Vorteil haben, wie ein flexibler Zwischenring die Naheinstellung aller M42 Objektive deutlich zu verbessern!
Das Adlerauge
Zeissikonveb.de schreibt: Tessar „Das Adlerauge Ihrer Kamera“
Und weiter „Das Tessar ist ein Jahrhundertobjektiv. Kaum etwas Vergleichbares dominierte im 20. Jahrhundert weite Teile der Phototechnik so sehr wie das Tessar. Und zwar nicht allein als ein erfolgreiches Erzeugnis eines einzelnen Herstellers, sondern als Gattungsbegriff für eine Objektivbauform, an der schon bald keine der Konkurrenzfirmen mehr vorbeikam. Als halbverkittete Tripletvariante ist der Tessartyp zu den erfolgreichsten Objektivkonstruktionen aller Zeiten zu zählen. Diese Tatsache erfährt selbst dadurch keinerlei Schmälerung, daß das Tessar im neuzeitlichen kommerziellen Objektivbau quasi keine Rolle mehr spielt.“
Das 1902 erfundene Tessar mag heute keine Rolle mehr spielen, aber an den Charme kommt kein neues per Chip im Objektiv und Software in der Kamera elektronisch durchkorrigiertes Objektiv ran. Die Altix wurde von 1938 bis 1958 produziert. Meine Altix V wurde zwischen 1954 und 1958 gebaut, das Tessar dürfte also ein ähnliches Alter haben.
Nur für ein Foto hatte es in den Herbstferien gereicht … 3.600 Pixel Breite
Immerhin gab's dafür ein fast gespenstisches Licht — Twilight, Zwielicht eben …
Jetzt geht's hier (zuhause) weiter …
Kranichflug über Bonn am 3. November 2024
Das muss jetzt genügen ;-)
Ohne EBV keine Chance!
Die einzige Schwäche des fast 70 Jahre alten Tessars
Gegenlicht – voll in die Sonne! Zu Analogzeiten wäre so ein Foto nur/vielleicht mit heftigster Dunkelkammerarbeit – Abwedeln/partelles Nachbelichten – zu retten gewesen. Heute schafft das Adobe Lightroom und vermutlich auch die anderen Profi-Rohdatenentwicker "mit links". Ob dieses Foto jetzt so zwingend war, lass ich mal dahingestellt … Es zeigt aber eindrucksvoll die heutigen Möglichkeiten. Die aus dem Tessar dann alles "rausholen". Denn das ist eigentlich die einzige Schwäche des Tessars – die Gegen- oder auch nur Streulichtempfindlichkeit des Objektivs. Öfter habe ich mit der Hand abgeschirmt. Ob da eine Gegen-/Streulichtblende wirklich geholfen hätte?
Und die Streifen im Foto?
Beim Sensoreinigen nicht aufgepasst und einen nicht sauberen LENSPEN benutzt :-( Aber auch so etwas können Lightroom & Co. heute retten! Der verdreckte LENSPEN wurde umgehend entsorgt. Die erneute Reinigung brachte dann das gewünschte Ergebnis – einen streifen-/fleckenfreien Sensor.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Bis auf die dokumentierte Gegen-/Streulichtempfindlichkeit eigentlich ein "langweiliges" Altglas. Fürs Alter viel zu scharf abbildend! Sicher hätte man/ich mit etwas Geduld auch ein Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50 mit M42- oder Exakta-Anschluss finden können. Aber die kaputte Altix lag für wenig Geld auf dem Flohmarkt.
Ralf Jannke, November 2024
Bei der Gelegenheit, Stichwort Altglas
Für Beträge von 375 bis 600 Euro wird ein Helios-40-2 1.5/85mm Lens M42 in eBay angeboten und für diese Beträge tatsächlich sogar gekauft. Das kann man deutlich preiswerter und neu für 250 Euro haben: Mit etwas kürzerer Brennweite als TTARTISAN 75mm F1.5 mit M42 Anschluss. Versehen mit dem gewünschten, charakteristischen Bubble-/Seifenblasen-Bokeh speziell bei Offenblende.
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 16.11.2024 |
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