Im Beitrag "Objektiv-Dreiklang der 1960er/70er Jahre" war zu lesen: "Bevor es mit den Zoomobjektiven losging, kaufte der interessierte Hobbyfotograf zu seiner ersten Spiegelreflexkamera mit dem obligatorischen Normalobjektiv ein gemäßigtes 35 mm Weitwinkel und ein 135 mm Tele. Bei mir war das Anfang der 1970er eine Ricoh TLS 401 mit Normalobjektiv und genau den beiden eben genannten Brennweiten.
Profis bestückten anders. Statt des gemäßigten 35 mm Weitwinkels musste ein 24 mm auf der SLR für viel Bildwinkel sorgen, und das Normalobjektiv hatte Lichtstärke f/1,4. Statt des 135ers nahmen die Profis lieber ein hochlichtstarkes 85 mm Porträttele und als längste noch gut trag-und handhabbare Brennweite ein 4/200 mm.
Einen Vorteil hatte das Dreier-Setup 35, 50 und 135 mm. In großen Mengen preiswert produziert und von gewöhnlich ordentlicher Abbildungsqualität. Wenn man keinen Ausreißer erwischt hatte, konnte mit 35, 50 und 135 mm nichts schiefgehen. Aus Neugier und Sammelleidenschaft habe ich deshalb zahlreiche Normalobjektive und noch mehr 135er. Die (nicht ermittelte) Anzahl an 35ern dürfte deutlich kleiner sein.
Jetzt kommt ein eigentlich langweiliges 3,5/35 mm dazu, das durch seinen Herstellernamen aber hochinteressant ist: Higon
Das war die perfekte Gelegenheit die Künstliche Intelligenz — KI — ChatGPT dazu zu befragen
Die übrigens nicht wirklich mehr herausfand, als das, was ich manuell im Internet bereits gefunden hatte!
Wenn man nach "Higon" sucht, taucht immer wieder ein ITOHKOGAKU Oray AUTO-HIGON f/2.8 135mm auf. Und weiterhin: Itoh scheint in den 1960er Jahren ein kleiner Hersteller (von vielen) gewesen zu sein. Niemand weiß, was mit ihnen passiert ist. Sie sind schnell verschwunden oder änderten ihre Namen, um am Markt besser bekannt zu werden. Speziell das 2,8/135 mm sieht wie ein Tele vom bekannteren Hersteller Kominar oder Lentar aus …
ChatGPT zum HIGON f=35mm 1:3.5: Was weißt du über ein 3,5/35 mm Higon?
Es scheint, dass es keine seriöse Dokumentation oder Belege für ein 35 mm f/3.5 Higon‑Objektiv gibt. Stattdessen stützt sich unser Wissen ganz überwiegend auf ein seltenes Preset‑T‑Mount‑Tele‑Objektiv von Itoh kogaku („Higon“) mit 135 mm f/3.5, zu dem einige Forenbeiträge existieren:
Und nach einer weiteren Frage an ChatGPT: Gibt es ein 35 mm f/3.5 Higon?
- Bislang keine Hinweise: Es gibt keinerlei Fundstelle oder Bilder eines 35 mm f/3.5 unter dem Higon‑Label. Auch in Vintage‑Lens‑Communities taucht dieses Brennweiten‑/Blendenamt nicht auf. Vermutlich handelt es sich entweder um Verwechslung mit anderen Herstellern (z. B. Soligor, Kominar etc.) oder es handelt sich um eine Privatbeschriftung, die später nicht weiter verfolgt wurde.
- Wenn du ein Objektiv gefunden hast: Teile mir gerne Fotos, Beschriftungen oder Seriennummern mit. Dann kann ich dir bei der Identifikation helfen – ob es tatsächlich ein seltenes Higon‑Stück ist oder z. B. eine Repackaging‑Variante von Soligor oder Kino. Kurzum: Ein 35 mm f/3.5 unter Higon ist derzeit nicht belegt – wahrscheinlich eine Fehlinformation. Aber: Wenn du ein potentielles Exemplar vorliegen hast, helfe ich dir gern, Licht ins Dunkel zu bringen!
Nach Übermittlung eines Fotos an ChatGPT
Ja – es gibt durchaus ein „Higon 3,5/35 mm“ von Itoh Kogaku! Es handelt sich hierbei um eine seltene, wenig dokumentierte Ausnahme in der Higon-Serie.
Ach was ;-)
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Unübersehbar eine leichte Abschattung in den äußersten Bildecken. Ansonsten gute Abbildungsleistung dieser offensichtlichen Rarität.
Ralf Jannke, Juli/August 2025
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 9.08.2025 |
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