Olympus PEN E-P2

Ganz puritanisch …

Oder so:

"Vollausbau"

Schon drei Jahre sind seit dem letzten Rundgang mit der Olympus PEN E-P2 und dem nur 9 mm hohen und 22 g schweren „Gehäusedeckel mit Linse“ vergangen.

Gehäusedeckel mit Linse?

So kann man die "Body Cap Lens 15 mm 1:8.0" jedenfalls übersetzen. Umgerechnet aufs Kleinbildformat habe ich damit ein aus drei Linsen bestehendes 30 mm Weitwinkel mit Licht-"Stärke" f/8.

Auch wenn das 8/15 mm eins der schlimmsten Objektive ist, die Photozone, heute OpticalLimits je getestet hat, bin ich gerne mal wieder mit diesem Exoten losgezogen. Immerhin wird den beiden "Gehäusedeckel-Objektiven" ein gewisser Coolness- sowie Lomo-Faktor zugestanden. Denn neben dem 15 mm Objektiv gibt es noch ein 30 g leichtes "Body Cap Lens 9 mm 1:8.0". Umgerechnet aufs Kleinbildformat ein 18 mm Fisheye, was das komplette Bildfeld auszeichnet. Aufgebaut aus fünf Linsen in vier Gruppen, darunter zwei asphärisch geformte Linsen. Resultat ist ein qualitativ deutlich besser abbildendes 8/9mm Fisheye, was bis auf die Licht-"Stärke" f/8 für mich ein vollwertiges Fisheye-Objektiv ist.

Die E-P2 gab es im oben abgebildeten „PANCAKE LENS/EVF KIT“. Davon hatte ich bei Kauf nur die Originalverpackung mit der PEN EP-2. Das 2,8/17 mm Pancake-Objektiv und der E-Sucher VF-2 waren nicht dabei …   

Das 2,8/17 mm Olympus ist mir für ein sterbendes Kamera-System (microFourThirds) einfach noch zu teuer. Den fehlenden E-Sucher habe ich in Form des für 95 Euro immer noch zu teuren VF-3 spendiert. Der mit der PEN E-P2 angebotene Vorgänger löst mit 1,44 Mio Bildpunkten höher auf als der VF-3, der nur 920.000 Pixel bietet. Man muss aber wirklich ewig suchen ein Exemplar zum zweistelligen Preis zu finden!

Für etwas mehr "Grip" dieser sehr zierlichen DSLMs sorgte bei meiner verflossenen PEN E-P3 die etwas dickere Griffplatte MCG-2. Die es mangels Wechselmöglichkeit für die E-P1/2 nicht gab. Ich habe meiner E-P2 stattdessen das etwas — Pardon — "tuffige" Lederunterteil CS-10B spendiert, das der E-P1/2 einen gewissen Schutz und einen Hauch mehr Griffigkeit verleiht. Einst sündteuer, darf man so etwas heute natürlich als Zufallsfund aus der 10 Euro-Wühlkiste kaufen!

Wenn das Smartphone doch nicht so richtig Spaß beim Fotografieren bereitet und es für den einen oder anderen unbeschwerten Rundgang ohne "Action" doch eine "anständige" Kamera sein soll, kann zur Ur PEN E-P1 gegriffen werden. Die gebraucht für unter 60 Euro das Gehäuse zu haben ist. Ohne "Action" weist darauf hin, dass der Autofokus der E-P1 wirklich lahm ist. Was bei Einsatz der "Gehäusedeckel-Objektive" keine Rolle spielt. Außerdem kann die E-P1 nicht mit einem E-Sucher erweitert werden. Auch das letzte Modell PEN E-P3 ist preiswert um 80 Euro zu haben. Mit deutlich besserem Autofokus, von dem man aber keine Wunder erwarten darf. Die PEN E-P2 liegt in diesem Preisgefüge. Für die PEN E-P5 müssen Größenordnung 150 Euro locker gemacht werden.

Olympus PEN Geschichte digital

  • PEN E-P1, Juli 2009, 12 Megapixel, 1280 x 72 p HD Video, starrer 3,0" TFT LCD Monitor mit 230.000 Bildpunkten
  • PEN E-P2, Januar 2010, 12 Megapixel, 1280 x 720 p HD Video, starrer 3,0" TFT LCD Monitor mit 230.000 Bildpunkten
  • PEN E-P3, August 2011, 12 Megapixel, 1920 x 1080p Full HD Video, starrer 3,0" TFT LCD Monitor mit 614.000 Bildpunkten, 
  • PEN E-P5, Juni 2013, 16 Megapixel, 1920 x 1080p Full HD Video, neigbarer 3,0" TFT LCD Monitor mit 1.037.000 Bildpunkten und Touchscreen-Funktion.

Beispielfotos

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Der Rundgang an einem Herbsttag mit Superwetter hat wieder bestätigt, dass die Fisheye-Version der "Gehäusedeckel-Linsen" bis auf die Lichtstärke ein vollwertiges Objektiv zum Spottpreis ist. Die optisch einfacher aufgebaute 15 mm Variante glänzt mit einem so hohen "Tragekomfort"- und Unscheinbarkeits-Faktor, dass sie selbstverständlich auch im Bestand bleibt.

Bei gutem Licht müsste sich das 15er auch für Anhänger der Street-Photography eignen. Wollte ich mich daran versuchen, würde ich die "nackte" PEN E-P2 ohne den E-Sucher nehmen … An den sechs Fotos sollte unschwer zu erkennen sein, wo das 9 oder das 15 mm auf der PEN steckte.

Speicherformat Olympus-RAW, Entwicklung mit Lightroom Classic.

Ralf Jannke, Herbst 2020

 

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