Gut, dass nur die Blende, die die Gravur/Lackierung der Objektivbezeichnung trägt, so zerkratzt ist. Was immer ein Vorbesitzer damit angestellt hat. Die Frontlinse ist erstaunlicherweise so gut wie makellos! Der Hinterlinse "geht es auch gut" ;-) Und "natürlich" weist auch das Filtergewinde den typischen Fallschaden auf — es ist deformiert, eingedrückt …
Entgegen dem ersten "Produktfoto", das das 20 mm Takumar auf der Olympus OM-D E-M5 zeigt, habe ich kurzfristig gewechselt. Auf die Olympus OM-D E-M1. Grund, die In-Kamera-Bildkonvertierung von RAW nach JPEG, die Möglichkeit der JPEG-Nachbearbeitung und die drahtlose Übertragung von JPEG-Fotos aus der OM-D E-M1 per WiFi aufs iPad. Was perfekt funktioniert! Außerdem sollte die klasse OM-D E-M1 auch mal wieder an die frische Luft ;-)
Es stand an die Pflichtfahrt zum 90. Geburtstag einer Großmutter im erweiterten Verwandtenkreis. Auf der Anfahrt gab es ein lange nicht mehr besuchtes Motiv, und in der Wohngegend der Großmutter liegen einige Motive, die man mal wieder ablichten könnte. Statt wie damals nur analog, jetzt hochaufgelöst digital. Um die Ausrüstung klein zu halten, ging für den Geburtstag die zierliche Olympus OM-D E-M1 mit dem OLYMPUS M.ZUIKO DIGITAL 12-50mm 1:3.5-6.3 EZ und dem Miniblitz FL-14 mit.
Was nehm' ich als Altglas mit?
Nachdem im Sommer 2025 historische Weitwinkelbrennweiten viel Freude gemacht hatten, geht noch vor der Herbst Nordlandreise ein Objektiv mit noch weniger Brennweite, mehr Bildwinkel mit: Das seit Jahreswechsel 2023/24 nicht mehr benutzte Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 4.5/20. Im ersten Erfahrungsbericht im Vollformat auch alle Daten zum 20 mm.
Und weil das schwer gebrauchte 20er zum Jahreswechsel nur Freude gemacht hatte, ging es im Januar 2024 bei schlechtem Wetter zusätzlich auf die Olympus OM-D E-M1.
Jetzt, für den Herbst-Vorabcheck erneut auf eine meiner geschätzten DSLMs, die Olympus OM-D E-M1. Auch wenn das microFourThirds Viertelformat das 20 mm Superweitwinkel zum zahmen KB-äquivalenten etwas weitwinkligeren 40 mm "Normalobjektiv" degradiert. Ich wollte einfach wieder einen frischen Eindruck vom historischen und über 50 Jahre alten 20 mm Pentax bekommen. Im Herbst geht das 20er ins Vollformat!
Zur ersten Fotostrecke
Nachdem die Mauer 1989 gefallen war, wurde zur Erinnerung, als Denkmal, die menschenverachtende und grässliche Grenzanlage Marienborn stehengelassen. Sie strahlt über 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung immer noch eine böse Aura aus. "Bad vibes" würde der Amerikaner, Brite sagen. Meine in der Nähe von Magdeburg geborene Frau glaubt sogar noch den Geruch der DDR zu erkennen! Genug der deutschen Geschichte.
Auch wenn das 20 mm Superweitwinkel mit einem Bildwinkel von fast 95 Grad im Kleinbildformat durch den mFT-Cropfaktor 2 nur noch ein KB-äquivalentes 40 mm Objektiv ist, war es eine gewollte Herausforderung, die gewaltige Anlage mit nur 56 Grad Bildwinkel zu dokumentieren. Zum Vergleich, das 35 mm Weitwinkel schafft 63 Grad, das 50 mm Normalobjektiv 47 Grad. So gesehen bleibt mit 40 mm schon noch etwas Weitwinkelcharakter bestehen.
Für eine Schärfeminderung bei den Innenaufnahmen sorgten natürlich die Plexiglasscheiben vor den Szenerien und Exponaten. Was mich natürlich nicht davon abgehalten hat, das triste Büro mit dem Genossen Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker als Porträt an der Wand abzulichten.
In ihrer Jugendzeit ist meine Frau dort noch ins Kino gegangen!
Der Roland ist ein Symbol für die Freiheit und die Autonomie einer Stadt und gilt als ihr Beschützer. Der Bremer Roland wurde im Jahr 1404 errichtet und ist die älteste noch erhaltene Statue sieser Art in Deutschland.
Auf der Hinfahrt in den Osten über die A2 nach Hannover und weiter Berlin noch dran vorbeigefahren, hat es auf der Rückfahrt für einen kurzen Stop gereicht: Die 1939 fertiggestellte Doppeltankstellenrastanlage Rhynern in Richtung West/Ost wie Ost/West steht seit 1990 unter Denkmalschutz. Dem leerstehenden Part in der Ost-West-Richtung der A2 wurde vom Evangelische Kirchenkreis Hamm 2007 neues Leben als „Tankstelle für die Seele“ eingehaucht. Sie beherbergt jetzt eine Kapelle. Nach den Vorgaben der Ende 1930er Jahre sollte die Ausführung der Tankraststätte nicht "modern" sein, sondern mit den steilen Satteldächern und hölzernen Giebelschildern einen Bezug zum rheinisch-westfälischen Bauernhaus herstellen. Nun ja, diese an Dach und Giebel erkennbare Bauart lässt eine kleine Ahnung, wie die Tankraststätte früher mal ausgesehen hat …
Nachzulesen das Ganze in der PDF der Stadt Hamm Geschichte: "Tank- und Rastanlage Rhynern"
Um das Foto einen Hauch authentischer zu machen, wurde in der Hochformataufnahme alles entfernt, was störte, und die Szenerie in die 1950er Jahre zurückversetzt. Die Photoshop KI generierte das Auto, die Tanksäule und den Tankwart der 1950er Jahre. Dazu das Ganze in SW/Sepia getont und mit etwas Extra-Korn versehen.
Damit hatte ich in Facebook in ein Wespennest gestochen. Leseunwillige wollten einfach nicht kapieren, dass die harmlose KI nur zur dazu diente, zu demonstrieren, wie das in den 1950er Jahren dort ausgesehen haben könnte. Mehr als "Da fehlen ja die Schatten, da fehlt die Tanksäule, die Pumpe hinter dem Tankwart, lächerlich und so weiter …" Man durfte, sollte sehen, dass es ein Fake ist. Und ganz typisch: Von den Stänkerern hatte keiner je ein einziges eigenes Foto in der Gruppe gepostet. Offensichtlich ist da große Angst vor der immer (schneller) fortschreitenden Bildbearbeitungstechnik. Aber stänkern ist das Letzte, was da hilft …
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Alles geschrieben und gezeigt. Auch wenn das kleine microFourThirds-Viertelformat nur einen Bereich von 13x17 mm aus dem 24 x 36 mm Kleinbildformat abbildet und somit Randunschärfen, -abdunklungen und Verzeichnung gnädig ausblendet, bleibt der 16 Megapixel Sensor bei einer anderen Sicht-/Rechenweise eine Herausforderung. Die Pixeldichte entspricht 63 Megapixel im Kleinbildformat. Und diese hohe Dichte hat das über 50 Jahre alte Pentax Objektiv gemeistert!
Nach der Pflicht kommt ab Mitte Oktober erneut die Kür. Das 20er im Vollformat auf der 24/45 Megapixel Nikon Z6/7!
Ralf Jannke, September 2025
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 28.09.2025 |
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