SOLIGOR TELE-AUTO 1:3.3 f=200mm
Da werden Erinnerungen wach!
An Nikon Analogzeiten und mein 2,8/180 mm Nikkor
180/200 mm Brennweite mit Lichtstärke f/2,8 dürfen ziemlich sicher als die ersten „superlichtstarken“ langen Teleobjektive der Welt gelten! 85, 100, 135, 2-3-400 mm gab es früher schon, als 85er auch lichtstark. Aber dann wurde es „langsamer“. f/2,8 auch mal bei 135 mm aber dann war Schluss mit f/2,8 bei mehr Tele …
Im Februar 1936 beendete Ludwig Bertele die Berechnung des großartigen, berühmten Zeiss Jena f/2.8/18 cm (180 mm) Olympia-Sonnars. Ein Prototyp wurde erstmalig auf der Winterolympiade in Garmisch-Partenkirchen eingesetzt, weil die Serienfertigung erst nach Ende der Olympiade startete.
Als nächstes schnelles 180er möchte ich das Nikon NIKKOR-P Auto 1:2.8 f=180mm aus dem Vorstellungsjahr 1970 nennen. Das ich als MF-Version und später als AF-Stangen-Version hatte. Für die Nikon Messsucherkamera-Reihe gab es ein 2,5/180 mm Tele, das nur der Vollständigkeit halber. Das festbrennweitige 180er wurde manchmal auch unter Verlust von Lichtstärke durch 4-4,5/70/80-200 mm Zooms ersetzt oder kombiniert. Und nachdem diese Zooms mit Lichtstärke f/2,8 zur Verfügung standen, wurde das 2,8/180 mm Tele obsolet. Bzw. wurde durch 1,8-2/200 mm Teles ersetzt.
In eine 2,8/180 mm Festbrennweite werde ich ncht mehr investieren, aber da liegt doch noch das SOLIGOR TELE-AUTO 1:3.3 f=200mm, das ich noch nie benutzt habe. Gelegentlich wird dessen Lichtstärke angezweifelt, aber rein von den Abmessungen (Linsen-/Durchmesser!) würde ich dem Soligor schon f/3,3 zutrauen und nicht nur f/4!
Christian Zahn hat diese Festbrennweite auf der 24 Megapixel Vollformat Nikon Z5 probiert, will es aber hauptsächlich aus Gewichtsgründen nicht mehr einsetzen. Das SOLIGOR TELE-AUTO 1:3.3 f=200mm ist nicht allein, denn es gibt zahlreiche Klone als Makinon, Porst, Magnon, Revue, Promaster, CPC Phase 2, Chinon, Revuenon, Olympia, Kitstar, Helios, Presenta, Rexatar, Prinzflex – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Bekannte Spezifikation
- Vorstellungsjahr: vermutlich 1970er Jahre
- Abmessungen/Gewicht: ø = 74 mm, l = 124 mm, 640 g, Filtergewinde 67 mm
- Optischer Aufbau 5 einzelne Linsen oder 5 Linsen in 4 Gruppen
- Die Blende besteht aus 6 Elementen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 3 m
Beispielfotos
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Man kann mit dem SOLIGOR 200mm 3.3 fotografieren ;-) O.K. die Olympus OM-D E-M5 hat natürlich nur den 13x17 mm microFourThirds-Sensor erfasst. Unscharfe Ecken, Vignettierung bleiben so unbemerkt. Immerhin muss das Soligor eine KB-äquivalente Pixeldichte von 63 Megapixel "bedienen". Und das hat das Tele gut gemacht! Der größte Nachteil dieses 200ers ist die hohe Nahdistanz von 3 m. Und mit dem großen, nicht superleicht laufenden Schneckengang ist die Entfernungseinstellung nichts für Action. "Irgendwann" packe ich das Soligor auch mal aufs Vollformat. Als erfolgreicher Funktionstest auf dem Viertelformat mFT-Sensor genügt es jetzt erstmal …
Ralf Jannke, März 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 13.03.2024 |
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