Olympus PEN F 28mm 35mm Revue/Quelle Weitwinkel-Objektive mit Pentax K-Bajonett

In diesem Kurzbericht geht es um die Benutzung von zwei etwa 45-50 Jahre alten Manuellfokus-Objektiven an der Olympus Pen F, einer spiegellosen mFT-Systemkamera mit 20 Megapixeln. Beide haben das universelle Pentax-K-Bajonett, das viele „Fremdhersteller“ für ihre Kameras und Objektive nutzten, da der Erfinder Pentax es im Gegensatz zu den meisten anderen Kameraherstellern zur Benutzung durch andere freigegeben hatte.

Auto Revuenon MC 1:2,8 f=28mm

Foto Quelle war nach eigenen Angaben jahrzehntelang der größte Fotoartikelhändler in der BRD, dicht gefolgt vom Konkurrenten Foto Porst. Beide importierten von etwa 1960 bis ca. 1995 von japanischen Herstellern wie Cosina, Chinon, Tokina, Komura, Makinon, Petri, Miranda usw. Fotoartikel vertrieben sie unter ihrem eigenen Namen, ohne dem Konsumenten den wahren Hersteller mitzuteilen. Manchmal konnte man es am Aussehen der Kameras und Objektive erkennen, das Herkunftsland „Japan“ war meist eingraviert und der „JCII“-Aufkleber wurde selten entfernt bzw. nicht mitbestellt.

Im Laufe der Jahre hat Foto Quelle verschiedene Versionen dieser Brennweite importiert, darunter auch Exemplare von anderen Herstellern als Chinon, die das gezeigte Objektiv hergestellt haben. Laut Seriennummer könnte das gezeigte mehrschichtvergütete Exemplar im Jahr 1981 gebaut worden sein. Agfa verkaufte es zu seiner Spiegelreflex-Kameralinie Selectronic 3 als „Agfa Color Multi Coated“ - Objektiv.

Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring läuft seidenweich, der Einstellweg ist mit etwa 90° in Ordnung. Die Naheinstellgrenze ist mit 0,3 Metern erfreulich kurz. Die Blende rastet stufig, es sind 6 Lamellen eingebaut. Die Streulichtblende wird in das dank Geradführung nicht mitdrehende Filtergewinde 49mm eingeschraubt. Das Objektiv hat einen Durchmesser von 61 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 43 mm und wiegt 200 Gramm. Beim Nahfokussieren wird es ca. 3 mm länger.

Das gesamte Objektiv macht einen sehr wertigen Eindruck, es ist vollständig aus Metall und recht schwer. An der Entfernungs-Skala sind sowohl Tiefenschärfemarkierungen als auch ein Index für die Infrarotfotografie vorhanden. Das Objektiv verzeichnet nur gering sichtbar, bei den meisten Motiven dürfte es nicht stören.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am mFT-Sensor der Pen F und Offenblende an den Bildrändern erwartungsgemäß etwas unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe in der Bildmitte, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die Bildränder werden ab Blende 4-5,6 scharf abgebildet. Die chromatischen Aberrationen sind bei Blende 8 moderat. Die 20 Megapixel der Kamera werden durchaus ausgereizt.

Das Objektiv ist heutzutage recht günstig zu bekommen, je nach Zustand, Lieferumfang, Version und Bajonett (M42 oder PK) liegt es zwischen 5 und 30 Euro.

Auto Revuenon 1:2,8 f=35mm multi coated

Im Laufe der Jahre hat Foto Quelle verschiedene Versionen dieser Brennweite importiert, darunter auch Exemplare von anderen Herstellern als Cosina, die das vorgestellte Objektiv gefertigt haben. Dem Aussehen nach wurde es um 1977 herum gebaut.

Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring läuft seidenweich, der Einstellweg ist mit etwa 90° in Ordnung. Die Naheinstellgrenze ist mit 0,6 Metern etwas zu lang. Die Blende rastet stufig, es sind 6 Lamellen eingebaut. Die Streulichtblende wird in das nicht mitdrehende Filtergewinde 52mm eingeschraubt.

Das Objektiv hat einen Durchmesser von 63 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 44 mm und wiegt 195 Gramm. Beim Nahfokussieren wird es ca. 3 mm länger. Es ist sofort als M42-Objektiv erkennbar, das ein Pentax-K-Bajonett „verpaßt“ bekommen hat. Der Fokusring dreht sich in der „falschen Richtung“, echte Pentax-K-Objektive werden genau anders herum gedreht. Bei einem Fotoausflug mit weiteren PK-Objektiven kann es verwirrend sein, daß das Revuenon 35mm „falschrum“ scharf stellt.

Das gesamte Objektiv macht einen wertigen Eindruck, es ist vollständig aus Metall und recht schwer. An der Entfernungs-Skala sind sowohl Tiefenschärfemarkierungen als auch ein Index für die Infrarotfotografie vorhanden. Das Objektiv verzeichnet nur gering sichtbar, bei den meisten Motiven dürfte es nicht stören.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der Pen F und Offenblende an den Bildrändern erwartungsgemäß leicht unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die Bildränder werden ab Blende 4-5,6 recht scharf abgebildet. Die chromatischen Aberrationen sind bei Blende 8 kaum erkennbar. Die 20 Megapixel der Kamera werden durchaus ausgereizt.

Das Objektiv ist heutzutage recht günstig zu bekommen, je nach Zustand, Lieferumfang, Version und Bajonett (M42 oder PK) liegt es zwischen 5 und 40 Euro.

Fazit

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei ASA- und Zeit-Automatik, mit eingeschaltetem Bildstabilisator und bei Blende 8, gespeichert als ORF, gewandelt mit Olympus Viewer 3 und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Die Olympus Pen F ist dank eingebautem Bildstabilisator, 14-facher Sucherlupe und zuschaltbarem Fokus-Peaking sehr gut geeignet, um alte Objektive manuell scharfzustellen. Aufgrund des Cropfaktors von 2 wird aber leider aus dem 28mm Weitwinkel-Objektiv ein „Normalobjektiv“ mit 56mm KB-äquivalenter Brennweite, aus dem 35er ein leichtes 70mm-Teleobjektiv.

An der 20-Megapixel-APS-C-Kamera Sony NEX-7 waren mir die Bildecken des 28er Revuenons nicht scharf genug, am nochmals kleineren Sensor der Pen F gefällt mir dieses Objektiv durchaus gut. Auch beim 35er waren an der NEX-7 die Ecken nicht gut, an der Pen F hingegen sind sie durchaus brauchbar. Beide Objektive werde ich ab und zu an der mFT-Kamera einsetzen, aber hauptsächlich werde ich zu optisch noch etwas besseren Objektiven greifen, dem 28mm Contax Distagon und dem 35mm Minolta MD.

Christian Zahn

 

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