Objektive für Fujica-X an Olympus Pen F

In diesem Erfahrungsbericht geht es um vier etwa 40-50 Jahre alte Manuellfokussobjektive adaptiert an die spiegellose 20-Megapixel-Systemkamera Olympus Pen F mit mFT-Sensor (Cropfaktor 2).

Die vier hier besprochenen Objektive sind für die analogen Kameras der Fujica-X-Serie gefertigt worden, teilweise von Fuji selbst, teilweise von Fuji als OEM-Hersteller für eine Vertriebsmarke hergestellt und teilweise vom deutschen Vertrieb bei ganz anderen japanischen Herstellern mit Fujica-X-Bajonett bezogen.

Mein Adapter Fujica-X-auf-mFT hat einen Ring, mit dem ich die Blende schnell öffnen kann, um bei Offenblende präzise scharfzustellen und für die Aufnahme abzublenden. Außerdem hat er das korrekte Distanzmaß, so daß für unendliche Motive das Objektiv „auf Anschlag“ benutzt werden kann, da nicht über Unendlich hinaus fokussiert werden kann.

Porst WW-Macro 1:2,8/28mm X-M GMC

Das Objektiv wurde laut Seriennummer möglicherweise 1981 gefertigt. Der wahre Hersteller ist nicht exakt bekannt, wahrscheinlich ist es von Ozone Optical gefertigt worden, die ein eigenes 28er mit ähnlichen Daten unter dem Label „Ozunon“ auch mit Fujica-X-Anschluß verkauft haben. Außerdem tragen alle Ozunone die Bezeichnung „GMC“ für die herstellereigene Mehrschichtvergütung. Vertrieben wurde es in Deutschland von Foto Porst als Weitwinkel-Objektiv für seine von Fuji hergestellten Kameras mit dem Fujica-X-Bajonett.

Das „X-M“ in der Typenbezeichnung steht für das Fujica-X-Bajonett und die Mehrfachvergütung des Objektivs. Der Blendenring kann bei 22 verriegelt werden (mit einem grünen Rautensymbol gekennzeichnet) und ein Schalter wird geschlossen, anhand dessen eine Fujica-Kamera mit Blenden- und Programmautomatik erkennt, daß die kleinste Objektivblende eingestellt wurde. Der Blendenmechanisus hat leider nur 5 Lamellen.

Das Objektiv ist ca. 44 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 63 mm und wiegt 220 Gramm. Das beim Fokussieren nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 52mm. Beim Fokussieren wird das Objektiv ca. 7mm länger.

Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte manuelle Fokusring läuft weder zu leicht noch zu stramm, jedoch inzwischen mit ganz leisen kratzenden Geräuschen. Sein Einstellweg mit ca. 330° erfreulich lang, die Naheinstellgrenze von 0,2m ergibt einen Abbildungsmaßstab von etwa 1:4. Das ist zwar kein richtiges Makro, aber schon recht „nah dran“ für ein so altes Weitwinkelobjektiv. Das Porst WW-Macro verzeichnet deutlich sichtbar, bei vielen Motiven macht sich das im Bild bereits störend bemerkbar.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Crop-Sensor der Pen F und Offenblende vor allem an den Bildrändern unscharf, Abblenden auf 8 steigert die Schärfe stark, jedoch kann es den Sensor der Pen F auch dann nicht ganz ausreizen, da die Bildecken immer noch nicht ganz scharf abbilden. Die chromatischen Aberrationen vor allem in den Bildecken sind bei allen Blendenderen deutlich sichtbar.

Das Objektiv ist heutzutage teilweise sehr günstig zu bekommen. Je nach Zustand und Lieferumfang kostet es zwischen 10 und 50 Euro.

Fuji Photo Film X-Fujinon 1:2,2 f=55mm

Das Objektiv wurde möglicherweise 1979 gefertigt, da es noch keinen verriegelbaren Blendenring für die späteren Kameras mit Blenden- und Programmautomatik hat. Es ist ein preiswertes „Budget“-Objektiv, relativ lichtschwach und nur einfach vergütet. Es ist vermutlich mit dem älteren Fujinon mit M42-Schraubgewinde optisch baugleich.

Das Objektiv ist ca. 37 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 61 mm und wiegt  Gramm. Das beim Fokussieren nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 49mm. Beim Fokussieren wird das Objektiv ca. 5 mm länger. Der Blendenmechanisus hat leider nur 5 Lamellen. Der Blendenring hat eine doppelte Skala, da es Fujica-Kameras gab, die die zweite Skala in den Sucher einspiegelten.

Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte Fokusring läuft weder zu leicht noch zu stramm, jedoch inzwischen mit ganz leisen kratzenden Geräuschen. Sein Einstellweg mit ca. 120° in Ordnung, die Naheinstellgrenze von 0,6m ist ein wenig lang.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der Pen F und Offenblende vor allem an den Bildrändern unscharf, Abblenden auf 8 steigert die Schärfe. Das Bokeh bei Offenblende ist recht eigenwillig, kann aber durchaus interessant genannt werden, da es Bubbles bzw. Seifenblasen produziert, ähnlich wie ein Meyer Görlitz Trioplan/Domiplan.

Das Objektiv ist heutzutage teilweise sehr günstig zu bekommen. Je nach Zustand, Bajonettanschluß und Lieferumfang kostet es zwischen 10 und 80 Euro. Die höheren Preise werden meist erzielt, wenn der Verkäufer auf das spezielle Bokeh hinweist.

Porst Color Reflex 1:1,9/50mm X D

Das Objektiv ist „Made in Japan“. Der wahre Hersteller ist mit ziemlicher Sicherheit Fuji selbst gewesen. Vertrieben wurde es in Deutschland von Foto Porst als Set-Objektiv für seine von Fuji hergestellten Kameras mit dem Fujica-X-Bajonett. Wofür das „D“ in der Typenbezeichnung steht, ist mir nicht bekannt. Alle Linsen sind nur einfach vergütet. Vermutlich ist es eines der vielen japanischen Doppelgauss-Objektive mit 6 Elementen.

Das „X“ in der Typenbezeichnung steht für das Fujica-X-Bajonett. Der Blendenring kann bei 16 verriegelt werden (mit einem grünen Rautensymbol gekennzeichnet) und ein elektrischer Schalter wird geschlossen, anhand dessen eine Fujica-Kamera mit Blenden- und Programmautomatik erkennt, daß die kleinste Objektivblende eingestellt wurde. Der Blendenmechanisus hat leider nur 5 Lamellen.

Das Objektiv ist ca. 38 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 61 mm und wiegt 145 Gramm. Das beim Fokussieren nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 49mm. Beim Fokussieren wird das Objektiv ca. 4 mm länger. Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte Fokusring läuft weder zu leicht noch zu stramm, jedoch inzwischen mit ganz leisen kratzenden Geräuschen. Sein Einstellweg mit ca. 120° ausreichend, die Naheinstellgrenze von 0,6m ist etwas zu lang.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der Pen F und Offenblende vor allem an den Bildrändern unscharf und vignettiert, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe sehr stark und verringert die Vignettierung.

Das Objektiv ist heutzutage teilweise sehr günstig zu bekommen. Je nach Zustand und Lieferumfang kostet es zwischen 10 und 50 Euro. Die originale Fuji-Version ist in Deutschland hingegen extrem selten, weil die meisten Fujica-Kameras mit X-Bajonett über Porst verkauft wurden.

Porst Color Reflex 1:1,6/50mm X-M UMC F

Das Objektiv ist „Made in Japan“. Der wahre Hersteller ist mit ziemlicher Sicherheit Fuji selbst gewesen. Vertrieben wurde es in Deutschland von Foto Porst als Set-Objektiv für seine von Fuji hergestellten Kameras mit dem Fujica-X-Bajonett. Wofür das „F“ in der Typenbezeichnung steht, ist mir nicht bekannt. „UMC“ bedeutet wahrscheinlich „Ultra Multi Coated“ und meint die Mehrschichtvergütung aller Linsen. Vermutlich ist es eines der vielen japanischen Doppelgauss-Objektive mit 6 Elementen.

Das „X-M“ in der Typenbezeichnung steht für das Fujica-X-Bajonett sowie die Mehrschichtvergütung. Der Blendenring kann bei 16 verriegelt werden (mit einem orangenem Rautensymbol gekennzeichnet) und ein elektrischer Schalter wird geschlossen, anhand dessen eine Fujica-Kamera mit Blenden- und Programmautomatik erkennt, daß die kleinste Objektivblende eingestellt wurde. Der Blendenmechanisus hat 6 Lamellen.

Das Objektiv ist ca. 37 mm lang, hat einen Durchmesser von ca. 61 mm und wiegt 175 Gramm. Das beim Fokussieren nicht mitdrehende Filtergewinde beträgt 49mm. Beim Fokussieren wird das Objektiv ca. 5 mm länger. Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte Fokusring läuft inzwischen etwas zu stramm und mit ganz leisen kratzenden Geräuschen. Sein Einstellweg mit ca. 120° ausreichend, die Naheinstellgrenze von 0,6m ist etwas zu lang.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der Pen F und Offenblende vor allem an den Bildrändern unscharf und vignettiert, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe sehr stark und verringert die Vignettierung.

Das Objektiv ist heutzutage sehr günstig zu bekommen. Je nach Zustand und Lieferumfang kostet es zwischen 1 und 20 Euro. Die originale Fuji-Version ist in Deutschland hingegen extrem selten, weil die meisten Fujica-Kameras mit X-Bajonett über Porst verkauft wurden.

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei ASA- und Zeit-Automatik, mit eingeschaltetem Bildstabilisator und bei Blende 1,6, 2,8 bzw. 8, gespeichert als ORF, gewandelt mit Olympus Viewer 3 und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Fazit

Die Objektive werde ich an der Pen F eher nicht mehr verwenden, da aus dem 28er ein nicht eckenscharfes „Normalobjektiv“ wird und ich bessere Objektive dieser Brennweite im Fundus habe. Auch die 50er/55er Fujica-Objektive werde ich nicht mehr verwenden, da sie den PenF-Sensor zwar in der Bildmitte durchaus ausreizen, aber an den Bildrändern des mFT-Sensors „schwächeln“. An Vollformat entsprechen die 20 Megapixel der Olympus-Kamera 80 Megapixeln und das können die alten Objektive leider nicht liefern, auch nicht beim Bildkreis des kleinen mFT-Sensors.

Christian Zahn

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben