Olympus SP-500UZ Kurzbericht von Christian Zahn

Spezifikation

  • Die 2005 vorgestellte Olympus SP-500 Ultra Zoom ist 106 x 75 x 71 mm groß und wiegt ohne Batterien und Speicherkarte 285 g.
  • Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8 x 4,3 mm) löst maximal 2816 x 2112  = 6 Megapixel auf. Der Pixelpitch beträgt 2,0µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 80 bis 400 ASA einstellbar. Kurze QuickTime-Videos sind mit 320x240 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG oder ORF (RAW-Format)  auf xD-PictureCards (max. 2 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 6,3-63mm/1:2,8-3,7 10-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 38-380 mm. 
  • Das Motiv wird über einen Videosucher ohne Dioptrienkorrektur angezeigt. Zusätzlich ist ein 2,5“ TFT LCD Monitor mit 114.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-S) oder manueller Fokus, Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, manueller Modus, Motivprogramme, Matrixmessung, Spotmessung oder mittenbetont integral. Belichtungszeiten 15s bis 1/1000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • manuell ausklappbarer Blitz mit ca. Leitzahl 10
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 4 Mignonzellen

Besonderheiten

  • SP-500 UZ bedeutet „Specialist“ 500 Ultra Zoom, Olympus hat die Ultra Zoom - Kameras nach Ende der Camedia 7XX-Serie in die „SP“-Klasse eingeordnet, diese speziellen Kameras hatten besondere Eigenschaften wie Ultra-Zoom oder RAW-Aufnahme usw.
  • Die SP-500 UZ ist eine Amateur-Bridgekamera. Die Griffwulst, in der die Akkus Platz nehmen, ist deutlich ausgeformt. Die Mignonzellen sind fast überall erhältlich. Sowohl Batterien als auch Akkus können verwendet werden. Die Haltenasen der Batterieklappe brechen nach Ausdiffundieren des im Kunststoff enthaltenen Weichmachers sehr leicht ab, dann fallen die 4 Mignonzellen nach unten heraus. SP-500 UZ’s mit kompletten Halteklammern dürften sehr selten sein.
  • „6 Megapixel“ ist freundlich aufgerundet, 2816 x 2112 Pixel sind nur echte 5,94 Megapixel.
  • Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut und wird durch Druck auf eine mechanische Taste ausgeklappt. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz.
  • Sowohl Videosucher als auch Display sind extrem grob gerastert, eine Beurteilung der Bildschärfe ist völlig unmöglich. Lediglich der Bildausschnitt kann sicher erfaßt werden. Somit muß man sich auf den (allerdings recht treffsicheren) Autofokus verlassen, es ist zwar manueller Fokus möglich, jedoch eigentlich sinnlos.
  • Das rückseitige Display sitzt hinter einer Kratzerschutzscheibe (leider nur aus ebenfalls kratzempfindlichem Kunststoff). 
  • Das Objektiv beginnt bei damals durchaus üblichem Weitwinkel von 38mm, reicht allerdings bis zum enormen Wert von 380 mm. Da kein optischer Bildstabilisator vorhanden ist, kann dieses Supertele nur bei hellem Sonnenschein freihand benutzt werden.
  • Als Speichermedium dienen xD-PictureCards (kompatibel mit allen Karten von 16 MB bis 2 GB).
  • Die xD-Picture-Card war der stabilere Nachfolger der von Olympus und Fuji eingesetzten SmartMedia-Karte, genau wie diese hat die Karte keinen eigenen  Speichercontroller, dieser sitzt in der Kamera und beschreibt die Flash-Zellen direkt und kümmert sich auch um das Wear-Levelling.
  • Für die Video-USB-Kombibuchse sind leider spezielle Kabel notwendig, die gerne verloren gehen. Lediglich die Netzteilbuchse ist eine Buchse für genormte Hohlstecker.
  • Der UVP der Olympus SP-500UZ betrug etwa 400 Euro.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 80 ASA, gespeichert als ORF, gewandelt mit Olympus View 3 und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Verzeichnung konnte aufgrund der Motive unkorrigiert bleiben, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In die Aufnahmen sind teilweise 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert, die Aufnahmeparameter sind als Beschriftung in den Bild angegeben.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der SP-500 UZ Ultra Zoom ist vollständig aus Kunststoff gefertigt. Die verwendeten Materialen sind jedoch auch nach ca. 15 Jahren gut erhalten, der berüchtigte „Gummiauflagenschwund“ oder das „Verkleistern“ aufgespritzter Gummierungen anderer Kamerahersteller ist (zumindest bei meinem Exemplar) bislang nicht aufgetreten.

Die Kamera gehört zur Klasse der Bridgekameras, die eine „Brücke“ bilden sollten zwischen der Kompaktkameraklasse und der Spiegelreflexklasse.

Die objektivseitigen vorhandenen Bildfehler wie Verzeichnung, chromatische Aberrationen und Vignettierung werden durch den Bildprozessor nicht weggerechnet, bei 38mm ist die Verzeichnung sichtbar, aber bei den meisten Motiven nicht störend.

Der Sensor ist heutzutage nicht als gut zu bezeichnen. Zwar werden kritische Gegenlichtsituationen durchaus ansehnlich gemeistert. Aber bereits bei 80 ASA ist bei 100%-Ansicht ein leichtes Farbrauschen sichtbar, bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor etwas mehr, worunter die Bildschärfe aufgrund des Kameraprozessoreingriffs ein wenig leidet. Allerdings hat der Sensor maximal 400 ASA, was nur ca. 2 Blendenstufen über der Nennempfindlichkeit liegt, so bleibt das Bild noch erträglich.

Die Bildqualität meiner SP500UZ ist nicht als gut zu bezeichnen. Im Weitwinkelbereich fehlt es an „Knackigkeit“ trotz Nachschärfen in Photoshop, im Teleberich ist die Kamera noch unschärfer. Möglicherweise hat meine Kamera einen Schlag abbekommen oder einen Sturz hinter sich. Zwar kann ich äußerlich keine Beschädigungen erkennen, aber ggf. fiel die Kamera samt Tasche vom Tisch oder noch tiefer.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch eher uninteressante Kamera, heutzutage zum Bildermachen nur geeignet geeignet, wenn die Bildschärfe besser ist als bei meinem Exemplar.

Christian Zahn, Herbst 2020

Christian Zahn betreibt auch die eigene Internetseite „Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie“.

Dort werden unter anderem (Analog-) Kameras von AGFA bis Zeiss vorgestellt.

 

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