Olympus X-43/FE-47 Kurzbericht

Die X-43 ist eine der vielen digitalen Kompaktkameras von Olympus. Sie ist ein Grauimport der in Europa als FE-47 offiziell verkauften Kamera. Sie stammt aus der Blütezeit der Digitalkameras, um 2010 herum gab es gleichzeitig immer mehrere Dutzend Modelle von vielen verschiedenen Anbietern.

Spezifikationen

  • Die 2010 vorgestellte Olympus FE-47/X-43 ist 104 x 62 x 22 mm groß und wiegt mit Speicherkarte und Akku 147 Gramm.
  • Der 1/2,33“ CCD-Sensor (6,2 x 4,6 mm) löst maximal 4288 x 3216  = 13,8 Megapixel (14 Megapixel Rohdaten) auf. Der Pixelpitch beträgt 1,4µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 1600 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein 6,3-31,5 mm/1:3,5-5,6 5-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 36-180 mm.
  • Das Motiv wird über einen 2,7“ TFT LCD Monitor mit 230.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, vermutlich Matrixmessung, Belichtungszeiten 4s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 7
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mignon-Zellen

Besonderheiten

Als Stromversorgung dienen zwei fast überall erhältliche Mignonzellen, sowohl Akkus als auch Alkalibatterien können verwendet werden.

Die eigentlich nicht für Europa bestimmte X-43 wurde von Händlern als Grauware auf eigene Rechnung importiert, Olympus Europa übernahm für diese Kameras keine Garantieleistungen, das übernahm auch der Importeur. Dafür wurden die Grauimporte erheblich günstiger angeboten als die offiziellen Exemplare mit Herstellergarantie.

Der Gehäuseblitz mit (recht geringer Leitzahl von 7) ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.

Möglicherweise war die FE-47 keine echte Olympus-Kamera, sondern eine OEM-Auftragsproduktion, da sie „Made in China“ ist. Auch der Lieferumfang war aufgrund des niedrigen Verkaufspreises recht bescheiden: Ein buntbedruckter Pappkarton mit Pappeinlage enthielt die Kamera, eine kurze Handschlaufe (zum Selbst-Montieren), zwei AA-Batterien, ein AV-Kabel, ein USB-Kabel, eine mehrsprachige Schnellanleitung und eine CD mit der ausführlichen Anleitung als PDF in vielen Sprachen sowie der Olympus-Software. Eine Speicherkarte lag nicht bei, diese mußte extra gekauft werden.

Als Speichermedium dienen SD/SDHC-Karten bis max. 32 GB. Olympus hat sich mit dieser Modellgeneration endgültig von den xD-PictureCards „verabschiedet“, diese Karten wurden zuvor nur von Olympus und Fuji benutzt, waren aber gegenüber SD zu langsam, zu klein (max. 2GB war möglich) und inzwischen zu teuer. Ein winziger interner Speicher für lediglich 2 Bilder (in bester Qualität) bzw. 20 Aufnahmen (in reduzierter Auflösung) ist in der Kamera auch vorhanden, er wird vom Flash-Speicher, der das „Betriebssystem“ der Kamera enthält, „abgezweigt“.

Das Objektiv hat mit einer Anfangsbrennweite von umgerechnet 36mm ein für die Kameraklasse sehr „schwaches“ Weitwinkel (üblich waren längst 28mm), die Telebrennweite von 180mm ist länger als die übliche Endbrennweite von ca. 135mm. Auch die Display-Auflösung von lediglich 230.000 Subpixeln war unterdurchschnittlich, es reicht so gerade zum Motivauswählen, eine Beurteilung der Bildschärfe ist nur durch Hineinzoomen nach der Aufnahme in Grenzen möglich.

Die Kamera hat nur die allernotwendigsten Tasten, neben dem Steuerkreuz mit Mitteltaste sind lediglich drei weitere Knöpfe vorhanden sowie Auslöser, Zoomwippe und Hauptschalter (Taster).

Für die Schnittstellen ist ein gerne verlorenes Spezialkabel erforderlich, das USB- und Videobuchse zusammengefaßt sind.

Der UVP der Olympus FE-47 betrug etwa 130 Euro. Die X-43 wurde als Grauimport für (laut Erinnerung) weit unter 100 Euro verkauft. Ich habe das gezeigte Exemplar von einer Verwandten im Herbst 2010 kurz zu Testzwecken überlassen bekommen und gab es schnell wieder zurück.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden bei 400 ASA, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In die Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Olympus X-43 ist größtenteils aus Kunststoff mit einigen Zierteilen aus Metall. Es gab die Kamera auch in anderen Farben außer dem vorgestellten Schwarz.

Die Kamera gehört zur Klasse der einfachen Einsteiger-Kompaktkameras. Bei 130 Euro Verkaufspreis konnten nur billige Komponenten verbaut werden, trotzdem sieht die Kamera etwas wertiger aus, als sie letztlich ist.

Der Sensor ist nicht besonders gut, was bei seiner „Größe“ und den 14 Megapixeln niemanden verwundern dürfte. Die 100%-Ansichten zeigen bei 400 ASA mehr „Matsch“ als Details. Leider herrschte am Aufnahmetag recht trübes Herbstwetter, darum wählte die Automatik 400 ASA.

Auch das Objektiv ist nichts Besonderes, bei 36mm sind beim vorgestellten Exemplar die Bildränd sichtbar unschärfer als die Bildmitte.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch uninteressante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen ungeeignet.

Christian Zahn

 

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