Panasonic DMC-FX33

Spezifikationen:

  • Die im Herbst 2007 vorgestellte Panasonic Lumix DMC-FX33 ist 95 x 52 x 22 mm groß und wiegt mit Akku und Speicherkarte 155 g.
  • Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8x4,3mm, Cropfaktor 6) löst maximal 3264 x 2448 Pixel  = 8 Megapixel auf (8,3 Megapixel Rohdaten). Der Pixelpitch beträgt 1,8µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 1600 ASA einstellbar. QuickTime-Videos sind mit 848x480 oder 640x480 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
  • Das Leica DC Vario-Elmarit ist ein 4,6-16,4 mm/1:2,8-5,6 3,5-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 28-100 mm.
  • Das Motiv wird über einen 2,5“ TFT LCD Monitor mit 207.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder Motivverfolgung (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Programmautomatik sowie intelligente Motivprogramme, Matrixmessung. Belichtungszeiten 8s bis 1/2000 sek., kombinierter mechanischer und elektronischer Verschluss, Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch
  • optische Bildstabilisierung durch bewegliche Linsengruppe im Objektiv
  • Energieversorgung durch Lithium-Ionen-Akku

Besonderheiten

Die Panasonic DMC-FX33 wurde in Kooperation mit Leica gebaut. Das Objektiv wurde unter Einhaltung von Qualitätskriterien der Fa. Leica Camera AG und mit Leica-Messmitteln seriengeprüft. „Elmarit“ ist eigentlich eine traditionelle Bezeichnung von Leica für eine bestimmte Art von Festbrennweiten. Im Objektiv ist eine bewegliche Linsengruppe eingebaut, durch Ausgleichsbewegungen verringert sie das Wackeln der Kamera bei Freibandaufnahmen.

„DMC“ im Namen dürfte für „Digital Media Camera“ stehen, Lumix hießen viele Panasonic-Digitalkameras.

Die Kamera war in in verschiedenen Farben (Schwarz, Silber, Blau und Chocolat-Braun) erhältlich. Eine baugleiche Version wurde von Leica nicht angeboten, sie wurde übersprungen. Die C-Lux 2 basierte noch auf einem älterem Panasonic-Modell, die C-Lux 3 auf der Lumix FX37.

Die Kamera hat noch keinen Schiebeschalter für die Umschaltung zwischen Aufnahme und Bildwiedergabe (der Schalter kam erst mit der FX35), dieses erfolgt durch Verdrehen des Moduswahlrades. Der Hauptschalter ist kein Taster, sondern ein Schiebeschalter. Das Moduswahlrad ist größtenteils versenkt eingebaut. Als Bedienelemente gibt es nur die notwendigsten Tasten, eine „Func“-Taste für ein Schnellmenu, eine Display-Taste zum Umschalten der Bildschirmdarstellung, das Steuerkreuz mit Mitteltaste (jede Taste mit Zweitfunktion belegt für Blitz, Selbstauslöser, Belichtungskorrektur, Schnelle Bildwiedergabe und Menüaufruf).

Die Motivprogramme sind „intelligent“, d. h., sie arbeiten mit Gesichts- und Motiverkennung. Portraits, Landschaft, Nachtaufnahmen sowie Nachtportraits sollen so erkannt werden und die Bildparameter darauf abgestimmt werden. „Rote Augen“, „abgesoffene Schatten“ bzw. harte Kontraste werden dann durch den Bildprozessor weggerechnet. Im Gegenzug gibt es leider keine Einflussnahme auf die Aufnahmeparameter außer Belichtungskorrektur und automatische Belichtungsreihen.

Es gibt Bildeffekte, die nachträglich auf Fotos angewendet werden können.

Die Bilder können kompaktkameratypisch nur als JPEG aufgezeichnet werden. Als Speichermedium dienen SD/SDHC-Karten bis 32 GB. Außerdem gibt es einen kleinen internen Speicher, in den nur wenige Bilder passen. Wie üblich ist er ein „Abfallprodukt“ des Firmware-Speicherbausteins, die freie Größe variiert je nach Firmwarestand etwas.

Der Sensor wurde von Panasonic selbst entwickelt und hergestellt, er wurde auch in anderen Panasonic-Kameras verwendet und möglicherweise auch in Kameras von Mitbewerbern eingesetzt..

Es gibt drei Serienbildmodi: Der eine schafft ca. 3 Aufnahmen pro Sekunde und stoppt automatisch nach einer Sekunde, der andere erreicht etwa zwei Bilder pro Sekunde, aber er nimmt solange Bilder auf, wie der Auslöser gedrückt gehalten wird. Bei langsamen Speicherkarten verringert sich recht schnell die Bildzahl auf das Maximum, das die Karte kontinuierlich „wegschreiben“ kann. Der dritte Serienbildmodus schafft etwa 7 Bilder pro Sekunde mit verringerter Auflösung und stoppt nach 100 Aufnahmen.

Die Kamera schreibt etliche interessante Details in die MakerNotes der EXIFs von JPEG-Dateien, darunter: die Firmwareversion, das Herstelldatum, die Kameraseriennummer, die meisten Bildparameter, die verstrichene Zeit seit dem Einschalten, ein Babyalter (sofern im Menu eingegeben), den aktuellen Reisetag (sofern im Menu eingegeben), den aktuellen Farbabgleich, viele Bildparameter, den Status der Bildstabilisierung, uvm.

In die EXIFs wird die Zahl der Auslösungen nicht eingeschrieben, sofern der Vorbesitzer die Bildnummer nicht im Kameramenu zurückgesetzt hat, läßt sie sich aber aus dem Ordner sowie dem Bilddateinamen ermitteln: Die Kamera beginnt mit der Ordnernummer 100 und zählt diesen alle 1000 Aufnahmen hoch, somit entspricht der Ordner 108 Auslösung 8000 bis 8999. Diese Zahl findet sich auch im Dateinamen jedes Bildes. Im Bild-Dateinamen „P1080786“ muß die fünfte Stelle gelöscht werden und die zweite Stelle um Eins vermindert werden, daraus resultiert dann „P008786“, somit hat die Kamera vermutlich 8786 Aufnahmen gemacht.

Die Stromversorgung erfolgt mit einem LiIon-Akku, der in vielen anderen Panasonic- und Leica-Kameras benutzt wird.

Das Kameradisplay ist fest eingebaut, es ist mit einer durchsichtigen Kunststoffscheibe vor Beschädigung geschützt, allerdings ist diese kratzempfindlich. Das Aufbringen einer weiteren Schutzfolie oder Schutzscheibe ist angeraten.

Für die USB- und die Videoschnittstelle sind Spezialkabel erforderlich, da sie zu einer Kombibuchse zusammengefaßt wurden, auch die Netzteilbuchse ist eine Panasonic-eigene Spezialbuchse.

Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz.

Das Objektiv beginnt bei damals durchaus normalem Weitwinkel von 28mm und reicht nur bis 100mm.

Der UVP der Panasonic DMC-FX33 betrug etwa 380 Euro. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei ca. 5-45 Euro je nach Zustand und Lieferumfang.

Beispielaufnahmen

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei 100 ASA mit eingeschaltetem Bildstabilisator, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Panasonic FX33 ist größtenteils aus Metall, aufgrund des geringen Gesamtgewichts aber nur aus hauchdünnem Aluminiumblech. Sichtbar metallisch ist jedoch lediglich das Stativgewinde, einige Bedienelemente und ein Zierring am Objektiv. Die meisten anderen Flächen sind mit gummiartigem Kunststoff antrirutsch-beschichtet. Diese Beschichtung erzeugt auch die unterschiedliche Farbgebung der nicht-silbernen Kameras. Bei der silbernen Kamera ist die Front- und Rückseite unbeschichtet. Die TPU-Beschichtung verändert sich im Lauf der Jahrzehnte und wird klebrig. Dieser Prozess ist unumkehrbar, im schlimmstem Fall muß die Kamera entweder komplett von der klebrigem Masse befreit werden, so daß das Metallgehäuse zum Vorschein kommt oder die klebrigen Stellen können mit Talkumpuder zeitweilig „trockengelegt“ werden.

Die Kamera gehört zur Klasse der „normalen“ Kompaktkameras, nicht zum niedrigem Billigsegment, aber auch nicht zu den teuren Edelkompakten.

Die objektivseitigen vorhandenen Bildfehler wie Verzeichnung, chromatische Aberrationen und Vignettierung werden vermutlich noch nicht durch den Bildprozessor weggerechnet, bei 28mm ist die Verzeichnung der JPEGs trotzdem relativ gering.

Der Sensor (in Verbindung mit der Bildverarbeitung) schlägt sich recht gut. Auch kritische Gegenlichtsituationen werden durchaus ansehnlich gemeistert, nur selten muß der Fotograf durch Belichtungskorrektur oder durch andere Ausschnittswahl und Verschwenken der Kamera mit halbgedrücktem Auslöser gegensteuern. Bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor, worunter die Bildschärfe aufgrund des Kameraprozessoreingriffs leidet.

Die Bildqualität der FX33 ist heutzutage nicht mehr als gut zu bezeichnen. Bei höheren ASA-Zahlen verlieren die JPEGs der Kamera durch den Entrausch-Algorithmus sichtbar an Zeichnung. Bei 8 Megapixeln und „Schönwetter“ ISO100 hingegen sind die Aufnahmen ziemlich ansehnlich, es ist jedoch in einfarbigen Flächen wie dem blauem Himmel bereits geringes Farbrauschen erkennbar, weil der Bildsensor zu den kleinsten zählt, die damals in Kompaktkameras eingebaut wurden. Mit ca. 6x4 mm ist er kleiner als ein Baby-Fingernagel.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch nur etwas interessante Kamera (weil Dutzendware), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen gerade noch geeignet, aber wie immer der Hinweis: aktuelle Smartphones machen inzwischen dank Bildaufbereitung durch schnellere Bildprozessoren bessere Aufnahmen als die „betagte“ FX33.

Christian Zahn

 

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