Spezifikation
- Die 2009 vorgestellte Panasonic Lumix DMC-GF1 ist 124 x 84 x 43 mm groß und wiegt mit Akkus und Speicherkarte 425 g.
- Der 1/2,3“ LiveMOS-Sensor 17,3 x 13,0 mm (mFT) mit Pixelpitch 4,3µm löst maximal 3000 x 2000 Pixel = 12 Megapixel auf. (Rohdaten 13,1 Megapixel) Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 100 bis 3200 ASA einstellbar. Videos sind mit 1280x720 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG oder RW2 (RAW-Format) auf SD/SDHC-Karten (max. 32 GB) gespeichert.
- Das Motiv wird über einen 3“ TFT LCD Monitor mit 460.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich kann in den Blitzschuh ein elektronischer Sucher eingesetzt werden.
- Das Objektivbajonett ist mFT (MicroFourThirds)
- Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlicher Autofokus (AF-C), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors, zusätzlich manuelle Einstellung mit Fokusunterstützung
- Belichtungssteuerung durch Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik oder manuellen Modus sowie diverse Motivprogrammen. 144-Zonen-Matrixmessung, mittenbetonte Integralmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 60s bis 1/4000 sek., Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
- manuell ausklappbarer Blitz mit Leitzahl 6 und den üblichen Funktionen: Ein/Aus, Automatik, Langzeitsynchronisation, Rote-Augen-Reduktion, zusätzlich Norm-Blitzschuh mit TTL-Kontakten (System Olympus/Panasonic/Leica)
- Weißabgleich automatisch oder manuell mit diversen Vorwahlen wie Sonne, Wolken, Glühlampenlicht usw.
- Gehäuse ohne Bildstabilisierung (alle besseren Panasonic/Leica-Objektive haben Stabilisierung)
- Energieversorgung durch Lithium-Akku (kompatibel mit dem Akku der G1)
Besonderheiten
Die Lumix GF1 ist die „kleine „Schwester“ der ersten mFT-Kamera überhaupt, der Lumix G1.
„Abgespeckt“ wurde neben Größe und Gewicht der eingebaute elektronische Sucher, der extra zugekauft werden mußte und den Blitzschuh belegt.
Der interne Gehäuseblitz ist nur etwa halb so stark wie der in der G1 verbaute.
Das Bajonett ist das mit der G1 eingeführte mFT-Bajonett, das auch von der Olympus OM-D-Serie und der Olympus-Pen-Serie verwendet wird. Die meisten Panasonic-mFT-Gehäuse haben keinen eingebauten Bildstabilisator, statt dessen ist er in den Panasonic/Leica-Objektiven verbaut. Olympus-mFT-Objektive lassen sich auch benutzten, haben aber keinen eingebauten Stabilisator, da dieser in den meisten Olympus-mFT-Gehäusen vorhanden ist.
Alte FourThirds-Objektive (für die Spiegelreflexkameras von Panasonic/Olympus) lassen sich per Adapter auch nutzen, unterliegen jedoch teilweise Einschränkungen beim Autofokus.
Im FT/mFT-Systemstandard ist vorgeschrieben, daß die Objektive Angaben zu Verzeichnung, Vignettierung und chromatischer Aberration zum Zeitpunkt der Aufnahme für die aktuell eingestellte Brennweite und Blende übermitteln, so daß die Kamera diese in den erzeugten JPEGs bereits unwiderruflich korrigieren kann bzw. diese Angaben als Parametersatz in das RAW einbetten kann, so daß die RAW-Konverter diese Angaben automatisch übernehmen und umsetzen können. Die wirklichen Objektivfehler sind nur mit „freien Konvertern“ (z. B. Darktable, RawTherapee usw.) darstellbar, die diese Parametersätze auf Wunsch ignorieren.
Die Bilder können als JPEG oder im Panasonic-RAW-Format RW2 aufgezeichnet werden. Als Speichermedium dienen SD/SDHC-Karten.
Die Stromversorgung erfolgt mit einem LiIon-Akku (identisch zur G1).
Der Gehäuseblitz mit klappt nur manuell betätigt aus. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt TTL mittels Vorblitz. Zusätzlich ist ein Norm-Blitzschuh vorhanden mit TTL-Kontakten dass Olypus/Panasonic/Leica-Systems.
Das Kameradisplay ist fest montiert, es kann weder geschwenkt noch verdreht werden.
Die Umschaltung zwischen elektronischem Sucher und Monitor erfolgt rein manuell.
Die Kamera hat relativ wesentlich weniger Tasten, Hebel und Räder als die damit üppig ausgestattete G1, immerhin gibt es ein Daumenrad und ein Moduswahlrad. Für die meisten Funktionen muß eine Taste gedrückt oder gehalten werden und mit dem Steuerkreuz oder dem Daumenrad ausgewählt werden.
Die UVP der Lumix GF1 betrug ca. 650 Euro ohne Objektiv. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei etwa 25-100 Euro je nach Zustand und Lieferumfang.
Alle Aufnahmen entstanden bei 100 ASA, gespeichert als RAW, konvertiert mit Adobe Camera Raw, bearbeitet mit Photoshop CS6. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Als Objektiv diente ein Olympus m Zuiko 14-42mm F3.5-5.6 II R, da ich kein Panasonic mFT-Objektiv besitze.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das Gehäuse der A200 ist ein zwar Einsteigermodell, aber es besteht größtenteils aus Metall. Die verwendeten Materialien sind nach über 15 Jahren gut erhalten, der berüchtigte „Gummiauflagenschwund“ oder das „Verkleistern“ aufgespritzter Gummierungen ist (zumindest bei meinem Exemplar) bislang nicht aufgetreten.
Die Kamera gehört zur Klasse der spiegellosen Systemkameras.
Der Sensor neigt fast überhaupt nicht zum „Ausbrennen“ der hellen Stellen. In den dunkleren Bildpartien rauscht er kaum sichtbar (bei 100ASA), die Schatten können recht problemlos per EBV aufgehellt werden. Auch kritische Gegenlichtsituationen werden recht gut gemeistert. Bei höheren ASA-Zahlen rauscht der Sensor natürlich, aber aufgrund der noch recht großen Pixel erträglich.
Der optionale elektronische Sucher (230 Euro) löst mit 230.000 Subpixeln nur schlecht auf, er ist nicht baugleich mit dem (fest eingebauten) Sucher der G1 (der 1,44 Millionen Subpixel hat).
Die Bildqualität der GF1 ist auch heutzutage als gut zu bezeichnen, bei höheren ASA-Zahlen verlieren die JPEGs der Kamera allerdings durch den Entrausch-Algorithmus an Zeichnung. Bei 12 Megapixeln und „Schönwetter“ ISO100 gibt es an den Bildern nichts auszusetzen.
Fazit: eine digitalkamerahistorisch interessante Kamera (weil erste kleine mFT-Kamera von Panasonic), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen gut geeignet. 12 Megapixel reichen meist völlig aus.
Christian Zahn, Herbst 2020
Christian Zahn betreibt auch die eigene Internetseite „Museum für alte Kameras sowie Fotogalerie“.
Dort werden unter anderem (Analog-) Kameras von AGFA bis Zeiss vorgestellt.
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Autor: | Christian Zahn |
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Erstellt: | 6.12.2020 |
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