Pentax K-x mit Manuellfokus-Zoomobjektiven

In diesem Erfahrungsbericht geht es um die Benutzung von manuellen Altobjektiven an der 12-Megapixel dSLR Pentax K-x. Dank dem weit verbreitetem Pentax-K-Bajonett stehen dem Anwender eine große Zahl an Objektiven zur Verfügung. Ich teste diesmal zwei Pentax-Objektive und ein Fremdhersteller-Zoom.

Benutzung der K-x mit manuell zu fokussierenden alten Pentax-K-Objektiven

Die genaue Vorgehensweise, um manuelle „Altglas-Schätzchen“ an der K-x nutzen zu können, habe ich in einem älteren Bericht bereits ausführlich beschrieben.

RMC Tokina 28-85mm 1:4

Das Objektiv wurde wurde laut Seriennummer vermutlich 1978 gebaut. Im Gegensatz zu vielen anderen Zooms der späten 1970er Jahre bleibt das Filtergewinde beim Verstellen der Brennweite an seinem Platz und nur die vorderen Linsenelemente bewegen sich vor und zurück. Daraus resultiert aber ein enorm großer Außendurchmesser und ein für die Lichtstärke großes Filtergewinde. Laut Gravur „Patents Pending“ hat Tokina auf das Objektiv und seine Konstruktion Patente angemeldet. „RMC“ steht für „Rainbow Multi Coating“, also für die regenbogenfarbene Mehrschichtvergütung von Tokina.

Der breite und mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring läuft weder zu stramm noch zu leicht, der Einstellweg ist mit ca. 90° nicht sehr lang. Die Naheinstellgrenze ist mit 2,5 Metern viel zu lang. Die Blende rastet stufig. Es sind 6 Lamellen eingebaut. Das beim Fokussieren mitdrehende Filtergewinde beträgt 72mm, der originale Frontdeckel ist ein Aufsteck-Typ.

Das Objektiv hat einen Durchmesser von 75 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 95 mm und wiegt 600 Gramm. Beim Nahfokussieren wird es dank Innenfokussierung nur ca. 1 mm länger.

Das gesamte Objektiv macht einen wertigen Eindruck, es ist vollständig aus Metall gefertigt und sehr schwer. An der Entfernungs-Skala sind weder Tiefenschärfemarkierungen und noch Index für die Infrarotfotografie vorhanden.

Das Objektiv verzeichnet für ein Zoom-Objektiv aus den 1970er Jahren mit diesem Brennweitenbereich recht wenig, bei manchen Motiven wird dieser Abbildungsfehler nicht bemerkbar sein, bei den Laternenmasten im Bildbeispiel 1 sieht man die tonnenförmige Verzeichnung jedoch deutlich.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der K-x und Offenblende über das gesamte Bild unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die bei Offenblende vorhandenen leichten chromatischen Aberrationen verschwinden ab Blende 8 größtenteils.

Das Objektiv ist heutzutage sehr günstig zu bekommen, je nach Zustand, Lieferumfang und Bajonettanschluß wird es für 5 bis 15 Euro gekauft. Das später gebaute und optisch wohl besserer Tokina AT-X 3,5-4,5 28-85 Zoom wird deutlich teurer verkauft.

Asahi Opt. Co. SMC Pentax-M Zoom 1:3,5 28mm - 1:4,5 50mm

Das gezeigte Zoom wurde 1979-85 gebaut. Es hat 10 Elemente in 10 Gruppen. Wie bei Pentax üblich steht „SMC“ für „Super Multi Coating“, also die Mehrschichtvergütung der Glasflächen. Der Buchstabe „M“ kennzeichnet Objektive, die klein und kompakt sind und für die Benutzung mit den Spiegelreflexkameras der M-Serie gebaut wurden, also z. B. die Pentax ME Super von 1980.

Der mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring läuft weder zu stramm noch zu leicht, der Einstellweg ist mit ca. 90° zu kurz. Die Naheinstellgrenze ist mit 0,6m für ein Zoom der 1980er Jahre gut. Die Blende rastet halbstufig, es sind 6 Lamellen eingebaut. Die Streulichtblende wird in das das beim Fokussieren mitdrehende Filtergewinde 52mm eingeschraubt.

Das Objektiv hat einen Durchmesser von 64 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 53 mm und wiegt 315 Gramm. Beim Zoomen auf 28mm wird es ca. 7 mm länger. Zusätzlich zur roten Ansatzmarke in Bajonett ist auf dem Objektivtubus eine weiße Halbkugel eingelassen, sie wird beim Montieren des Objektivs an der Kamera mit dem Entriegelungsknopf zur Deckung gebracht.

Das gesamte Objektiv macht einen recht wertigen Eindruck, es ist vollständig aus Metall gefertigt und ziemlich schwer. An der Entfernungs-Skala sind keine Tiefenschärfemarkierungen vorhanden, ein Index für die Infrarotfotografie ist graviert, aber für welche Brennweite er gilt, ist nicht ersichtlich. Das Objektiv verzeichnet deutlich, je nach Motiv störend.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der K-x und Offenblende relativ unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert insgesamt die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die bei Offenblende vorhandenen chromatischen Aberrationen verringen sich bis ca. Blende 8, aber nicht vollständig.

Das Objektiv ist heutzutage nicht mehr günstig zu bekommen, je nach Zustand und Lieferumfang liegt es zwischen 30 und 60 Euro.

SMC Pentax-A Zoom 1:3,5-4,5 28 - 80mm

Das gezeigte Zoom wurde nur recht kurz in den Jahren 1986 bis 1988 gebaut. Es hat 12 Elemente in 9 Gruppen. Wie bei Pentax üblich steht „SMC“ für „Super Multi Coating“, also die Mehrschichtvergütung der Glasflächen. Der Buchstabe „A“ kennzeichnet Objektive, die für die Benutzung von Programmautomatik mit den Spiegelreflexkameras der A-Serie gebaut wurden, also z. B. die Pentax Program A von 1984. Die optische Rechnung wurde 1987 in der Autofokusversion Pentax F 28-80 3,5-4,5 für die erste Pentax-AF-Kamera SFX weitergebaut. Charakteristisches Kennzeichen dieser beiden Versionen ist die fast völlig plane Frontlinse.

Der breite mit geriffeltem Gummi ausgelegte Entfernungsring und der geriffelte Zoomring laufen beide zu leicht, der Einstellweg ist mit ca. 30° viel zu kurz. Die Naheinstellgrenze ist mit 0,8m zu lang. Von 50-80mm Brennweite kann ein „Makro“ genannter Nahbereich fokussiert werden, er ist nicht mit Meterangaben versehen. Die Blende rastet halbstufig, die kleinste Blende kann in der Automatikstellung verriegelt werden, es sind nur 5 Lamellen eingebaut. Die Streulichtblende wird in das das beim Scharfeinstellen mitdrehende Filtergewinde 58mm eingeschraubt.

Das Objektiv hat einen Durchmesser von 63 mm, eine Baulänge ab Bajonett von 75 mm und wiegt 360 Gramm. Beim Zoomen auf 28mm wird es ca. 18 mm länger. Zusätzlich zur roten Ansatzmarke in Bajonett ist auf dem Objektivtubus eine weiße Halbkugel eingelassen, sie wird beim Montieren des Objektivs an der Kamera mit dem Entriegelungsknopf zur Deckung gebracht.

Das gesamte Objektiv macht keinen wertigen Eindruck, es ist äußerlich vollständig aus Kunststoff gefertigt. Dem hakeligen Blendenring merkt man deutlich an, daß er möglichst in der Automatikstellung belassen werden soll und die Kamera die passende Zeit-Blendenkombination selbst wählen will. Der Zoomring geht so leicht, daß sich die Brennweite ständig selbst verstellt; beim Anheben des Objektivs am breiten Fokusring verstellt sich zunächst die Brennweite auf 80mm, erst danach hebt man das Objektiv hoch. Beim Hinstellen verändert sich die Brennweite wieder selbstständig. An der Entfernungs-Skala sind keine Tiefenschärfemarkierungen vorhanden, ein Index für die Infrarotfotografie fehlt ebenso.

Beispielfotos

Das Objektiv ist am Cropsensor der K-x und Offenblende über das gesamte Bild etwas unscharf, Abblenden auf 5,6-8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die bei Offenblende vorhandenen chromatischen Aberrationen verringen sich bis ca. Blende 8, aber nicht vollständig. Das Objektiv verzeichnet deutlich, bei den meisten Motiven jedoch nicht störend.

Das Objektiv ist heutzutage aufgrund der sehr kurzen Bauzeit nur selten zu bekommen, je nach Zustand und Lieferumfang liegt es zwischen 30 und 60 Euro. Der Nachfolger mit Autofokus wird wesentlich häufiger angeboten.

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei ISO-Automatik, gespeichert als PEF, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Fazit

Das Tokina hatte ich bereits an der Vollformatkamera Nikon Z5 probiert und für nicht gut befunden, meine Hoffnung, daß es am kleineren Sensor der K-x bei moderaten 12 Megapixeln besser abschneiden würde, hat sich nicht erfüllt. Darum wird es zukünftig in meiner „Unbrauchbar“-Kiste verschwinden.

Die beiden Pentax-Zooms schnitten an der Z 5 besser als das Tokina ab, überzeugten mich aber auch nicht völlig. Das jüngere 28-80 scheint mir etwas besser zu sein, da ich dessen verbesserte optische Rechnung aber in einer Autofokus-Version habe, nutze ich dann lieber gleich dieses Pentax-FA 28-80 an der K-x.

Christian Zahn

 

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