Samsung Digimax A50

Nachfolgend stelle ich wieder eine kompakte Digital-Kamera aus der „habe ich geschenkt bekommen“-Box vor. Wie bei vielen anderen kompakten Digitalkameras in meinem Fundus wurde die Kamera nicht sehr viel benutzt und pfleglich behandelt, nicht einmal die vom Hersteller angebrachten Werbeaufkleber wurden abgezogen. Ralf Jannke hat die Digimax A50 2017 ausprobiert.

Spezifikationen:

  • Die 2005 vorgestellte Samsung A50 ist 106 x 56 x 26 mm groß und wiegt 116 g.
  • Der 1/2,5“ CCD-Sensor (5,8 x 4,3 mm, Pixelpitch 2,2 µm) löst maximal 2592 x 1944 Pixel  = 5 Megapixel auf. Von der ISO-Automatik oder manuell können 50 bis 400 ASA eingestellt werden. Videos sind möglich. Bilder werden als JPEG oder TIFF auf SD-Karten (max. 2 GB) gespeichert.
  • Das Objektiv ist ein Samsung SHD 5,8-17,4mm/1:2,8-4,8 3-fach Zoom, die kb-äquivalente Brennweite beträgt 35-105mm.
  • Das Motiv wird über einen abschaltbaren 2,5“ TFT LCD Monitor mit 200.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt.
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, Matrixmessung oder Spotmessung. Belichtungszeiten 1s bis 1/2000 sek., Selbstauslöser mit 2 oder 10 s Vorlaufzeit
  • im Gehäuse integrierter Blitz mit ca. Leitzahl 6
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • keine Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch 2 Mignonzellen oder eine Lithiumbatterie CR-V3

Besonderheiten

Die Samsung Digimax A50 ist eine Eigenproduktion des südkoreanischen Mischkonzerns, hergestellt von Samsung Techwin Co. Ltd. in Korea. Die Kamera wurde auch als Knox Q2 verkauft.

Samsung stellt sehr viele verschieden Produkte her, neben Computern, Festplatten bzw. SSDs und (inzwischen eingestellten) digitalen Kameras z. B. auch Schiffe, Autos, Kleidung und Gebäude (z. B. das Hochhaus Burj Khalifa in Dubai).

Als Energiequelle der digimax V4 dienen zwei fast überall erhältliche Mignonzellen, sowohl Akkus als auch Alkali-Batterien können benutzt werden. Außerdem paßt eine Einweg-Lithium-Batterie CR-V3, inzwischen gibt es Lithium-Akkus, die mechanisch kompatibel zur Batterie CR-V3 sind und deswegen in der Digimax A50 verwendet werden können.

Das Objektiv ist laut Bedienungsanleitung und Aufdruck ein Dreifachzoom mit 5,8-17,4mm Brennweite. In die EXIFs trägt die Kamera die echten Werte ein, das Objektiv reicht von 5,954 bis 17,143 mm und erreicht somit den dreifachen Zoombereich nicht ganz.

Der Gehäuseblitz ist fest eingebaut. Die Blitzbelichtungsmessung erfolgt vermutlich TTL mittels Vorblitz.

Das Objektiv ist als „Samsung SHD Lens“  beschriftet. Ob es von Samsung selbst hergestellt wurde oder eine zukaufte Baugruppe eines anderen Herstellers ist, läßt sich heutzutage nicht mehr ermitteln.

Der Monitor löst mit 200.000 Subpixeln nach heutigem Empfinden nur recht grob auf, zum Herstellzeitpunkt wurde er hochauflösend genannt, weil viele Konkurrenz-Kameras nur die Hälfte an Monitorpixeln oder noch weniger hatten. Vor dem eigentlichem Display ist keine weitere Schutzscheibe angebracht, das Anbringen eines Displayschutzes ist dringend angeraten. Auf einen zusätzlichen optischen Durchsichtsucher hat Samsung aus Kosten- und Platzgründen verzichtet, nur die wenigsten Käufer werden ihn vermißt haben..

Die Kamera schreibt in die EXIFs jedes aufgenommenen Bildes keine MakerNotes, in die genormten Stellen wird die echte Brennweite eingetragen, auch Blende und Belichtungszeit sind „krumm“ statt gerundet angegeben.

Die eingestellte feste Empfindlichkeit „merkt“ sich die Kamera nicht in den normalen Belichtungsmodi, nach jedem Einschalten nutzt sie wieder die ISO-Automatik.

Kompaktkamera-typisch hat die Digimax nicht viele Bedienelemente, oben gibt es den Hauptschalter und den Auslöser, hinten sitzen neben dem Display drei Tasten für Belichtungskorrektur, manuellen Fokus und die Umschaltung des Displays. Hinten gibt es die Zoomwippe darunter das „virtuelle Moduswahlrad“, das per Knopf aufgerufen wird und das Steuerkreuz mit Mitteltaste, alle 5 Tasten des Kreuzes haben Zusatzfunktionen.

Die Vorbesitzer haben (wie bei etlichen Kameras in meiner Sammlung) den Werbeaufkleber nicht entfernt, Samsung wies auf einen 3-fach en optischen Zoom hin. Außerdem wird das große 2,5“-Display erwähnt und eine „PowerMovieClip“-Funktion.

Unter einer unverlierbaren gummiartigen Kunststoffklappe sitzen die Schnittstelle, USB und Videoausgang sind zu einer herstellerspezifischen Kombibuchse zusammengefaßt, in die keines der Kabel aus meinem umfangreichen Fundus paßt.

Die UVP der Samsung A50 ist mir nicht bekannt. Ich bekam das gezeigte Exemplar geschenkt.

Beispielfotos

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei ASA-Automatik, gespeichert als JPEG, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. Schärfe, Verzeichnung, Vignettierung, Gradationskurve usw. wurde nicht bearbeitet, es sind also fast unveränderte Bilder „Out of the Cam“. In einige Beispiele sind 100%-Ausschnitte einmontiert. Belichtungszeiten- und Brennweiten-Angaben sind in die Bilder eingefügt.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der Samsung A50 ist komplett aus Kunststoff. Lediglich um das Objektiv ist ein Zierring aus Metall angebracht.

Die Kamera gehört zur Klasse der einfachen Einsteiger-Kompaktkameras. Ich finde die Bildqualität nicht besonders gut, vermutlich liegt es trotz „nur“ 5 Megapixeln noch moderater Auflösung am winzigem Sensor, daß die Bilder „die letzte Schärfe“ vermissen lassen. Im Telebereich macht sich der fehlende Bildstabilisator bemerkbar, auch bei bestem Wetter waren viele Teleaufnahmen verwackelt. Außerdem ist die Kamera extrem langsam, ich habe oft gedacht, daß Bild „im Kasten“ zu haben, obwohl die A50 noch damit beschäftig war zu fokussieren. Darum habe ich etliche Bilder vom Boden oder Himmel gemacht, weil ich nicht bemerkt habe, daß das Auslösen ist erfolgte, nachdem ich die Kamera bereits wieder vom Motiv weggedreht hatte. Das Display ist in heller Umgebung einfach zu schlecht erkennbar, der AF-Vorgang wird durch einen grünen Rahmen angezeigt, was ich in der Sonne kaum gesehen habe. Und der AF-Pieps war auch kaum hörbar, die Umgebungsgeräusche waren lauter, hinter dem Park liegt in unmittelbarer Umgebung eine stark befahrene Innenstadtstraße.

Die hohen ASA-Werten sind gerade noch erträglich, was an der Tatsache liegt, daß die höchste Empfindlichkeit nur 3 Blendenstufen oberhalb der Nennempfindlichkeit liegt.

Die Verzeichnung und Vignettierung werden durch den Bildprozessor nicht weggerechnet, bei 38mm ist die Verzeichnung deutlich sichtbar.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch fast vollkommen uninteressante Kamera (weil Dutzendware, höchstens aufgrund des „exotischen“ Herstellers interessant), heutzutage zum ernsthaften Bildermachen gerade noch geeignet, sofern man sich mit 5 Megapixeln begnügen kann und sich auf Schönwetter 50-100 ASA beschränkt. Allerdings wie so oft: aktuelle Smartphones haben fast immer mehr effektive Auflösung und fertigen bessere Bilder an.

Christian Zahn

 

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