SMENA SYMBOL T-43 4/40 LOMO
Eine Extra-Erwähnung verdient aber das aus nur drei Linsen bestehende 4/40 mm LOMO-Objektiv.
Das zeichnet lt. fotografische.de "nämlich wunderschön warme und weiche Farben auf einen entsprechenden Film – fern des eher „glatten“ und „sterilen“ Charakters heutiger Digitalkameras."
Genau das war auch der Grund, dass ich die SMENA SYMBOL in meine Sammlung aufgenommen habe. Wobei ich natürlich eher auf das Objektiv scharf war. Dazu gibt es Anleitungen, wie das Objektiv per Ausbau und Adaption in die digitale Welt konvertiert werden kann.
Ich habe es aber nicht übers Herz gebracht, die einwandfrei laufende SMENA SYMBOL quasi zu zerstören, um das Objektiv "rauszureißen". Doch der Reihe nach.
Was hatte ich in Facebook gepostet?
Man beachte die professionelle Film-Trocknungseinrichtung ;-)
Hurra! Es ist was drauf! Wo? Ich hatte trotz langer Sommerferien einfach keine Lust mit Chemie zu panschen. Habe es aber wenigstens geschafft einen Kodak Ektar 100 und einen Kodak 200 unbekannten Ablaufdatums zu belichten. In der SMENA SYMBOL mit ihrem T-43 4/40 LOMO. Und diese beiden Filme wurden jetzt endlich entwickelt. Mit den erhofften Trash-Ergebnissen ;-) Zur Entwicklungschemie komme ich nach den Bildchen!
3600 dpi Scan, 3.600 x 2.435 Pixel Größe, 8,8 Megapixel
1.500 x 1.015 x 1.500 Pixel
Die Negative wurden mit 1.800/3.600 dpi gescannt. Auf unkomprimierte Monster TIFF Dateien mit 48 bit Farbtiefe habe ich verzichtet. Es wurde einfach als 24 bit JPEG gespeichert. Geöffnet wurden die JPEGs mit Adobe Lightroom, um dann ohne weitere Bearbeitung nur in der gleichen Größe zu speichern. Ja, farblich ginge da noch etwas. Aber es sollte das Original sein! Was mir aufgefallen war, die Kodak Ektar 100 Negative hatten weniger gelitten als die Kodak 200. Unterschiedliche Quellen, unterschiedliche Alter, unterschiedliche Lagerungen halt …
Farbnegativfilmentwicklung
Ein Ansatz CineStill Cs41 COLOR SIMPLIFIED 2-BATH PROCESS kostet ca. 40 Euro. Damit können 8 KB Filme mit 36 Aufnahmen oder 8 120er Mittelformat-Rollfilme entwickelt werden. Habe ich mich in der Vergangenheit NIE an die Selbstentwicklung von Farbnegativfilmen gewagt, funktioniert das jetzt.
Grund: lange Zeit war die Temperatur zum Entwickeln der Farbnegative von Kodak festgelegt 37,8 ± 0,15 °C. Und das hatte ich ständig im Kopf. Wie soll so eine Temperatur und noch mehr diese winzige Toleranz mit Bordmitteln herstellbar und einzuhalten sein? Vollkommen illusorisch. Mittlerweile stehen aber Entwicklungschemikalien zur Verfügung, die bei niedrigeren Temperaturen und vor allen Dingen größeren Toleranzen zu brauchbaren Ergebnissen führen.
Bestärkt in dem Vorhaben, es endlich mal zu versuchen, hatte mich zudem ein Bericht, den ich leider nicht mehr finde. Dort war es wohl ein Fotograf satt, sich an die irre Kodak-Vorgabe 37,8 ± 0,15 °C zu halten und entwickelte einfach "Pi-mal-Daumen" ;-) Temperatur so lala, Entwicklungszeiten auch nicht auf die halbe Minute … Und? Er bekam problemlos vergrößerbare- bzw. digitalisierbare Negative! Ich will nicht behaupten, dass das in analogen Produktfotografiezeiten auch so ging. Wenn Farbgenauigkeit ein Thema war, durfte bei der Filmentwicklung ganz sicher nicht "rumgesaut" werden. Das machte Mut, es endlich selbst zu probieren.
CineStill Cs41 liefert diese Temperatur-/Zeitvorgaben, die aus dem Beipackzettel oder der PDF der Seite zu entnehmen sind
Ich habe aus der Tabelle einfach in die Entwicklungszeiten zwischen 29,5 und 32 Grad geschaut und dann einfach 10 min genommen. 10 min entwickeln, 10 min bleichen und den Rest. Dann bleibt die Zeit in einem überschaubaren Rahmen, und die Temperatur dürftenüber die Verarbeitungsdauer zwischen den 29,5 und 32 Grad gelegen haben. Ohne, dass ich da etwas nachkontrolliert habe.
Das Entwickeln mit der gezeigten Chemie war jedenfalls so problemlos, dass das nicht der letzte Farbfilm war, den ich belichte! Liegen da doch noch etliche Farbfilme im 120/6x6/6x9 Rollfilmformat rum. Perfekt für meine asiatischen 6x6 Nachbauten der zweiäugigen Rolleicord/Rolleiflex und die eine oder andere 6x9 Klappbalgenkamera. Bei diesen Vorhaben sollte man dann aber auch die Haltbarkeit des Entwicklers im Auge behalten. CineStill gibt 6 Wochen an.
CineStill ist übrigens nicht mehr allein. ADOX bietet einen C-TEC C-41 Negativ Kit Rapid für 12-16 Filme zum Ansatz von 1000 ml an. Chemikalisch dürfte der sich kaum vom CineStill unterscheiden
Die Qualität der Negative
Die bewerte ich jetzt keinesfalls über! Was soll auch bei 10/20 Jahre alten, überlagerten Filmen rauskommen? Es ging/geht mir nur um den Spass! Wenn ich auf einem Flohmarkt Farbnegativfilme rumliegen sehe, kaufe ich die, wenn der Preis stimmt. Auf keinen Fall bezahle ich die in eBay geforderten Preise für abgelaufene Filme. Da soll an der Hype Analogfotografie — ist es überhaupt eine Hype (?) — Kohle gemacht werden. Und Filmneuware? Wenn KB, investiere ich nur in SW! Rollfilm habe ich noch etliche Rollen in Farbe und SW. Die Farbentwicklung "steht", im Herbst werde ich zunächst an einem Probefilm testen, ob der dann an die 6 Wochen alte Entwickler noch funktioniert. Schließlich ist da doch noch eine wunderbare 4x4 TLR — zweiäugige Spiegelreflexkamera.
Über so eine Art der „Müllfotografie“ kann man sicher streiten, aber neben der so gut wie perfekten digitalen Welt tauche ich immer mal wieder in die alte Welt der Analogfotografie. Das erdet und macht demütig!
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Qualität?
In diesem besonderen Fall unerwünscht ;-) Was sich nicht auf die SMENA SYMBOL T-43 4/40 LOMO bezieht! Was deren Objektiv angeht: Ein ausgebautes 4/40 mm wurde für 13,50 Euro an Bord genommen – siehe oben! Das soll unbedingt auf meine spiegellose Nikon Z6/Z7. Es wird solange "gefrickelt", bis es passt. Heißt Objektiv auf Unendlich und Nahbereich.
Ansonsten Farbfotografie analog?
Bervorzugt nur noch 6x6/6x9 Mittelformat! Und das dann auch analog SW! Gerne mit der oben abgebildeten Maximar 207 (1926-1934), bestückt mit einem Ica Novar-Anastigmat 1:6.8 F=13,5 cm und dem wichtigsten Zubehör, einer Rückwand für 120er Rollfillm!
Ralf Jannke, August/September 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 1.10.2024 |
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