Tamron 2,8/90 SP Makro an Sony alpha 65V Kurzbericht von Christian Zahn

In diesem Kurzbericht geht es um die Benutzung eines etwa 30 Jahre alten Autofokus-Objektivs an der 24-Megapixel APS-C Kamera Sony SLT alpha 65V.

Ich erwarb das Objektiv Anfang 2021 als Ergänzung zu meiner Sony alpha 65V für etwa 30 Euro. Tamron baut dieses Objektiv verbessert bis heute als SP 90mm F/2.8 Di MACRO 1:1 VC USD, je nach Bajonettanschluß ist ein Bildstabilisator eingebaut; bei Sony ist dieser nicht erforderlich, da die alpha 65V über einen eingebauten Bildstabilisator verfügt. Die aktuelle Version ist seit 2016 erhältlich, die UVP beträgt satte 999,00 Euro, es hat inzwischen 14 Elemente in 11 Gruppen!

Das gezeigte Objektiv hat eine Springblende mit 9 Blendenlamellen, es entsteht eine fast runde Öffnung. Mein Exemplar hat eine etwas „falsch“ gehende Lamelle, darum ist die Öffnung nicht exakt rund. Es ist ca. 9 cm lang, der Durchmesser beträgt 68 mm und es wiegt etwa 430 Gramm. Im Inneren ist viel Metall eingebaut, auch wenn der äußere Tubus nur aus Kunststoff ist.

Mein Exemplar stammt aus der zweiten Serie, auf dem Karton und dem Objektivtubus wurde ein Aufkleber „New“ angebracht. Es hat 8 Elemente in 6 Gruppen, und Floating Elements für gute Bildfeldebnung über alle Entfernungseinstellungen. Der AF-Chip ist kein „Nachbau“, sondern direkt von Minolta zugekauft worden, © 1990 Minolta steht auf dem entsprechenden Teil am Bajonett. Es erhielt in einem Test der Zeitschrift „Fotomagazin“ ein „Super“, leider weiß ich nicht, in welchem Heft, somit kann ich dieses Urteil nicht einordnen, die Bewertungskriterien und Einstufungen hat diese Zeitschrift im Lauf der Jahre mehrfach geändert.

Das Objektiv kann bis 1:2 naheinstellen, das Filtergewinde ist 52mm, es rotiert beim Fokussieren nicht mit, somit können Polfilter problemlos benutzt werden. Die Streulichtblende wird per Bajonett eingerastet, der Filter bleibt also frei zugänglich.

Eine Fokuslimiter ist per Drehschalter einrastbar, die Grenze liegt dann bei 0,55m bzw. 1:4. Der Limit kann in beiden Richtungen benutzt werden, bei Makroaufnahmen „fährt“ die Kamera dann nicht bis Unendlich, bei normalen Aufnahmen nicht bis in den extremen Nahbereich. Die Entfernungsskala ist hinter einer transparenten Abdeckung angebracht, es gibt sowohl Tiefenschärfemarken als auch einen Infrarot-Indexstrich.

Manuell fokussiert beträgt der Einstellbereich zwischen 1:2 und Unendlich 180°, ist also eigentlich zu steil. Der Autofokus wird wie bei Minolta üblich per „Schraubenzieherklinge“ vom Motor im Kameragehäuse zum Objektiv übertragen.

„SP“ im Namen steht für „Super Performance“.

Beispielfotos

Alle Aufnahmen entstanden freihand, wurden gespeichert als ARW, gewandelt mit Adobe Camera RAW und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In einige Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Objektiv liefert eine gute Schärfe, es kann den 24-Megapixel-APS-C-Sensor der alpha 65V zwar nicht ganz ausreizen, immerhin müßte es an Vollformat etwa 60 Megapixel beliefern können. APS-C schneidet jedoch die bessere Bildmitte heraus, darum ist das 30 Jahre alte Objektiv gut brauchbar.

Chromatische Aberrationen treten kaum auf und die Verzeichnung ist gering, das Bokeh recht gut.

Fazit

Das gezeigte Objektiv werde ich weiterhin einsetzten, es bleibt in meiner Minolta-Fototasche, auch wenn es für eine Festbrennweite recht schwer ist. An der SLT alpha 65V ist entspricht es einem 135mm-Objektiv.

Christian Zahn, Frühjahr 2021

 

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