Sony (Cybershot) Super Steady Shot DSC-H2
Der Zusatz-Tubus, der (hier) die Gegenlichtblende und bei Bedarf auch weitere Weitwinkel-/Tele-Objektiv-Vorsätze aufnimmt, ist ein willkommener Schutz des weit ausfahrenden Carl Zeiss 12-fach Vario Tessars!
Ich hätte nicht gedacht, noch eine zweite Kamera zu finden, die wie die Olympus Camedia C-5060 Wide Zoom mit einem Nagel ausgelöst werden muss ;-) Im Gegensatz zur Olympus, der auch die Zoomwippe fehlt, kann mit der Sony die Brennweite nach Herzenslust verändert werden.
Ab sofort beschränke ich mich auf die für den Fotorundgang, die fürs Fotografieren wichtigsten Daten. Wer bis ins Detail nachlesen möchte, findet alles in der deutschen Bedienungsanleitung zur Sony DSC-H2.
Die 2006 vorgestellte Sony DSC-H2 ist 113 x 83 x 94 mm groß und wiegt (betriebsbereit) 537 g.
Der 1/2,5" 5,8 x 4,3 mm CCD-Sensor löst maximal 2816 x 2112 Pixel = 6 MP (4:3) oder 2816 x 1872 Pixel = 5,3 MP (3:2) und niedriger auf und bietet eine Lichtempfindlichkeit von ISO 80 bis 1000. Gespeichert wird mit 24 bit Farbtiefe als JPEG in den beiden Qualitätsstufen „Fine“ und „Standard“ entweder in den internen 32 MB Kameraspeicher, der 18 6 MP Fotos oder 34 3 MP Fotos in der Qualität „Standard“ fasst. Oder (fast) beliebig erweiterbar durch den Sony Memory Stick Pro Duo. Videos werden mit 640 x 480p (4:3) und 30 B/s aufgenommen und als MPG gespeichert.
Objektiv ist ein von Carl Zeiss gerechnetes und unter Zeiss Qualitätskontrolle gefertigtes 2,8-3,7/6-72 mm (36 bis 432 mm @ KB) 12-fach Vario-Tessar mit optische Stabilisierung – „Super Steady Shot“.
Der Autofokus arbeitet automatisch über drei Punkte im Einzelbildbetrieb (AF-S) oder mit Schärfenachführung (AF-C).
Das Motiv kann über einen Videosucher mit Dioptrienausgleich oder den 2,0" TFT LCD Monitor mit 85.000 Bildpunkten anvisiert und auch alle Kamera-Einstellungen darüber abgefragt und verändert werden. Der eingebaute Klappblitz reicht im WW-Bereich 9 m weit, im Tele-Bereich 16 m.
Mit der maximalen Bildpunktzahl von 2816 x 2112 Pixel steht dem 150 ppi aufgelösten selbst gedruckten oder beim Fotohändler auf Papier belichteten 48 x 36 cm großen Foto für die Wand nichts im Weg!
Ralf Jannke
Beispielfotos, aufgenommen im Dezember 2015 mit der Sony Super Steady Shot DSC-H2
Am 27. Dezember sollten noch ein paar vergessene Lebensmittel gekauft werden – in Schweden haben die Supermärkte auch Sonntag auf –, und dabei wurde kurzerhand die Sony DSC H2 eingesteckt. Der ganze Tag verregnet, und Sonnenuntergang ist in Südschweden ca. 15.30 Uhr. Also wurden die ISO der Sony gleich hochgedreht. Auf dem Papier sehen ISO 1000 schon beeindruckend aus, in der Realität eher weniger... Die maximale Empfindlichkeit wurde für den Rundgang bei ISO 800 belassen. Was soll ich sagen? Es hat wohl seinen Grund, dass die ISO-Automatik der Sony DSC H2 bei 320 endet.
Während eine 5 MP Rollei dr5100 bei ISO 800 noch passable Ergebnisse liefert – der Bericht über diese und andere Rolleis ist in der Vorbereitung –, sind die ISO 800 der Sony so zugeschmiert, dass Details verloren gehen.
Ich vermute, dass es an der Sensorgröße liegt. Sind 5 MP der Rollei dr5100 auf 7,2 x 5,3 mm Sensorfläche (1/1,8" Sensor, 2,7 µm Pixelpitch) offensichtlich noch beherrschbar, ist mit den 6 MP der Sony DSC H2 auf kleinerer 5,8 x 4,3 mm Sensorfläche (1/2,5" Sensor, 2 µm Pixelpitch) die Grenze überschritten. Zumindest, beim ersten "Testdurchgang", was höhere ISOs angeht.
Laut http://6mpixel.org/ sollte der Abstand der einzelnen Pixel (Pixelpitch) bei 3 µm liegen, die von den 2,7 µm der Rollei dr5100 ja fast erreicht werden. Sehen Sie selbst, was die Sony macht:
ISO 800: Mit der Sony DSC H2 besser nicht!
Unbearbeiteter 1:1/750 x 750 Pixel Ausschnitt aus der 6 MP Sony DSC H2-Datei. Da stößt die Sony klar an ihre Grenze. Details sind zugeschmiert und weg.
Für Erinnerungsbildchen reicht es, und Druck/Belichtung auf Fotopapier ist sicher auch gnädiger. Aber eine Available-Light-Kamera ist die Sony DSC H2 nicht. Linkes Foto leicht aufgehellt, rechtes Foto stärker. Von der Farbwiedergabe gibt es bei diesen Bedingungen allerdings nichts zu kritisieren!
Noch zwei unbearbeitete 1:1/750 x 750 Pixel-Ausschnitte aus ISO 800 6 MP Sony Dateien.
Gemäßigte ISO-Automatik bis ISO 320
Belichtung, wie ich sie mag! Bei Bedarf problemlos aufzuhellen, wobei man dort vorsichtig sein muss, um die Stimmung nicht zu zerstören. Auch farblich gefällt die Sony DSC H2. Aber wenn es wieder an die Details geht, werden der H2 die Grenzen gezeigt. Trotz der 6 MP Auflösung!
Das kann man noch durchgehen lassen, aber bei 6 MP hätte es "knackiger" sein müssen. Die und alle folgenden quadratischen Fotos sind unbearbeitete 1:1/750 x 750 Pixel-Ausschnitte aus 6 MP Sony DSC H2-Aufnahmen. Bitte einfach auf die Fotos klicken/tippen...
Unverständlich schwammig, diese Aufnahme bei Sensor-Nennempfindlichkeit ISO 80! Und bei der Grenze der ISO-Automatik? Bereits ISO 320 sind unbrauchbar! Da hilft bei weniger Licht nur manuelles Einstellen der Empfindlichkeit auf ISO 200! Alle hier gezeigten Fotos wurden übrigens per Programmautomatik belichtet.
Sony-Ungereimtheiten...
Offensichtlich hat die Organisation 6mpixel.org Recht, wenn sie zu viele Pixel auf einem zu kleinen Sensor anmahnt! In den vergleichbaren Sony-Modellen DSC H1, H2, H3 und H5 steckt immer ein gleich großer 5,8 x 4,3 mm 1/2,5" Sensor. Das mag bei der H1, die nur 2.592 x 1.944 Pixel = 5 MP auflöst, noch hinhauen. Bei der hier getesteten H2 mit ihren 6 MP beginnen die Probleme, und ich möchte nicht wissen, wie die technischen Bildergebnisse bei den bauähnlichen Nachfolge-Modellen H5 mit 7 MP und H3 mit 8 MP aussehen. Da hat man wohl auf der Welle: "Mehr Megapixel = bessere Kamera" reiten wollen. Der unbedarfte Anwender merkt's eh nicht...
Übrigens: Wie oben schon erwähnte 5 MP Rollei dr5100 hat auch die hier schon vorgestellte 4 MP Panasonic Lumix DMC LC5 einen 7,2 x 5,3 mm 1/1,8" Sensor, der in Kombination mit einem sehr guten Zoom exzellente Ergebnisse produziert. Und die Sony-eigenen Kameras DSC-P120 und DSC-W12 liefern mit ihren 5 MP 7,2 x 5,3 mm Sensoren auch bei ISO 400 noch ansehnliche Bilder!
Nein Sony, das war nichts! Dazu hat Sony seinen eigenen Speicherstandard – Memorystick – über die Zeit inkompatibel gemacht. Die erste Stick-Generation passt mechanisch gar nicht in den Slot. Anstatt zur SD-Karte zu greifen, musste Sony mit dem MEMORY STICK PRO (DUO) ja unbedingt noch ein weiteres Speicherkartenformat präsentieren, das sich vollkommen zu Recht nie durchsetzte. Und wozu das unsinnige 16:9 Fotodatenformat für die HDTV-Glotze aber kein 16:9 HD Video, sondern nur mickrige 640 x 480p 4:3 VGA?
Schade, mit 6 MP und dem stabilisierten 12-fach Zoom hätte ich die Sony DSC H2 gerne öfter benutzt. Aber unvermittelt auch bei ISO 80 Matsch und maximal brauchbare ISO 200. Das konnten andere und Sony selbst zuvor besser!
Ralf Jannke
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 14.11.2017 |
Kommentare (1)
Marco
am 24.03.2018Die Bilder sind wirklich immer noch gut.