Sony NEX-3 Olympus Zuiko 135 und 200mm

In diesem Erfahrungsbericht geht es um zwei alte Olympus-Manuellfokus-Teleobjektive, adaptiert an die Sony NEX-3, eine spiegellose 14-Megapixel-Systemkamera mit APS-C-Sensor.

Die Olympus-OM-Objektive wurden zusammen mit der OM-1, der damals kleinsten und leichtesten Spiegelreflexkamera des Weltmarktes, vorgestellt. Eigentlich sollte die Kamera Olympus M-1 heißen, aber Leitz hat dagegen protestiert, weil Verwechslungen mit der Leica M3 befürchtet wurden.

„Zuiko“ nannte Olympus seit ca. 1936 alle seine Objektive, die für digitalen FourThirds-Kameras hießen Zuiko Digital, die für die microFourThirds hießen konsequenterweise M.Zuiko digital. Der japanische Name „Zuiko“ (瑞光) bedeutet übersetzt in etwa „Licht der Götter“. „Olympus“ bezieht sich auf den Berg Olymp, auf dem die griechischen Götter „wohnten“ und nach dem auch die olympischen Spiele benannt sind.

Zuikos der OM-Serie haben drei Besonderheiten gegenüber Objektiven für fast allen anderen Bajonette von anderen Spiegelreflex-Kameraherstellern:

  • Die Objektiventriegelungstaste ist an jedem Objektiv angebracht, nicht an der Kamera.
  • Die Abblendtaste ist ebenfalls an jedem Objektiv vorhanden, nicht an der Kamera.
  • Der Blendenring sitzt vorn jenseits des Fokusringes, da bei den OM-Kameras der Zeitenring um das Bajonett angebracht ist und deswegen der Blendenring weit davon entfernt eingebaut werden mußte, um ungewollte Fehlbedienungen zu vermeiden.

Olympus OM-System E.Zuiko Auto-T 1:3,5 135mm

Das gezeigte 3,5/135mm ist das erste 135er Zuiko für die OM-Serie (Silbernase, Single Coated) und erschien zusammen mit der OM-1. Die Streulichtblende ist eingebaut, sie läßt sich bei Bedarf herausziehen. E.Zuiko weist auf den fünfgliedrigen Objektivaufbau hin. „Auto-T“ steht für ein Teleobjektiv mit automatischer Springblende.

Der Entfernungsring geht spielfrei und hat die ideale Friktion, der Einstellweg mit ist ca. 180° sehr lang, der Fokusring ist breit und griffig. Die Blende rastet stufig. Die Naheinstellgrenze ist mit 1,5 Metern typisch für ein damaliges 135er. Das nichtmitdrehende Filtergewinde beträgt 49mm, das Objektiv ist ab Bajonettauflage 73mm lang, der Durchmesser beträgt 60mm und das Gewicht 290 Gramm.

Das Objektiv ist am Crop-Sensor der NEX-3 bereits bei Offenblende recht gut, Abblenden auf 8 steigert die Schärfe, danach kommt es bereits zu Beugungseffekten. Die Verzeichnung ist meßbar, tritt jedoch nicht sichtbar hervor. Die optische Leistung ist dem lichtstärkeren Zuiko 2,8/135 fast gleichwertig, es ist lediglich aufgrund der einfacheren Vergütung streulichtempfindlicher.

Das Objektiv ist heutzutage oft preiswert zu erhalten, je nach Zustand und Lieferumfang liegt es zwischen 20 und 70 Euro. Mein Exemplar kaufte ich aus zweiter Hand, es war fast unbenutzt.

Beispielfotos

Olympus OM-System F.Zuiko Auto-T 1:5 200mm

Das gezeigte 5/200mm ist das erste 200er Zuiko für die OM-Serie (Silbernase, Single Coated) und erschien zusammen mit der OM-1. Auch die gezeigte komplett schwarze Version ist nur einfach vergütet. Leider fehlt mir der originale Zuiko-Deckel. Ein billiger China-Snap-In-Deckel muß als Ersatz dienen. Die Streulichtblende ist eingebaut, sie läßt sich bei Bedarf herausziehen.

F.Zuiko weist auf den sechsgliedrigen Objektivaufbau hin. „Auto-T“ steht für ein Teleobjektiv mit automatischer Springblende.

Der Entfernungsring geht spielfrei und weder zu leicht noch zu schwer, der Einstellweg mit ist ca. 240° erfreulich lang, der Fokusring ist sehr breit und griffig. Die Blende rastet stufig. Die Naheinstellgrenze ist mit 2,5 Metern leider etwas zu lang. Das nichtmitdrehende Filtergewinde beträgt 49mm, das Objektiv ist ab Bajonettauflage 106mm lang, der Durchmesser beträgt 62mm und das Gewicht 380 Gramm.

Die Offenblende 1:5,0 sorgt an einer analogen OM-Kamera für Abschattungen der Schnittbildkeile bzw. Abdunklung des Mikroprismenkreises, so daß die Scharfstellung schwierig ist. An der digitalen NEX-3 ist die Einstellung dank Hervorhebung der scharfen Motivkanten erheblich einfacher.

Das Objektiv ist am Crop-Sensor der NEX-3 bereits bei Offenblende sehr gut, Abblenden auf 8 steigert die Schärfe, danach kommt es zu Beugungseffekten. Die Verzeichnung ist meßbar, tritt jedoch nicht sichtbar hervor. Die optische Leistung ist den lichtstärkeren Zuiko 4/200 bzw. 2,8/180 fast gleichwertig, dem deutlich schweren und teureren 2/180 jedoch unterlegen.

Das Objektiv ist heutzutage oft preiswert zu bekommen, je nach Zustand und Lieferumfang liegt es zwischen 40 und 70 Euro. Mein Exemplar kaufte ich aus zweiter Hand, es war fast unbenutzt.

Beispielfotos

Fazit

Alle Aufnahmen entstanden freihand bei Zeit- und ASA-Automatik und Blende 8, gespeichert als ARW, gewandelt mit Adobe Camera Raw und bearbeitet mit Photoshop CS6. Bildausschnitt, Helligkeit, Farben, Lichter / Schatten, chromatische Aberrationen sowie Schärfe wurden korrigiert, die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert. In alle Aufnahmen sind 100%-Ausschnitte vergrößert einmontiert.

Beide Zuikos werde ich weiterhin öfter einsetzen, da sie für die Brennweite jeweils klein und leicht sind, das 200er Zuiko ist mein Lieblingsobjektiv an der Vollformatkamera Nikon Z5. Leider hat die NEX-3 keinen eingebauten Bildstabilisator, so daß Teleobjektive freihand nur bei guten Lichtbedingungen und daraus resultierenden kurzen Belichtungszeiten sinnvoll benutzbar sind.

Christian Zahn

 

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