Olympus Camedia 1400XL

Ein Jahr nach der Vorstellung der Camedia 1400L präsentierte Olympus 1998 den Nachfolger C1400(e)X(tended)L. Die erweiterte XL-Version kostete 1998 1150 Euro, das hier probierte, deutlich gebrauchte Modell mit zum Glück folgenlos ausgelaufenen Batterien wurde für 10 Euro „gefangen“.

Die Erweiterung der C1400XL bezog sich hauptsächlich auf die Verwendung neuer Smartmediakarten mit mehr Speichervolumen – bis 32 MB. Die größeren 64 und 128 MB Smartmediakarten können nicht verwendet werden! Der Kalender der XL soll bis 2016 rechen. Also darf ich die C1400XL nächstes Jahr nicht mehr verwenden ;-)

Der Arbeitsspeicher der C1400XL wurde gegenüber der L vervierfacht, was eine höhere Serienbildrate ermöglicht. Die im Internet gerne mit 3,3 B/s angegeben wird. Tatsächlich kann die C1400XL 5 Bilder in 3,3 s aufnehmen – umgerechnet 1,5 B/s. Olympus gibt das auch korrekt so an! Für 1998 auch OK!

Im Gegensatz zur hier schon vorgestellten Olympus Camedia C2100 Ultrazoom wirkt die C1400XL 1,4 MP Digitalkamera nicht so furchtbar verbaut und geht noch als futuristisch durch. Der  Sucher hat einen Dioptrienausgleich zur Korrektur von leichter Fehlsichtigkeit. An eine Buchse können über Kabel gewöhnliche Computerblitze oder ein(e) Studioblitz(anlage) angeschlossen werden. Wobei dann Probieren angesagt ist, da die C1400XL nur über eine wenig beeinflussbare Programmautomatik verfügt. Zum gezielten Blitzen wären fest einstellbare Blenden besser. Im Gegensatz zur C1400L kann die Helligkeit des LCD-Monitors variiert werden.

Der 2/3 Inch 8,8x6,6 mm CCD Sensor löst 1280x1024 Pixel = 1,4 MP (von Olympus sehr großzügig aufgerundet!) auf. Empfindlichkeit ISO 100. Objektiv ist ein 2,8-5,6/3,9-7,8/36-110 mm (@KB). Verschlusszeiten zwischen 1/4 und 1/10000s. Belichtungskorrektur +/- 3 EV. Eingebauter Klappblitz mit 0,3 bis 3,5 m Reichweite im Weitwinkelbetrieb bei f/2,8.

Gespeichert wird als JPEG in drei Qualitäten SuperHighQuality (SHQ), HighQuality (HQ) und StandardQuality (SQ). Eine 1280x1024 Pixel Datei hat unkomprimiert 3840 KB. Bei SHQ komprimiert die C1400XL im Bereich 4:1, bei HQ 12:1 und bei SQ bei 54:1. SQ ist unbedingt zu vermeiden, HQ ein ordentlicher Kompromiss. Die unten gezeigten Fotos sind im HQ-Modus gespeichert und bis auf das Bild der drei asiatischen Mädels „out-of-the-cam“ – unbearbeitet! Auf die in der C1400XL maximale 32 MB Smartmediakarte passen 33 SHQ-Fotos, 99 HQ-Fotos oder 399 SQ-Fotos. Noch mal: Finger weg von SQ! Über die Bild- und Farbqualität kann man absolut nicht meckern. Das konnte Olympus schon immer! Wenn ich dagegen den Matsch vergleiche, den die „Megapixel“-Kodak DC120 produziert! 

Ausführliche technische Informationen über die Olympus Camedia-Modelle 1000L und 1400L in der dreisprachigen (mit Deutsch!) Bedienungsanleitung.

Olympus über die Camedia 1400XL

Wer sich eine Camedia 1400 von innen ansehen möchte, wird auf dieser Seite fündig, wo es (englische) Service Manuals gibt. Unter anderem von der C-1000L, C-1400L, D-600L und D-500L.

Was geht mit 1280x1024 Pixel? 150 ppi: 21,7x17,3 cm 120 ppi: 27,1x21,7 cm, knapp A4!

Das ist auch die wirklich unterste Grenze, mit der man auch heute noch etwas anfangen kann. So wie die hier bereits vorgestellte Fujfilm Fujix DS-300, vor der sich die "Amateur"-Olympus keinesfalls verstecken muss! Was das gekapselte = geschützte Zoom angeht – davon hätte sich Fuji eine Scheibe abschneiden können!

Was die Berechnungen der Papierbilder angeht, schauen Sie bitte in den Beitrag zur Olympus Camedia C2100 Ultrazoom. Dort ist ausführlich erklärt, wie man die Druckgrößen/-auflösungen berechnen kann.

Unten ein paar Fotos, aufgenommen beim Sonntagsrundgang in der Bonner Altstadt im April 2015 mit der Olympus Camedia 1400 XL. Es macht richtig demütig, das 36 Megapixelmonster einfach mal zu Hause zu lassen, und stattdessen zu versuchen, der "Steinzeit-Digitaltechnik" ein paar Bilder abzuringen... Und dazu "nur" ein 35-105 mm Zoom zur Verfügung zu haben...

Ralf Jannke

Kommentare (1)

  • Johann Gasperl
    Johann Gasperl
    am 11.07.2019
    ... nachdem erfahrungsgemäß die meisten Fotos am Smartphone betrachtet werden, reicht die Qualität auch heute noch. ;-)

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