Kleiner geht nicht — dachte ich …

Doch: Pentax Q, die kleinste DSLM der Welt (2011)

Als wortspielerisch Q(ute), exakt cute – für englisch nett, niedlich, pfiffig oder süß – wurde die 2011 vorgestellte Pentax Q beworben

Warum im Digicammuseum.de nicht eine Vorstellung der kleinsten (*) spiegellosen Systemkamera – DSLM – der Welt, die ich aus reinem Spieltrieb um 2012 herum neu zum Auslaufpreis erworben habe. Das ist trotz des winzigen 6,2 x 4,6 mm Sensors der Kompaktkameraklasse eben eine Systemkamera!

(*) Die Samsung NX11 dürfte einer der kleinsten, wenn nicht die kleinste Systemkamera mit 15 x 23 mm APS-C Sensor und E-Sucher sein, die 123 x 87 x 40 mm misst und 409 g schwer ist. Die Nikon J1 ist 106 x 61 x 30 mm groß und wiegt ohne Objektiv 227 g, der 1 Zoll Sensor misst 8,8 x 13,2 mm. Die Pentax Q ist 98 x 58 x 31 mm klein und wiegt verglichen wie die zwei anderen Kameras ohne Objektiv 200 g.

Die Q löst maximal 4.000 x 3.000 Bildpunkte = 12 Megapixel auf und bietet Auto-ISO oder ISO 125 bis 6400. Für den kleinen Sensor mit einem Fotodiodenabstand/Pixelpitch von 1,5 µm sehr „sportlich“. Cropfaktor 5,6. Der Sensor ist beweglich (Sensor-Shift) aufgehängt und stabilisiert das System gegen Verwacklung. Gespeichert wird komprimiert als JPEG oder im Pentax-Rohdatenformat auf SD-Karte. Videos können maximal in Full HD-Auflösung 1920 x 1080 Pixel mit 30 B/s können mit maximaler Aufnahmedauer von 25 Minuten aufgenommen werden. Die Q schafft 5 Bilder pro Sekunde.

Motivfindung/-erfassung und Menüsteuerung über 3,0" TFT LCD Monitor mit 460.000 Bildpunkten. Fürs 8,5 mm (47 mm @KB) Normalobjektiv gibt es den optischen Aufstecksucher O-VF1 mit der Aufschrift „47“, der dutzendfach und vermutlich erfolglos für 150 – HUNDERTFÜNFZIG – Euro angeboten wird. Der eigentlich aber extrem nützlich wäre, denn wie bei jeder (E-)Sucher-losen Digitalkamera wird die Motiveinpassung auf dem von Tages-/Sonnenlicht beschienenen Monitor zur Qual wird.  

Besonders erwähnenswert ist der Blitz, der eingeklappt im Gehäuse blitzen kann, bei Bedarf aber so weit vom Gehäuse wegschwenkt, dass die Gefahr roter Kaninchenaugen minimiert wird. Dazu gibt es einen Blitzschuh mit Standard-Mittenkontakt und für Pentax-Systemblitze. Stromversorgung über Pentax D-LI68 Lithiumionen (Li-Ion) Akku.

Für die Q gibt es 8 Objektive

  • Standard ZOOM 2,8-4,5/5-15 mm (28-84 mm @KB)
  • Standard PRIME 1,9/8,5 mm AL (47 mm @KB)
  • Wide Zoom 3,7-4/3.8-5.9 mm (21-33 mm @KB)
  • TELE ZOOM 2,8/15-45 mm (84-252 mm @KB)
  • Fish-Eye 5,6/3,2 mm (18 mm @KB)
  • Toy Lens Wide 7,1/6,3 mm (35 mm @KB)
  • Toy Lens Tele 8/18 mm (100 mm @KB)
  • Kameradeckel-Objektiv 9/11,5 (64 mm @KB)

Die Idee zu flachen „Kameradeckel-Objektiven“ hatte auch Olympus mit seinen beiden Spielzeugen „Body Cap Lens 15 mm (30 mm @KB) 1:8.0“, 9 mm hoch und "Body Cap Lens 9 mm (18 mm Fisheye @KB) 1:8.0“, 12 mm hoch.

Dem 5,6/3,2 mm Fisheye (8,6 mm @KB) billige ich neben dem Spiel- einen gewissen Nutzwert zu. Mein Exemplar war für 77 Euro zu haben. Für das vereinzelt im Internet für über 100 Euro angebotene Pentax Q Kameradeckel-Objektiv 9/11,5 (64 mm @KB) würde ich keine 20 Euro geben…

Aus irgendeinem Grund ist es Pentax nicht gelungen, eine Fixfokus-Konstruktion zu rechnen. Das winzige Fisheye muss fokussiert werden! Wenn man denkt, dass ich bei Brennweite 8,6 mm (@KB) und Lichtstärke f/5,6 in Zusammenhang mit dem hohen Cropfaktor 2,7 eine Schärfentiefe von f/5,6 x 2,7 = f/15 (@KB) habe, könnte eigentlich kaum etwas schiefgehen. Dem ist nicht so! Ohne Fokussierung wird man bei Einsatz des Fisheyes mit reichlich unscharfen Fotos "belohnt" :-(

Eine manuelle Fokussierung funktioniert zumindest für meine Augen sicher nur mit im Menü aktiviertem Fokus-Peaking, Kantenanhebung. Zusätzlich zur Kantenanhebung kann im Menü die äußerst nützliche 4-fach Vergrößerung des Monitorbilds aktiviert werden. Warum die aber nur beim manuellen Fokussieren des 2,8-4,5/5-15 mm Zoom funktioniert, beim Fisheye aber nicht, kann ich nicht verstehen.

Alle Details zur Q in der deutschen Bedienungsanleitung von der Pentax/Ricoh-Internetseite

Beispielfotos aus der Mottenkiste, dem Archiv (2013) 4 Megapixel

Was für ein schönes Frühjar 2013 – Ostern mit Schnee! 

Vater und Sohn – man beachte das letzte, achte Foto ;-) – bei der "Arbeit" auf Åke Danielssons im Wald gelegenen Schrottplatz/Autofriedhof. Ich hatte 2013 die Sony NEX 3 nur mit dem 2,8/16 mm Pancake auf dem mechanischen Gimbal, um vor Ort ausschließlich zu filmen. Dem Sohn hatte ich die Pentax Q mit dem 2,8-4,5/5-15 mm in die Hand gedrückt. P-Automatik, ISO 250, Speicherformat JPEG und los…

Ralf Jannke, Frühjahr 2013/Neu-Erstellung, Editierung September 2020

Fortsetzung mit frischem Bildmaterial irgendwann im Lauf von 2021!

Was lässt sich aus dem kleinen Sensor holen, wenn im Rohdatenformat gespeichert wird? Während ich bei den anderen spiegellosen Systemkameras sehr spendabel war, was diverse Adapter angeht, werde ich der Q nur einen Nikon F-auf-Pentax Q Adapter spendieren. Mit Cropfaktor 5,6 aus dem 400 mm Nikkor ein 2240 mm "Ultra-Tele" zu machen, ist dann doch sehr verlockend ;-)

 

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