Und noch ein Exemplar fürs Digicammuseum.de: Pentax' erste Digitalkamera EI-L90 von 1997

Als echte Rarität war die erste Pentax-Digitalkamera noch ein echter Herzenswunsch für meine Sammlung. Jetzt ist der Wunsch für 25 Euro in Erfüllung gegangen. 

Jetzt fehlen mir nur noch die erste serienmäßig gefertigte DSLR der Welt, die 1,3 Megapixel Kodak/Nikon F3 DCS100 und die erste Vollformat-DSLR der Welt, die Contax N Digital ;-) Das war ein Scherz. Preise für diese Kameras liegen beim 40 bis 80-fachen der Pentax EI-L90. Sowas kann nur als Flohmarkt-Picasso ins Haus kommen. Wahrscheinlichkeit gegen Null.  

Eine ausführliche Beschreibung, Vorstellung der ersten Pentax kann ich mir schenken. Boris hat die EI-L90 hier schon ausführlich gewürdigt.

Weitere Informationen bietet die englische Bedienungsanleitung, die hier runtergeladen werden kann.

Ohne den riesigen Monitor-Part wird die Pentax EI-L90 sogar kompakt…

Was noch fehlt sind ein paar mit der Pentax aufgenommene Fotos

Lt. Bedienungsanleitung speichert die EI-L90 wahlweise unkomprimiert als TIFF oder komprimiert als JPEG. Interessant war, ob die Kamera nicht nur Speicherkarten vom Typ PC-Card 1 oder 2 akzeptiert, sondern auch eine CompactFlashkarte im PCMCIA-Adapter. Das würde den Datentransfer enorm vereinfachen.

Um es vorwegzunehmen: Die EI-L90 kann CF-Karten bis 256 MB beschreiben. Bei 512 MB kommt eine Fehlermeldung.

Dass PCMCIA- oder kurz PC-Karte nicht gleich PC-Karte ist, konnte ich schon bei der Chinon ES-3000 lernen. Auch bei den in Kooperation von FUJIFILM und Nikon gebauten, jeweils unter eigenen Namen vertriebenen DSLRs gibt es diese Speicherkartenproblematik.

Auf die 256 MB CompactFlash passen 197 Fotos mit 768 x 560 Pixel Auflösung unkomprimiert als TIFF auf die Speicherkarte. Das war natürlich das Speicherformat meiner Wahl. Mit 430.080 Bildpunkten liegt die Auflösung der ersten Digital-Pentax über den 307.200 Pixel der 640 x 480 Pixel VGA-Auflösung. Bei 150 ppi Auflösung eine Bildgröße von 13,0 x 9,5 gegen 10,8 x 8,1 cm. Nicht viel, aber in Zeiten, wo selbst solche Kameras ein kleines Vermögen kosteten, war man vielleicht froh um jeden Zentimeter/Inch mehr Druckgröße.

Das Einzige, was bei der Wiederinbetriebnahme der 22 Jahre alten Kamera zunächst Mucken machte, das war der Teil der Pentax, der den Monitor enthält. Die Kontakte der einen ausgelaufenen Batterie waren schnell gereinigt und blank geschliffen. Aber erst der Einsatz von Kontaktspray für die Verbindung von Netzteilkabelstecker und der Buchse des Monitorparts und einmal Liegen über Nacht brachte alles wieder zum Leben. Wobei der alterstrübe Monitor keine große Hilfe bei der Motivbeurteilung darstellt und die Kamera viel zu groß, unhandlich und schwer macht.

Jetzt hoffe ich nur noch, dass die beiden gefundenen Lithium CR2 3 Volt-Batterien noch so lange halten, bis ich meine Knipsrunde mit der historischen Pentax EI-L90 beendet habe. Zwei Lithium CR2 kosten je nach Menge/Porto ab 6 Euro das Pärchen.

Beispielfotos, aufgenommen mit der Pentax EI-L90 – Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Nicht zu übersehen, dass die EI-L90 Probleme mit der Struktur der Jalousien des Gebäudes hat und mit Moiré-Bildung reagiert. Und der merkwürdige schmale weiße Rand links und rechts in jedem Bild – wenn man auf die Einzelbilder klickt. Zur Demonstration habe ich nichts beschnitten.

Was soll man bei Pentax' Erstlingswerk einer Digitalkamera aus 1997 qualitativ argumentieren? Ich bin froh diese tolle Rarität eingefangen zu haben! Und dass sie noch "geht" ;-)

Ralf Jannke, Frühjahr/Sommer 2019

 

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