Aiptek Pocket DV 4100
Mit dem seitlich aufklappbaren Display sieht dieses Gerät eher wie ein Video-Camcorder aus. Und tatsächlich wurde es vor allem als Videokamera angeboten. Vertriebswege waren Homeshopping-Kanäle im TV und Lebensmittel-Discounter.
Auf Fotos wirkt die Pocket DV 4100 sehr imposant. Dieser Eindruck schwindet ein wenig, wenn man die Kamera in der Hand hält: Erstens ist sie ziemlich klein und zweitens aus nicht besonders hochwertig wirkendem Plastik hergestellt. Dabei muss allerdings das Klappdisplay gelobt werden, welches einen sehr soliden Eindruck macht.
Aiptek verrät einige wichtige technische Daten dieses Modells nicht, so z.B. die Sensorgröße und die Objektivbrennweite. Immerhin wird ehrlicherweise die Sensorauflösung von 3 Megapixeln angegeben und nicht die interpolierte maximale Bildgröße von 4 Megapixeln. Das ist jedoch nur ein schwacher Trost, denn auch Bilder mit 3 Megapixeln wirken geradezu zerstört durch extremes Rauschen auch bei besten Lichtverhältnissen, absurde Farbflecken bei geringem Licht und eine katastrophale Bildschärfe. Details wirken auch bei bester Bildqualität wie weggebügelt und durch Artefakte überlagert. Es entsteht der Eindruck einer unglücklichen Kombination aus mäßigem Objektiv, rauschendem Sensor und Amok laufender Bildnachbearbeitung. All dies lässt sich durch Einsatz des Digitalzooms noch um einen Faktor vier verschlimmern. Insgesamt sind die Abbildungsleistungen nur mit Mühe auf 1-Megapixel-Niveau und auf jeden Fall himmelweit von jeder halbwegs brauchbaren 3-Megapixel-Kamera entfernt.
Häufig entstehen verwackelte Bilder, sogar bei Einsatz des Blitzes. Das lässt darauf schließen, dass die Kamera aufgrund geringer Lichtempfindlichkeit des Sensors relativ lange belichten muss.
Ein wenig besser sieht es bei Videoaufnahmen aus. Bei der geringeren Auflösung (320 x 240 Pixel) sind Filme weitgehend ruckelfrei und die Bildstörungen sind bei gutem Licht erträglich. Man sollte nur die Finger vom Digitalzoom lassen, der erstens in Sprüngen arbeitet und zweitens die Bildqualität ins Bodenlose sinken lässt. Die höhere Auflösung (640 x 480) bringt die Verarbeitungslogik erkennbar an Ihre Grenzen mit einer ungleichmäßigen Bildwiederholrate und dadurch erkennbaren Bildrucklern. Der Ton ist mäßig. Es ist vor allem ein kräftiges Grundrauschen zu hören. Am lautesten werden Tastendrücke am Kameragehäuse aufgenommen. Musik, Sprache oder andere Umgebungsgeräusche sind hingegen nur schlecht zu hören.
Bleibt als wesentlicher Pluspunkt der Pocket DV 4100 ihr geringer Preis. Damit käme die Kamera als Kinderspielzeug in Frage. Nach eigener Erfahrung halten Kinder die Kamera nicht so ruhig wie Erwachsene und knipsen auch mit Vorliebe bewegliche Objekte. Bei diesem Modell führt das zu fast durchgängig verwackelten Bildern. Videosequenzen gelingen besser und machen gerade Kindern viel Spaß. Trotzdem überwiegt der Eindruck, dass die Kunden mit diesem Produkt vor allem durch ein imposantes Äußeres und eine üppige Featureliste gewonnen werden sollten.
3 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
2 benutzen sie immer noch.
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Info
Fixfokus-Kamera
Markteinführung: Mai 2004
Neupreis: 140 €
Geschätzter Wert: 2 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 0 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 2 € (Erklärung)
Brennweite (KB): 35 mm
Sensor: CMOS mit 3.1 MP,
Exponat
In der Sammlung seit: 12.04.2008
Inventar #10038
Erhalten von: Flohmarkt
Preis: 8 €
Zustand: Display funktioniert nicht