Ricoh R10
Taschenmikroskop
Diese Kamera gab es neben der mir vorliegenden braunen Ausführung auch im typischen Silber-Look oder auch in schwarz. Die Kombination aus braunmetallischem Body, braunen Grifflächen, einer silbernen Oberseite und einem silbernen Ring um das ansonsten schwarze Objektiv wirkt durch das sehr gradlinige, klassische Gehäusedesign durchaus gefällig.
Die Ricoh R10 hat typisches Kompaktkameraformat. Ungewöhnlich ist das 7-fach-Zoomobjektiv, das im ausgeschalteten Zustand komplett in der Kamera verschwindet. Das funktioniert offenbar nur, indem einige Linsen beim Einfahren aus der optischen Achse heraus zur Seite gefahren werden. Technisch scheint Ricoh das gut im Griff zu haben - die Abbildungsleistungen sind durchaus beachtlich, auch wenn das Objektiv insgesamt relativ lichtschwach ist.
Der große, hochglänzende Bildschirm besticht durch eine hohe Auflösung und zieht Fingerabdrücke geradezu magisch an. Dafür hat Ricoh auf einen klassischen Sucher komplett verzichtet.
Die R10 entspricht weitgehend dem, was man von einer Kompaktknipse ihrer Preisklasse erwarten kann. Angesichts des lichtschwachen Objektivs und des kleinen Sensors war mit relativ hohen Rauschwerten zu rechnen. Die Kamera versucht das zwar wegzurechnen, aber es ist letztlich nicht zu verbergen. In Kombination mit dem Bildstabilisator sind trotzdem ganz passable Innenaufnahmen mit niedrigem ISO-Wert machbar.
Ein paar Besonderheiten hat Ricoh der Kamera spendiert. Da wäre zunächst mal die Wasserwaage, die auf Wunsch permanent eingeblendet wird und anzeigt, wenn die Kamera gerade gehalten wird. Ebenfalls ungewöhnlich ist der Modus zum Geraderücken rechteckiger Objekte. Die Kamera sucht in einem Motiv nach einer viereckigen Form, zeigt diese durch einen Rahmen an und verzerrt das Viereck dann so, dass es zum Rechteck wird. Damit kann man Schriftstücke, Schilder oder Bildschirme schräg fotografieren und die Kamera entzerrt das Bild dann so, als hätte man es frontal abgelichtet.
Für mich die spektakulärste Fähigkeit ist der Zoom-Makro. Er ermöglicht es, in mittlerer (fixierter) Zoomposition bis zu einen Zentimeter an das Objekt heranzugehen. Damit kann man derart winzige Objekte abbilden, dass die Kamera fast schon zum Mikroskop wird. Durch den kleinen Sensor hat die Kamera auch im Makromodus eine relativ große Tiefenschärfe. Damit sind Aufnahmen möglich, die ich mit keiner anderen Kamera meiner Sammlung mit derartiger Leichtigkeit hinbekomme.
Beispielbilder
10 Besucher von digicammuseum.de haben/hatten diese Kamera.
5 benutzen sie immer noch.
70% der Kameras funktionieren noch einwandfrei.
Sie besitzen dieses Modell oder hatten es früher einmal? Bitte beantworten Sie ein paar kurze Fragen dazu!
Info
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R10
Zoom-Kamera
Markteinführung: August 2008
Neupreis: 240 €
Geschätzter Wert: 24 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 24 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 € (Erklärung)
Brennweite (KB): 28 - 200 mm
Sensor: CCD mit 10 MP, 1/2,3"
Exponat
In der Sammlung seit: 05.02.2011
Inventar #10114
Erhalten von: Flohmarkt Mannheim
Preis: 32 €
Zustand: Gebrauchsspuren
Kommentar von anonym:
"Die digitale Wasserwaage war ein Feature, das andere Kameras auch hätten anbieten können, aber nicht auf den Monitor brachten: der Lagesensor ist schließlich oft in anderen Kameras verbaut, um in die EXIF-Daten die Bildausrichtung zu schreiben. Inwischen ist es ein durchaus häufig anzutreffendes Feature. Leider wich bei meinem Exemplar der R10 die Wirklichkeit etwas vom Sensor ab: laut Anzeige "in der Waage" aufgenommene Bilder waren immer ein wenig "schief". Und gab es keine Kalibrationsmöglichkeit auf Anwenderseite."