Die Blende
Die Blende ist so im Strahlengang des Objektivs angebracht, dass sie nur die Lichtmenge beeinflusst und nicht den Bildausschnitt einschränkt. Die meisten Blenden sind aus einem Ring kleiner Lamellen zusammengesetzt, die beim Verstellen der Blende gemeinsam bewegt werden und in jeder Position ein fast kreisrundes Loch ergeben.
Die Blendenzahl gibt das Verhältnis von Blendenöffnung zur Brennweite des Objektivs einer Kamera an. Bei einer Blende von 5,6 ist die Brennweite also 5,6 mal so lang wie der Blendendurchmesser. Es haben sich verschiedene Schreibweisen für die Blendenzahl eingebürgert: Am verbreitetsten ist (z.B.) 1:5,6. Man findet aber auch f/5,6 oder F5,6.
Ist die Blende komplett geöffnet, lässt das Objektiv so viel Licht passieren, wie technisch möglich. Die zugehörige Blendenzahl ist damit eine Kenngröße für die Lichtstärke des Objektivs. Sie ist deswegen bei den meisten Objektiven auf der Vorderseite aufgedruckt.
Früher waren für die Fotografen sogenannte Blendenreihen wichtig. Dabei werden Blendenzahlen schrittweise um einen Faktor von Wurzel aus 2 (das ist etwa 1,4) erhöht. Der Grund dafür ist, dass eine Verkleinerung des Blendendurchmessers um einen Teiler von Wurzel aus zwei einer Halbierung der Fläche der Öffnung entspricht und damit auch einer Halbierung der Lichtmenge. Bei manueller Belichtungseinstellung musste man also bei der Wahl der nächstgrößeren Blendenstufe die Belichtungszeit verdoppeln, um ein gleich belichtetes Bild zu erhalten.
Die Wahl der Blende hat neben der Lichtmengensteuerung noch eine weitere Auswirkung: Je kleiner die Blende, desto größer der Abstandsbereich, in dem Objekte scharf dargestellt werden. Man spricht dabei von der Schärfentiefe. Zudem erreichen viele Objektive die maximale Schärfe nicht bei voller Öffnung, sondern erst nach Abblendung um eine bis zwei Blendenstufen.