Blitzreparatur

25. Oktober 2016, Boris Jakubaschk - Reparieren

Die Fuji FinePix 4900 Zoom lag schon seit über einem Jahr bei mir herum. Nachdem ihr bei einem Kurztest nur ein beleidigter „Zoom error“ zu entlocken war, hatte ich sie erst mal links liegen gelassen – wohl wissend, dass die Zerlegung einer Ultrazoom-Kamera meist kein Vergnügen ist.

Jetzt habe ich kurzerhand etwas Anderes ausprobiert: Mit den Daumen auf der Frontlinse habe ich den inneren Objektivtubus (also den Teil, der herausfahren sollte) erst vorsichtig und dann ziemlich kräftig kreisförmig in alle Richtungen gedrückt. Die Idee war, eventuelle Fremdkörper im Spalt rund um den Tubus soweit zusammenzudrücken, dass er wieder freikommt und herausfahren kann. Nach ein paar Runden hörte ich zweimal ein knackendes Geräusch, als wäre etwas mechanisch eingerastet.

Zu meiner großen Überraschung kam das Objekitv beim anschließenden Einschalten heraus. Dabei gab es zwar ein paar sehr besorgniserregende Geräusche, die sich aber nach mehrmaligem Aus- und Einschalten legten. Ob diese „Reparatur“ von Dauer ist kann ich noch nicht sagen, aber immerhin kann ich diese High-End-Kamera aus dem Jahr 2000 jetzt ausprobieren. Einen Eintrag in der Datenbank habe ich ihr schon mal spendiert, Beispielbilder folgen noch.


Bewertungsmaßstab für alte Kameras

09. Oktober 2016, Boris Jakubaschk - Ausprobieren

Ich spekuliere mal, wie die meisten Besucher wohl auf diese Homepage stoßen: Manche werden die Modellbezeichnung einer Kamera bei Google eingeben, die sie früher mal hatten. Oder aber sie haben eine alte Kamera in die Hände bekommen und versuchen gerade herauszufinden, was man mit dem alten Schätzchen noch anfangen kann.

Für letztere Gruppe – und auch für jeden langjährigen Digitalkameranutzer – dürfte eine neue Funktion in digicammuseum.de recht spannend sein: Bei jeder Kamerabeschreibung im Menü „Kameras“ gibt es nun in der rechten Spalte eine Grafik mit diversen Kreisdiagrammen. Diese geben auf einen Blick Aufschluss darüber, was man mit dieser Kamera auch heute noch anfangen kann. In der ersten Zeile zeigen sechs Diagramme die Stärken in den sechs fotografischen Disziplinen Makro-, Portraitaufnahmen, Dokumentation des Familienlebens, Reise-, Sport- und Tierfotografie. In der zweiten Zeile ist zu sehen, wie gut Aufnahmen dieser Kamera für die Ausgabe auf einem Bildschirm, ein gedrucktes Foto, ein Fotobuch mit ganzseitigen Bildern oder ein großformatiges Poster geeignet sind.

Da die Diagramme die gesamte Digitalkamerageschichte abdecken sollen, muss man sie etwas großzügiger lesen, insbesondere bei älteren Kameras. Ich schlage so in etwa folgende Interpretation vor:

100% (grüner Vollkreis): Sehr gut geeignet, kann sich mit jeder aktuellen Kamera bei „haushaltsüblichen“ Aufgabenstellungen problemlos messen. Aber natürlich gibt es Spezialisten, die es noch besser hinbekommen. Und bei Kameras mit Wechselbajonett gilt die Bewertung nur bei einem optimal auf die Aufgabe zugeschnittenen Objektiv (oder mehreren).

75% (gelbgrüner Dreiviertelkreis): Sehr gut geeignet, wobei es insbesondere unter jüngeren Semestern oder höherklassigen Kameras natürlich noch Luft nach oben gibt.

50% (gelber Halbkreis): Gut geeignet. Für den Hausgebrauch macht die Kamera in dieser Disziplin ordentliche Bilder. Wenn man genau hinschaut, sieht man leichte Defizite, die aber im Fotoalbum wirklich nicht stören.

25% (roter Viertelkreis): Immer noch einigermaßen geeignet. Bei älteren Kameras kann man vermuten, dass sie zu ihrer Zeit ziemlich gut war. Seither hat sich die Technik aber natürlich weiterentwickelt. Bei neueren Kameras ist es allerdings ein Indiz für eher schwache Performance in dieser Disziplin.

0% (grauer Kreis): Das wird nichts. Für diese Disziplin ist die Kamera von heutigen Ansprüchen aus betrachtet einfach nicht geeignet. Sehr alte Modelle waren zu ihrer Zeit allerdings möglicherweise durchaus brauchbar. Aufschluss gibt hier der beschreibende Text.

Hier ein Beispiel: Dieses Diagramm gehört zur Panasonic Lumix DMC-TZ5, eine kompakte Reisezoomkamera von 2008. Sehr gute Ergebnisse liefert sie vor allem bei Makroaufnahmen und sie ist eine gute Familien- und Reisekamera. Tieraufnahmen gehen ebenfalls gut und mit leichten Abstrichen auch Portraits. Für Sportaufnahmen ist sie allerdings (wie fast alle Kompaktkameras) völlig ungeeignet. Dass die Bewertung als Familien- oder Reisekamera nicht besser ausfällt, liegt daran, dass neuere Kompaktkameras bei höherer Auflösung ein besseres Rauschverhalten zeigen und man mit Spiegelreflexkameras und geeigneten Objektiven noch bessere Bilder hinbekommt.

Die Bilder dieser Kamera sind mit 9 Megapixeln natürlich für den Bildschirm und Fotodrucke mit 15x10 cm bestens geeignet. Für vollformatige Bildern im DIN-A4-Fotobuch reicht die Auflösung ebenfalls (wenn auch mit wenig Reserven, wenn man das Bild beschneiden möchte) und auch für ein großes Poster reicht die Auflösung bei leicht reduzierter Druckauflösung gut aus.

Die Diagramme werden größtenteils aus den technischen Daten der Kamera abgeleitet. Da aber so manche Kamera nicht die Bildqualität erreicht, die maximal möglich wäre, gibt es Korrekturfaktoren, mit denen ich Negativausreißer ins rechte Licht rücken kann. Eine weitere Information steckte bisher in den technischen Daten noch nicht drin: Wie gut ist das Handling einer Kamera, die Einschaltzeit bis zum ersten Foto, Fokussier- und Auslösezeiten sowie die Dauer bis zur nächsten Aufnahme. All das wird nun in eine Zahl kondensiert, die in manchen Disziplinen in die Bewertung mit einfließt. Diese Korrekturzahlen werden nirgends angezeigt, weil sie sehr erklärungsbedürftig wären. Falls Sie allerdings bei Ihrer Lieblingskamera den Eindruck haben, dass sie im Vergleich zu anderen Modellen zu schlecht wegkommt – melden Sie sich. Wenn ich das nachvollziehen kann, werde ich die Stellschrauben entsprechend justieren.

Ich sehe die Bewertungsfunktion als „Work in Progress“. Nicht mit allen Algorithmen bin ich bereits vollkommen zufrieden. Ich freue mich daher über Anregungen und Hinweise aller Art. Ich werde vermutlich an der einen oder anderen Stelle noch optimieren, daher können sich die Bewertungen im Laufe der Zeit auch noch verändern.


ZEITWENDE

15. September 2016, Ralf Jannke - Wissen

Auch wenn es im digicammuseum.de um (ur)alte, historische Digitalkameras bis etwa Baujahr 2005 geht, ist der Blick in die Zukunft nicht verboten. Im Erfahrungsbericht zur Nikon D2X hatte ich geschrieben: "Nachdem auch ich das Pixelrennen (...) bald Jahr für Jahr mitgemacht habe, wie es sich für einen anständigen Konsumenten gehört, war 2012 Schluss! Abgeschreckt von den in immer höherer Frequenz präsentierten Neuvorstellungen, abgestoßen von immer geistloser werdenden Kommentaren im Internet, besonders was den Vergleich Digitale Spiegelreflexkamera - Digital Single Lens Reflex (Camera) DSLR gegen (spiegellose) Digital Single Lens Mirrorless – DSLM – angeht. Wo Fanboys für die hochwertige Spiegelreflexkamera den ausgesprochen schwachsinnigen Begriff: "Spiegelklatscher" erfunden haben.

Und, was ist daran so bemerkenswert, wird sich der eine oder andere fragen?

Seit Vorstellung der ersten spiegellosen Systemkamera Panasonic Lumix G1 2008 wurden die Hersteller dieser Kameras nicht müde, die – sinngemäß – „weltschnellste automatische Entfernungseinstellung“ ihres jeweils frischen Modells zu betonen. Wobei man genau lesen muss: "weltschnellste automatische Entfernungseinstellung." Ja, aber auf was?

ZEITWENDE

Digitalkamera-"Klumpen" - Hässliche Entlein

19. Juni 2016, Ralf Jannke - Sammeln, Ausprobieren

Ganz sicher Ansichts- und Geschmacksache, aber es gibt da einige "Wirrungen" im Design oder den Abmessungen, die besonders unförmige, ja hässliche Digitalkameras hervorgebracht haben. Die selbstverständlich aber auch in die Digitalkamerageschichte und den interessanten Zeitraum vor 2000 gehören. In alphabetischer Reihenfolge ohne Wertung des Grads der "Eleganz" wären das:

Casio QV 2000 UX (2 MP)

Epson PhotoPC 650 (1 MP), bereits als Erfahrungsbericht gewürdigt

Fujifim MX-2900 Zoom, bereits als Erfahrungsbericht gewürdigt (2 MP)

HP PhotoSmart C500 (2 MP)

Toshiba PDR M-5 (2 MP)

Über die drei noch nicht "abgehakten" Kameras liegen mittlerweile auch Erfahrungsberichte vor, die im Lauf der kommenden Sommerwochen ab Juli, August nach und nach veröffentlicht werden. Um es vorweg zu nehmen. Die brave HP Photo Smart C500 hat in der Qualität die Nase vorn...


Ab jetzt können Sie mitmachen...

01. Juni 2016, Boris Jakubaschk - Sammeln

Ab sofort gibt es unter jeder Kamera-Detailansicht eine Box, in der angezeigt wird, wie viele der Besucher von digicammuseum.de dieses Modell besitzen oder besessen haben. Es müssen dafür nur ein paar Antworten (maximal vier) mit Checkboxen ausgefüllt werden, was nur ein paar Sekunden dauert. Am Ende kann noch ein Kommentar eingegeben werden, der - sofern für die Allgemeinheit interessant - direkt auf der Seite veröffentlicht wird.

Zunächst wird nur eine sehr einfache Auswertung direkt beim jeweiligen Kameramodell angezeigt: Wie viele Besucher haben/hatten die Kamera, wie viele verwenden sie immer noch und gibt es eine auffällige Häufung eines bestimmten Defekttyps?

Mit den Zahlen kann man aber noch viel mehr anstellen, sobald eine ordentliche Menge an Besuchern mitgemacht hat. Folgende Fragestellungen hoffe ich aus den Zahlen beantworten zu können:

  • Welche Kameramodelle waren die beliebtesten ihrer Zeit?
  • Wurden ältere Kameras länger genutzt als modernere oder umgekehrt?
  • Welcher Hersteller baut die haltbarsten Kameras?
  • Wie verteilt sich die Nutzungsdauer auf Hersteller und Kameratypen?
  • Gibt es auffällige Häufungen bestimmter Defekte?

Damit das funktioniert, müssen natürlich so viele wie möglich mitmachen. Es kommt auf jede einzelne Stimme an. Suchen Sie sich einfach die Kameras heraus, die Sie in den letzten Jahren besessen haben (sofern sie bereits in der Sammlung ist) und beantworten Sie kurz die Fragen. Es wird kein Expertenwissen abgefragt, sondern nur ein paar simple Informationen:

  • Wie kamen Sie an die Kamera (neu / gebraucht)
  • Haben und benutzen Sie sie noch?
  • Funktioniert sie noch und wenn nicht - was ist kaputtgegangen

Ich würde mich riesig freuen, wenn möglichst schnell viele mitmachen und bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.


Alles Ricoh oder was?

18. Mai 2016, Ralf Jannke - Sammeln

Die Kameras im Foto waren nur Testmotiv für eine gerade ausprobierte Digitalkamera. Von links nach rechts: Ricoh Caplio G3, Caplio GX, zweiäugige Mittelformat (6x6 cm Rollfilm) Spiegelreflexkamera – TLR – RICOHFLEX MODEL VII (1954), Rico RDC-5300 und (davor) RDC-7. Dabei war mir aufgefallen, dass es von mir erst einen Erfahrungsbericht über eine Ricoh gibt, die RDC-7. Das wird sich im Lauf des Jahres noch ändern!


Reise in die Vergangenheit – mit einem Buch

11. Februar 2016, Ralf Jannke - Sammeln

Keine Digitalkamera, aber eins der ersten Fachbücher, wenn nicht gar das erste Buch zur neuen Art der Fotografie, bestehend aus Nullen und Einsen: „Digital Photography“ von David D. Busch. Erste Auflage 1995. Eine schöne Reise in die digitale Vergangenheit. Angereichert unter anderem mit den Kameras dieser Zeit. Passt wunderbar in eine Digitalkamera-Sammlung.


Canon ION Still-Video-Kamera Laufwerkfehler?

06. Februar 2016, Ralf Jannke - Reparieren

„Meine Ion-Modelle zeigen alle den gleichen Fehler: Möchte man den Inhalt einer Diskette anschauen, wird das erste Bild am Videoausgang ausgegeben. Man kann nun durch die Bilder blättern, die Nummern werden im Display angezeigt und das Laufwerk klickt ? es ist aber immer nur das erste Bild zu sehen. Kann jemand Hinweise zu diesen Fehler geben?“ (Boris Jakubaschk)

Man kann diesen Fehler noch ein wenig ausweiten: Es geht nicht nur ums Anschauen von Bildern, es geht um die Neuaufnahme von Fotos mit einer Canon ION überhaupt. In Kameras, die den oben beschriebenen Fehler zeigen, lassen sich die Canon Video-Disketten gewöhnlich problemlos löschen (formatieren). Wobei es egal ist, ob ich eine schon mehrfach gebrauchte oder eine neue, noch originalverpackte (verschweißte!) Diskette nehme. Wobei „neu“ relativ ist, denn selbst originalverschweißte Video-Floppys sind mindestens 20 Jahre alt... 

So oder so, nachdem die Video-Floppy gelöscht wurde, lässt sich 1 – EIN – Foto aufnehmen. Entweder signalisiert das Zählwerk, die LED-Anzeige dann Bild Nummer 2, um nach dem nächsten Auslöseversuch sofort zur Bildnummer 50 durchzulaufen, oder es springt gleich nach der ersten Aufnahme auf die Spur 50. Und das war es dann. Nichts geht mehr. Immerhin ist es möglich, dieses eine Bild anzuschauen. 

Ob es an den Schreib-/Leseköpfen der Videofloppy-Diskettenlaufwerke liegt?

Dazu muss die Kamera gar nicht extrem gebraucht oder hart angestoßen worden oder runtergefallen sein, was zu einer Dejustierung der Schreib-/Leseköpfe führen könnte. Es könnte sich um eine Art Alterung zu handeln. Die IONs sind jetzt eben über 20 Jahre alt! Man kommt auch nicht an die Schreib-/Leseköpfe, um nachzusehen, ob da etwas „rostig“ oder voll Belag (Abrieb) ist. Der Einsatz einer vorhandenen Original Canon Reinigungs-Video-Floppy brachte keine Abhilfe. Sind es irgendwelche Ent-Magnetisierungseffekte? Nur warum lässt sich dann überhaupt das eine Bild aufnehmen und auch wiedergeben?

Hat sich schon mal ein Sammlerkollege mit diesem Thema befasst und weiß Abhilfe?


Die erste Bildbearbeitung der Welt?

13. Januar 2016, Ralf Jannke - Wissen

Avalon PhotoMac entthront? Sagen wir 1:1, Unentschieden ;-)

In diesem Beitrag wurde die 1988 vorgestellte EBV Avalon PhotoMac zur möglicherweise ersten Bildbearbeitung der Welt für einen Personal Computer, exakter Apple Macintosh PC ausgerufen. Vor Adobe Photoshop 1.0!

Das bedarf jetzt einer Korrektur. Adobe macht den Titel streitig! Mit seiner Photoshop-Version 0.63, die ebenfalls auf 1988 deklariert ist. Und schon erstaunlich vollständig wirkt, was die Bearbeitungsfunktionen angeht. OK, Ebenentechnik und Text gab es noch nicht...


Zwillinge, Drillinge, Vierlinge ??

21. Oktober 2015, Ralf Jannke - Sammeln

Auch wenn die dort zu findenden Digitalkameras aus OEM- (Original Equipment Manufacturer, OEM, übersetzt Originalausrüstungshersteller) Fertigung eher am unteren Qualitätsniveau angesiedelt sind, so macht es Spaß, den einen oder anderen Doppel- und Mehrgänger in (s)eine Sammlung aufzunehmen. Zumal dort gewöhnlich auch ein gemäßigtes Preisniveau von 5 bis 20 Euro pro Kamera herrscht.

Ein eher unbekannter fernöstlicher Hersteller baut im Auftrag mehrmals die fast gleiche Kamera, die mit dem gewünschten Namen oftmals großer, aber untergegangener Kamerabauer (AGFA, Jenoptik, Minox, Praktika, Rollei usw.) bedruckt wird. Einen "Vierling" kann ich noch nicht vorweisen, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Zum Erfahrungsbericht nehme ich dann die am besten erhaltene Kamera der Geschwister. Die Königsklasse – digitale Spiegelreflexkameras – sowie höherwertige Digitalkameras haben aber immer Vorrang, wenn es an die Erstellung von Erfahrungsberichten geht! Deshalb wird es noch etwas dauern, bis ich die Mehrlinge "teste"...