1949 bis 2019: 70 Jahre Yashica

70 Jahre, wenn es Yashica heute noch gäbe… Nachdem Yashica 1983 von der Kyocera Corporation übernommen wurde, kündigte Kyocera im April 2005 die Einstellung der Kameraproduktion an.

Wer Interesse an mehr Yashica Geschichte hat, hier sind noch ein paar Links:

Eine kleiner Beitrag zur Yashica-Geschichte wäre nicht vollständig, wenn die zweiäugigen Mittelformat Spiegelreflexkameras vergessen worden wären! Natürlich sind es Kopien/Nachbauten des großen Vorbilds der deutschen Rolleicord Rolleiflex. So gut gemacht und für die Ewigkeit gebaut, dass entsprechende Yashica TLRs (TwinLensReflex) und die Rollei-Originale auch heute immer noch Liebhaber  finden. Und das nicht nur in Sammlerkreisen. Mit den Kameras wird sogar fotografiert! Dass ich keine Yashica TLR im Bestand habe, ist eine reine Kostenfrage. Außerdem habe ich unter anderem mit der seltenen Aires Automatic und dem chinesischen Rollei-Nachbau Seagull genügend zweiäugige Spiegelreflexkameras zum Spielen ;-)

Und jetzt in echt: Yashica Spiegelreflexkamera J-5 und die Mess-Sucherkameras Minister II und 35 Electro GT (black)

Yashica J-5 (1964)

Eine Yashica SLR sollte es noch sein!

Das mittlerweile noch besorgte AUTO YASHINON-DX 1:1.7 F=50mm wurde mit Hilfe von Photoshop auf die J-5 "geschraubt", denn die SLR kam ohne Objektiv. Auf den Reihenfotos von oben und in der Sicht von oben auf die  J-5 ist noch das dreilinsige 2,9/50 mm Meyer Görlitz Trioplan montiert. Nach einigen Recherchen scheint das Yashinon auch zeitlich zur J-5 zu passen.

Zu diesem 50mm Normalobjektiv gibt es ein paar nette Links, die ich nicht vorenthalten möchte:

Ich muss die J-5 nochmal genauer begutachten. Die CdS-Außenbelichtungsmessung funktioniert nicht mehr, aber der Verschluss scheint mit plausiblen Belichtungszeiten zu laufen. Vielleicht spendiere ich der J-5 2020 mal einen SW-Film wie 2018 der Minolta SR-7 und 2019 der Topcon IC-1 AUTO!

Lange allein, haben die Mess-Sucherkameras Yashica Minister II (Produktionsbeginn 1962) und die Yashica Electro 35 GT (black) von 1969-1970 jetzt endlich durch die Yashica J-5, die 1964 vorgestellt wurde, Gesellschaft bekommen. Objektivanschluss der J-5: M42 Universalgewinde. Damit reiht sich die Yashica J-5 bestens in meine Minisammlung analoger SLRs ein, die seinerzeit hinter Canon, Minolta, Nikon und Olympus immer ein Schattendasein fristeten.

Englische Bedienungsanleitung zur Minister II

Englische Bedienungsanleitung zur 35 Electro GT

Englische Bedienungsanleitung zur J-5

Jetzt wird's elektronisch

Nachzügler Yashica TL-ELECTRO

Analoge, spiegellose Systemkamera: Yashica Electro 35 GT (black)

Technik

Massive Kamera aus Metall mit lichtstarker 1,7/45 mm Festbrennweite. Erweiterbar durch die sehr gemäßigten Vorsätze "Yashicor Aux. Wide Wide Angle (Weitwinkell) Lichtstärke 1:4" = 38 mm Brennweite und "Yashicor Aux. Telephoto (Tele) Lichtstärke 1:4" = 58 mm Brennweite. Kontrolliert wird der geänderte Bildwinkel durch den externen Aufstecksucher "TELE-WIDE FINDER". Zeitautomatik für den Blendenbereich f/1,7 bis f/16. Filmempfindlichkeit ASA/ISO 12 bis 500.

Geschichte der interessanten Yashica Electro (englisch)

Yashica Electro 35 (deutsch)

Acht Millionen Yashicas der immer weiter verbesserten Modelle der Electro 35 Serie sollen von 1966 bis 1977 verkauft worden sein!

Funktioniert noch einwandfrei: Yashica 35 Electro GT black

Energieversorgung

Wie bei der Topcon IC-1 auto besteht auch bei der Yashica 35 Electro GT das Problem der nicht mehr verfügbaren Quecksilber-Batterie. Hier gibt es eine ausführliche Abhandlung zum Thema Energieversorgung historischer Kameras, Alternativen zu den nicht mehr zu kaufenden Quecksilber-Zellen. Ich habe mir wenig elegant bis rabiat zu einer Kombination aus einer 3 Volt Lithium CR123 A und einer 1,5 Volt LR44 Knopfzelle gegriffen, wobei letztere in einem kurzen Stück abgeschnittenen Gartenschlauch steckt, der als "Adapter" den fehlenden Durchmesser liefert. Trotz der geringeren Spannung von 4,5 Volt – die Original-Batterie Mallory TR164 oder Eveready E164 liefert 5,6 Volt – funktioniert die Zeitautomatik der Yashica Mess-Sucherkamera offensichtlich gut genug. Denn in der Bedinungsanleitung ist zu lesen, dass der elektronische Verschluss nicht richtig arbeiten soll, auch wenn die Batteriekontroll-Leuchte mit "grün" genug Energie signalisiert.

Fotografiert wurde ausschließlich mit der 45 mm Festbrennweite des Yashica 35 Electro GT auf Ilford 100 Delta Professional SW Film (Ablaufdatum 2004), entwickelt in "AMALOCO AM 74, Universal Feinkorn Entwickler mit großem Belichtungsspielraum für S/W-Filme". Digitalisiert oder besser abfotografiert wurden die vor Ort entwickelten Negative mit einem JAY-tech Combo-Scanner PS970, der Papierfotos oder 35mm Kleinbildfilm "scannt". Ganz sicher eher ein Primitiv- statt Highend-Gerät, gab es beim funktionierenden JAY-tech für 5 Euro vom Flohmarkt nichts zu überlegen. Die Einzelbilder des Kleinbildfilms können mit 5 oder 10 MP erfasst werden. Wobei die 10 MP vermutlich interpoliert sind. Ich habe es bei 10 MP belassen, um hinterher auf 1,5 MP zu reduzieren.

Ralf Jannke, Sommer 2019

Yashica (Kyocera) digital

Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf die Praxisberichte der drei (vier) digitalen Yashicas im Digicammuseum.de hinweisen:

Kyocera Yashica Digital Imaging KC 600, Kyocera Yashica MicroElite 3300 und Kyocera Yashica Samurai 1300DG/2100DG

 

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