"Altglas"-Kanon: Meine bevorzugten Altobjektive, adaptiert auf spiegellose Systemkameras

Nach "Mein (ziemlich) finaler/variabler Digitalkamera-Kanon", der meine Lieblingskameras listet, jetzt das gleiche Spiel für Objektive – ganz besondere Objektive! 

Der Kamera-Kanon ist nach noch einigem Hin und Her jetzt einigermaßen final. Wobei die aktive Fotografie ehrlicherweise mit den in "Außer Konkurrenz" und "Erste Wahl" gelisteten Kameras ausgeführt wird. Selbst der Rubrik "Zweite Wahl" könnte ich ein "unter ferner liefen" anhängen. Zu sehr haben die spiegellosen Systemkameras übernommen. Was ich mir 2018/2019 nicht hätte träumen lassen können!

Mit "ganz besondere Objektive" ist überwiegend Altglas gemeint

Teilweise etliche jahrzentealte Objektive ohne jegliche Datenübetragung, aber besonderem Charme. Meine modernen "Fotografier-Objektive" mit Autofokus, CPU und so weiter stehen durchweg fest. Aus dem gut gefüllten Pool an Altglas sollen jetzt die Favoriten rausgekitzelt werden …

Ein bisschen habe ich im Beitrag über das Soligor 1,8/85 mm ja bereits angedeutet, wohin die Reise gehen soll …

Der Kanon der Lieblings-Objektive

Ganz links die FUJIAN – hat mit Fuji nichts zu tun (!) – CHINA TV LENS GDS-35 f=35mm 1:1.7. Für microFourThirds und APS-C Sensor. Irre Schärfeverteilung, schwer vorhersehbare, überraschende bis traumhafte Ergebnisse wie im nebenstehenden Foto gezeigt. Ganz rechts die spiegellose Nikon Z50 mit 15 x 23 mm APS-C Sensor und diversem Altglas.

Ein neues Leben für Jahrzehnte-alte Messsucherkamera-Objektive!

Von links nach rechts

  • Auf der Schraub-Leica II – Pardon —, der russischen Nachahmung Zorki 4 ein echtes Ernst Leitz Wetzlar Hektor f=13,5cm 1:4,5 (M39), Baujahr 1937. In sicher Export-Version, denn die Entfernungseinstellung ist in "Feet"/Fuß statt Meter graviert. Ich bin kein Leitz-Kenner!
  • Daneben der russische Zeiss Biogon Nachbau Jupiter-12 2,8/35 mit Contax Messsucherkamera-Bajonett, adaptiert auf die „kleine“ (15 x 23 mm APS-C-Sensor) spiegellose Nikon Z50.
  • Dazwischen stehend, der „Star“ meiner kleinen Messsucherkameraobjektiv-Sammlung, ein NIKKOR-QC 1:3.5 f=13,5 cm Nippon Kogaku "C", 1951-1961. Nicht mit Nikon S-/RF- (RangeFinder) Bajonett, sondern mit mit Contax Messsucherkamera-Bajonett.
  • Ganz rechts die CANON LENS 50mm 1:1.8 (Version II oder III, Baujahr 1956/1958) mit Leica M39-Schraubanschluss, adaptiert auf die spiegellose 24 MP Vollformat Nikon Z6.

Unter "Objektive adaptieren" ist eine immer länger werdende Liste an unterschiedlichsten Objektiven diverser Hersteller zu finden. Aber auch dort beginnen sich Favoriten mit besonderen Eigenschaften rauszukristallisieren.

So sieht mein "Altglas" Objektiv Kanon in Rohform aus

Vom 20 mm Superweitwinkel bis zum 500 mm Tele ist alles dabei! Teilweise schon erfolgreich probiert, etliches muss bis Sommer/Herbst 2021 warten. Was für Überraschungen oder gar Enttäuschungen sorgen könnte. Mit Enttäuschungen ist in diesem Fall keine weiche, flaue und deshalb leicht unscharfe Abbildung gemeint! Im Gegenteil. Ich erwarte eine Abbildung mit Fehlern und "Charakter". Eben keine mit Elektronikhilfe knackend scharfe, kontrastreiche Abbildung, die moderne Systemkameras aus aktuellen Objektiven rausholen. Wo gewisse Abbildungsfehler durch den Kamera-Computer einfach rausgerechnet werden!

Zurück zur Natur, back to the Basics, ist die Devise! Etwa so:

  • 3.5/20 mm Nikkor. Durch schwer ramponierte Front- und Rücklinse ein wunderbarer "Weichzeichner"
  • Meyer-Optik Görlitz Lydith 3.5/30 (erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)
  • JUPITER-12 2,8/35 (russischer Nachbau des Zeiss Biogons)
  • Industar-22 1:3,5 F=5cm Mein "HCB" — Henri Cartier Bresson — Normalobjektiv
  • Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm V — Seifenblasen-Bokeh, evtl. auch E. Ludwig Meritar 2.9/50, Dreilinser)
  • Minolta Macro Rokkor QF 1:3.5 50mm (erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)
  • (52,5 mm) FUJIAN CHINA TV LENS GDS-35 f=35mm 1:1.7. Für microFourThirds und APS-C Sensor. Irre Schärfeverteilung, schwer vorhersehbare überraschende bis traumhafte Ergebnisse! In die Reihe der Normalobjektive mit 50 + x mm einsortiert, weil nicht Vollformat-fähig!
  • 1,2/55 mm Nikkor, Ultralichtstärke — noch lange nicht ausgereizt!
  • 2/58 mm Helios-44 — Swirly (Wirbel) Bokeh
  • Vivitar Series I 35-85MM 1:2.8: Irre schwer, aber bei Offenblende bis f/4 ein traumhafter Weichzeichner.
  • 1,8/85 mm Soligor (vermutl. Ende 1960er produziert, Bokeh?)
  • CANON LENS FL 100mm 1:3.5 (erst ab Sommer/Herbst 2021 im Zugriff)
  • 4,5/105 mm V Feinmess Dresden Bonotar (Dreilinser!)
  • Tokina TELE-AUTO 1:3.5 f=135mm, und eine zweite, andere und ältere Version TOKINA 1:3.5 f=135mm von 1962 (beide erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)
  • Cunor Telephoto Lens 1:4.5 200mm (erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)
  • Tokyo Koki Tele-Tokina 1:5.5 f=250mm (erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)
  • SOLIGOR TELE-ZOOM 1:5.6 f=180-400mm (erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)
  • TAMRON 6,9/200-500 mm (erst ab Sommer/Herbst im Zugriff)

Aus dieser Vorauswahl werden sich sicher die finalen Favoriten rauskitzeln lassen. Darauf freue ich mich!

Vielversprechende Nachzügler, die erst ab zweite Julihälfte greifbar sind …

Nicht im Rennen etliche "Langweiler"

Weil Canon, Minolta, Nikon und Pentax schon vor Jahrzehnten wussten, wie man exzellente Objektive baut! Die für ihr Alter eine viel zu hohe Abbildungsleistung ohne besonderen Charme liefern ;-)

Zum Beispiel

  • 3,5/28 mm Canon FL (1964)
  • Meyer-Optik Görlitz Primagon 4.5/35
  • Minolta AUTO W.ROKKOR 1:2.8 f=35mm
  • Nikon NIKKOR-S Auto 1:2.8 f=35mm
  • Pentax Super-Takumar 1:3.5/35 (1962)

Das sorgt nicht nur für die nächsten Monate, sondern sicher bis weit ins Jahr 2022 für reichlich Beschäftigung und Praxisbeiträge. Zumal an alten Digitalkameras kaum noch etwas dazu kommt.

Ralf Jannke, Sommer 2021

 

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