Canon Analog SLR EF

Passend zur Kürbis-Erntezeit im Herbst ihres Lebens – die Canon EF

Bestückt mit dem Vivitar Series 1 MACRO FOCUSING 28-90mm 1:2.8-3.5. Das Vivitarobjektiv wurde im Beitrag "Vivitar Series 1 MACRO FOCUSING 28-90mm 1:2.8-3.5" bereits vorgestellt. Dort nur schnell gezeigt, aber nicht gewürdigt, die analoge Canon SLR EF. Das soll jetzt nachgeholt werden.

Meine schöne Canon F1 ist längst Vergangenheit …

Dass ich mir nicht wieder eine F1 gegönnt habe, lag und liegt schlicht an den Preisen. Als aber irgendwann zwischen Herbst 2020 und Sommer 2021 eine Canon EF zum mir genehmen Preis angeboten wurde, habe ich zugegriffen. Denn die EF ging/geht für mich immer als „kleine F1“ durch.

Die wie die Nikon F/F2 extrem ausbaufähige Canon F1 wurde 1971 vorgestellt, die Canon EF folgte 1973.

Canon selbst schrieb zur EF

„This camera’s main feature was the first and last of its kind. It was the Copal Square, a vertical-travel, metal-curtain, focal-plane shutter.“ – „Das Hauptmerkmal dieser Kamera war das erste und letzte seiner Art. Es war der Copal Square, ein vertikal ablaufender Schlitzverschluss mit Metalllamellen. Auch von den Dimensionen ähneln sich F1 und EF: Die F1 misst und wiegt 147 x 99 x 43 mm, 820 g, die EF 147 x 96 x 48 mm, 760 g. Im Unterschied zur F1 ist die EF eine SLR mit Belichtungsautomatik, genauer einer Blendenautomatik. Der Fotograf gibt eine gewünschte Verschlusszeit vor, die Automatik wählt die richtige Blende. Für eine Belichtungsautomatik muss bei der F1 der einfache Prismensucher gegen einen entsprechenden Automatik-Sucher ausgetauscht werden. Außerdem kann die F1 motorisiert werden, die EF nicht.

Was ist interessant an der Canon EF?

Es ist der Hybrid-Verschluss, der mechanisch gebildete Verschlusszeiten von 1/2 bis 1/1000 s und B bildet. Die langen Verschlusszeiten von 1 bis 30 s bei offenen Verschluss steuert die Elektronik. Der Selbstauslöser-Starthebel ist gleichzeitig Hebel für das Abblenden des Objektivs zur Schärfentiefekontrolle.

Das Pentaprisma vergrößert 0.82x bei 92/93 Prozent vertikaler/horizontale Abbildung. Die Fresnel-Mattscheibe enthält in der Mitte ein Mikroprisma zum exakten Scharfstellen. Im Sucher werden Verschlusszeit und die von der Automatik gewählte Blende per Nadel angezeigt. Spiegel und Sucher der EF können verriegelt/geschlossen werden.

Die Belichtung wird per Silizium-Fotozelle Through-The-Lens – TTL – durchs Objektiv gemessen. Messbereich EV 2-18. Mögliche Filmempfindlichkeiten ISO 12 - 3200. Die Belichtungsmessung kann gespeichert werden.

Energieversorgung der Canon EF mit zwei heute nicht mehr erhältlichen 1,3 Volt Quecksilber-Knopfzellen. Alternativ wird die EF mit V625U/PX625A geladen.

Alle Daten zur EF in der ausführlichen deutschen Bedienungsanleitung

Für einen Colornegativfilm hat es im Herbst gereicht. Geladen wurde die EF mit meinem letzten AGFA ISO 400 Film, Ablaufdatum 2013. Ein Bekannter riet mir den abgelaufenen Film einfach wie ISO 200 über-zu-belichten. Das ist dabei rausgekommen:

Sie funktioniert noch!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Die 10 x 15 cm Papierabzüge wurden mit dem CanoScan LIDE 400 digitalisiert. Mit 2400 dpi und 48 bit Farbtiefe als TIFF, um beim anschließenden Runterskalieren und der Nachbearbeitung mit Photoshop das Mögliche an Qualität rauszuholen. Mit Diafilm geht sicher noch ein bisschen mehr …

Ralf Jannke

 

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