Der ROBOT Teil 4 vorläufiges Finale …

Auf der Olympus OM-D E-M1 das Schneider-Kreuznach Xenon 1:1.9/40, auf (der) "dem" ROBOT meines Vates das Schneider-Kreuznach Xenar 1:2.8/38 und auf der Nikon Z6 das Schneider-Kreuznach Xenagon 1:3.5/30

An den beiden auf 24 x 24 mm Negativformat gerechneten Schneider-Kreuznach Xenar 1:2.8/38 und Schneider-Kreuznach Xenon 1;1.9/40 Normalobjektiven mit dem exotischen ROBOT 26 mm Schraubanschluss hatte ich auch aus Familien-Nostalgie so viel Gefallen gefunden, dass jetzt noch ein deutlich weitwinkligeres Schneider Kreuznach XENAGON 3,5/30mm folgt. Auch dem wird bescheinigt, dass es nur fürs quadratische 24 x 24 mm Kleinbildformat der ROBOT Kamera — der Kenner spricht von DEM ROBOT — gerechnet wurde und deshalb das komplette 24 x 36 mm Format nicht auszeichnet.  Dem ich schon bei Einsatz des Xenars und Xenons keine Beachtung geschenkt hatte, um unbekümmert die 24 x 36 mm Sensorfläche der 24 Megapixel Nikon Z6 zufüllen. Bis auf die äußersten Bildecken funktioniert das, und ich habe nichts korrigiert. Wobei ein minimaler Ausschnitt das schon zum Verschwinden bringen würde!

Warum das 30 mm Schneider-Kreuznach mit 45,50 Euro regelrecht preiswert war, kann ich nicht sagen. Denn die weiteren, aktuell Ende August, Anfang September verfügbaren Xenagone lagen in eBay zwischen 210 und 349 Euro. Ein Betrag, den ich in Altglas nie investieren würde … Wobei man nicht nur in diesem Fall immer zwischen überteuerten Angeboten und tatsächlich verkauften Exemplaren unterscheiden muss.

    Für den Einsatz des Schneider Kreuznach XENAGON 3,5/30mm brauchte es auf dem ROBOT einen zur Brennweite passenden Aufstecksucher!

    Spezifikation

    • Abmessungen/Gewicht Ø 46 mm, l 21 mm, 140 g
    • Optischer Aufbau: vermutlich 4 Linsen in 3 Gruppen
    • Kleinste Blende f/16
    • Nahdistanz 0.45m

    Format/Sensorfläche - Vignettierung

    Während das 40er und 38er zur Robot vom Bildkreis her noch einigermaßen großzügig gerechnet sind, zeichnet das 30er die 24 x 36 mm Kleinbildfläche definitiv nicht aus. Dennoch werde ich im Vollformat der Nikon Z6 fotografieren, damit der Weitwinkelcharakter der 30 mm Brennweite erhalten bleibt. Egal, wie stark die Vignette ist …

    ROBOT ist nicht ROBOT

    Dass es zahlreiche Versionen gibt, ist nach Besuch der ROBOT-Seite bekannt. Der entscheidende Unterschied wurde mir erst bewusst, als ich mein zweites ROBOT-Exemplar unserem geschätzten Sammlerkollegen und Mitautor Christian Zahn überließ. Dieses Exemplar ist nur einzusetzen, wenn die Spezial-Kassetten in der Dunkelkammer zuvor mit Meterware oder aus der gewöhnlichen KB-Patrone umgespulten Film bestückt werden. Um die anfangs volle Kassette (links) und die Aufnahme-Kassette (rechts), die am Ende den belichteten Film enthält, zu montieren. Im Exemplar meines Vaters wird nur eine ROBOT Spezial-Kassette benötigt. Die gewöhnliche KB-Patrone kann wie gewohnt eingelegt werden …

    24 x 36 mm Sensorfläche, unkorrigiert - 24 x 24 mm Robot-Filmformatfläche, verzeichnungskorrigiert

    Qualitäts- und sonstiger Eindruck

    Durch die überdeutliche Randabschattung und die Verzeichnung könnte man fast glauben, hier wurde mit einem Semi-Fisheye fotografiert. Was zwischen einem Vollformat- und Rundbild-Fisheye und der entsprechenden Abbildung liegt. Es sind aber "nur" 30 mm Brennweite. Irgendwie hat es etwas. Aufs 24x24 mm Robot-Format begrenzt, gibt es an der Abbildungsleistung kaum etwas zu kritisieren. Die Schärfe stimmt, aber die tonnenförmige Verzeichnung sollte/muss per EBV korrigiert werden. Das war analog auf Film bei Einsatz auf dem ROBOT natürlich nicht möglich. Das wurde wohl in Kauf genommen, dürfte das Schneider-Kreuznach Xenagon 1:3.5/30 wohl seinerzeit die einzige Möglichkeit gewesen sein, zum Beispiel zu Reportagezwecken an etwas mehr Bildwinkel zu kommen.

    In der "ROBOT Camera Historie" wurden noch ein Meyer Optik Görlitz Primotar 1:3.5/30 sowie zwei Carl Zeiss Jena Tessare 1:2.8 3cm und 1:3.5/30 mit M26 Schraubanschluss gezeigt. Ein ROBOT Ennalyt 1:4/24 gab es nur mit Bajonett-Anschluss.

    Vorläufiges Finale?

    Auf die Adaption des Xenagons ins mFT-Viertelformat der Olympus OM-D werde ich verzichten … Sollte mir irgendwann zur Komplettierung noch ein Schneider Kreuznach Tele-Xenar 1:3.8/75 zu einem vertretbaren Preis übern Weg laufen, wäre ich nicht abgeneigt. Was aktuell (Stand September 2024) Tele-Xenaren angeboten wird, darf in den virtuellen eBay-Regalen weiter Staub ansetzen. Was auch für weitere (Zeiss) Objektive mit M26 Robot-Schraubanschluss angeht – ohne mich. Die vorhandenen machen genug Spaß!

    ROBOT Teil 4 vor ROBOT Teil 3?

    Ist nicht vergessen, Teil 3 kommt noch!

    Ralf Jannke, September 2024

     

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