Schwarzweiß-Negative mit Diascanner, Flachbettscanner und Digitalkamera digitalisieren

Negative digitalisieren

In der heutigen Zeit arbeiten Fotografen, die auf klassischen SW-Film aufnehmen, vielfach hybrid, d. h. nach der Aufnahme erfolgt die Nachbearbeitung und Vergrößerung nicht mehr analog auf klassisches Fotopapier in der Dunkelkammer, sondern der Positivprozess erfolgt digital mit anschließendem Ausdrucken der Datei. Natürlich widerspricht das der „wahren Lehre“ der „Digitalverweigerer“, für die ein Bild nur dann ein Bild ist, wenn es komplett analog erzeugt und wiedergegeben wird. Aber der digitale Bearbeitungsprozess ermöglicht Dinge, die analog nur schwer umzusetzen oder enorm zeitaufwendig sind: Retusche, Entzerren von stürzenden Linien, partielle Kontrast- und Belichtungsanpassung uvm.

Für den Hybrid-Prozess müssen die Negative als Datei in den Computer und dafür gibt es verschiedenen Methoden:

  • Filmscanner, die in verschiedenen Preis- und Qualitätsstufen verfügbar waren bzw. sind
  • Flachbettscanner mit Durchlichteinheit, auch hier gibt es enorme Preisspannen
  • Abfotografieren der Negative mit Makro-Objektiv und Digitalkamera

Die Nachbearbeitung der Rohscans ist bei allen Methoden ungefähr gleich aufwendig, ein „fertiges“ Bild kommt bei keiner Methode heraus. Digitalisiert wird immer mit 16 Bit je Kanal, was die Dateien zwar vergrößert, aber mehr Möglichkeiten bei der Helligkeitskorrektur ergibt.

Um 2005 herum wurde mit der Vorstellung der ersten digitalen Kameras mit 6 Megapixeln gesagt, daß „Kleinbildfilmqualität“ erreicht sei, weil ein normales 100 ASA - KB-Negativ oder -Dia nicht mehr Informationen habe. Und höher empfindliche Filme wären sowieso schlechter, weil grobkörniger. Nur ein als „Gigabitfilm“ vertriebener SW-Dokumentenfilm wurde mit 1 Gigabit an Informationen beworben, was etwa 125 Megapixel Auflösung entspricht. Das war damals eine hübsche Werbeaussage, weil praktisch kein verfügbares Objektiv diese Auflösung bieten konnte.

Ich wollte im folgenden Vergleich ermitteln, was in SW-Negativfilmen wirklich „steckt“ und ob mein simples „Abknipsen“ zu erheblichem Informationsverlust führt. Natürlich habe ich weit mehr als die hier gezeigten Beispiele für diesen Vergleichstest benutzt, ich denke aber, daß jeweils ein Beispiel ausreichend ist, um die Ergebnisse zu präsentieren.

​​​​​​​Nikon ES-2 Film Digitizing Adapter

Die Methode, wie ich mit diesem Adapter und einer D200 Negative schnell digitalisieren kann, habe ich hier bereits ausführlich beschrieben. Auch Ralf Jannke hat eine ähnliche Technik probiert, die er hier vorgestellt hat.

Die Auflösung der resultierenden Bildes ist von der verwendeten Kamera abhängig, ich verwende in diesem Vergleich die Nikon D200 mit 10 Megapixeln und die D3300 mit 24 Megapixeln. Die Bilder der D200 habe ich in der Vergangenheit auf 6 Megapixel reduziert, weil die meisten Filme nicht mehr Auflösung bieten, dazu später mehr.

Die Filmplantage im Halter des ES-2 ist sehr gut, zwischen jedem Negativ ist ein Auflagesteg vorhanden, so daß auch gewölbte Filmstreifen eine gute Planlage erhalten.

Der Zeitaufwand ist recht kurz, in weniger als 5 Minuten ist ein kompletter Kleinbildfilm „im Kasten“. Große Negativbestände sind somit in akzeptabler Zeit digitalisiert.

Nikon Coolscan 5 ED / LS 50

Dieses Gerät war ein ca. 750 Euro teures Profigerät, das allerdings inzwischen nur noch gebraucht oder als unbenutzter Restposten erhältlich ist. Neue Restexemplare kosten über 2000 Euro, gebraucht liegt der Coolscan V ED, der baugleich auch als Coolscan LS 50 ED verkauft wurde, um 800 Euro.

Es gibt etliche andere Geräte von einigen Herstellern, darunter auch Modelle, die 2022 noch gebaut werden.

Der Zeitaufwand beim Nikon Coolscan V ist hoch, zwar kann das Gerät 6 Negative eines Filmstreifen mit dem Adapter SA-21 selbsttätig nacheinander scannen, aber trotzdem dauert ein kompletter Kleinbildfilm mit Vorschau, Kontrolle der einzelnen Vorschaubilder und abschließendem Scan etwa 1,5 Stunden, wobei nacheinander die 6 oder 7 Streifen eingewechselt werden müssen. Je dichter das Negativ ist, desto länger dauert der Scan, da die Helligkeit der Lichtquelle nicht regelbar ist und die Optik eine feste Blende hat, somit kann die Belichtung nur über die Geschwindigkeit der Scannerzeile geregelt werden.

Im Inneren des Adapters wird jedes einzelne Negativ gut gehalten, auch leicht durchgewölbte Negative liegen recht plan beim Scannen.

Der Coolscan hat echte 4000 dpi, was ungefähr 24 Megapixel große Dateien erzeugt. Sowohl die eingebaute Optik als auch die Scannerzeile sind extrem hochwertig, defekte Nikonscanner werden gerne „geschlachtet“, um die Makrooptik an spiegellosen Systemkameras zu verwenden.

Die mit dem Scanner mitgelieferte Software läuft nur auf „historischer“ Computertechnik, Windows 2000 bzw. circa Mac OS 10.6 ist die jüngste Systemplattform, auf der sie arbeitet. Nikon hat 2007 den Verkauf der Scanner beendet und darum keine neuen Versionen der Software entwickelt.

Mit der von Ed Hamrick programmierten Software „VueScan“ kann der Coolscan exzellent unter aktuellen Betriebssystemen verwendet werden, diese Software unterstützt alle Features des Scanners und hat zudem Funktionen, die die Nikonsoftware nicht hatte.

Epson Perfection V750 Pro

Dieser Scanner ist ein Flachbettscanner mit Durchlichteinheit, der für den professionellen Einsatz als Filmscanner entwickelt wurde. Er hat nominelle 6400 dpi, die laut diversen Testberichten aber keine „echte“ Auflösung sind, sondern die Bilddaten nur aufblähen. Realistisch ist es, bei Durchlicht-Flachbettscannern mit der halben maximalen Auflösung zu arbeiten, somit kommt der V750 auf etwa 3200 dpi „wahre“ Auflösung. Der Scanner ist nur noch gebraucht zu kaufen und kostet dann etwa 500 Euro. Der Nachfolger V850 ist 2022 neu erhältlich, er kostet über 800 Euro.

Dem V750 liegen mehrere Filmhalter für 4 Kleinbildstreifen, 2 Rollfilmstreifen, 12 gerahmte Kleinbilddias und zwei Planfilmblätter 4x5 Zoll bei sowie ein Rahmen, mit dem beliebige Filmformate bis maximal 8x10 Zoll gescannt werden können.

Der Rahmen für Kleinbild hält die Negativstreifen nur oben und unten am perforierten Filmrand, ansonsten liegt der Film frei. Gewölbte Negative sind deshalb schwierig in Planlage zu bringen, nach Schließen der Filmklemmung kann vorsichtig auf den gewölbten Film gedrückt werden, um ihn etwas flacher einzuspannen.

Die Epson-Software läuft auf aktuellen Betriebssystemen, jedoch muß die aktuelle Version von der Herstellerseite geladen werden, die mit dem Scanner mitgelieferte Version ist dafür zu alt. Das erwähnte Vuescan kann ebenfalls mit dem Scanner arbeiten, der Mehrfachscan funktioniert damit ebenfalls.

Epson Scan ermöglicht „Batch“-Scannen, die Software erkennt selbsttätig die einzelnen Negative und scannt dann nacheinander bis zu 24 Bilder ein. Bei 2400 dpi dauert das etwa 30 Minuten, bei 4800 dpi etwa 50 Minuten, somit ein ganzer Film etwa ein bis zwei Stunden. Je dichter die Negative sind, desto länger dauert der Scan, da weder die Beleuchtung noch die Blende der Optik veränderbar sind und die Belichtung über die Vierfahrgeschwindigkeit der Scannerzeile geregelt wird.

Bei 4800 dpi haben die einzelnen Scans etwa 30 Megapixel, bei 2400 dpi in etwa 8 Megapixel.

Ich vergleiche im Folgenden drei verschiedene Negativfilme in den einzelnen Scannern.

Agfaortho

ist ein hochauflösender Dokumentarfilm mit extrem feinem Korn, entwickelt mit Tetenal Neofin Doku. Bei diesem Film ist die Kamera, das Stativ und das Objektiv der limitierende Faktor, der Film löst weit über 400 Linienpaare pro Millimeter auf. Geringste Erschütterungen bei der Aufnahme, ein minderwertiges Objektiv, unkorrekte Fokussierung oder zu klein eingestellte Blende sind im Negativ sichtbar, da die maximale Bildschärfe dann nicht erreicht wird. Er ist orthochromatisch, also rotblind. Nur blaue und grüne Bildteile ergeben eine Durchzeichnung, die roten Bildanteile werden nicht registriert und erscheinen im späteren Positiv mehr oder minder Schwarz.

Ich habe mit Leica-Objektiven für die Meßsucherkamera M7 fotografiert, die Objektive zählen zu den Besten der Welt, reizen den Film aber trotzdem nicht vollständig aus. Die eingestellte Blende war 1:4, ein Stativ habe ich benutzt.

Der Film ist inzwischen nicht mehr erhältlich, es gibt aber von anderen Firmen ähnliche Ersatzfilme. Zum Zeitpunkt der Aufnahme und Filmentwicklung war der Agfaortho etwa 20 Jahre „überlagert“, aber das hat ihm (anders als Farbfilmen) nur wenig geschadet. Seine Aufnahmeempfindlichkeit beträgt nur 12 ASA, auch aus diesem Grund sollte er nur mit Stativ verwendet werden.

Agfa APX 100

ist ein mittelempfindlicher SW-Film mit klassischer Korntechnologie, recht gutmütig gegen Fehlbelichtungen und universell in der Anwendung. Entwickelt in Tetenal Ultrafin Plus. Bei diesem Film ist bereits das Korn des Aufnahmematerials der limitierende Faktor, sofern ein gutes Objektiv bei der Aufnahme verwendet wird. Das gezeigte Motiv ist mit der Kompaktkamera Olympus mju-II aufgenommen worden, Angaben zu Belichtungszeit und Blende sind somit unmöglich, da die Kamera nur Programmautomatik hat und keine Aufnahmeparameter anzeigt.

(Bild:APX100-0)

Der Film ist inzwischen nicht mehr erhältlich, es gibt aber von anderen Firmen ähnliche Ersatzfilme, die teilweise sogar unter dem alten Namen APX 100 vertrieben werden. Der gezeigte Film stammte aus letzter Agfa-Produktion und wurde seitdem tiefgekühlt gelagert, zum Aufnahmezeitpunkt 2019 war er also noch sehr gut benutzbar.

Fomapan 400

ist ein hochempfindlicher SW-Film mit klassischer Korntechnologie, sehr gutmütig gegen Fehlbelichtungen und universell in der Anwendung. Entwickelt in Tetenal Ultrafin Plus. Bei diesem Film ist das Korn des Aufnahmematerials der limitierende Faktor. Das gezeigte Motiv ist mit der Minolta XG-M und einem MD 1,7/50mm aufgenommen worden, die eingestellte Blende war 5,6 und die Belichtungszeit betrug etwa 1/125 Sekunde.

Der Fomapan ist 2022 noch erhältlich, der verwendete Film war frische Ware, die etwa 1 Jahr vor der Aufnahme und Entwicklung hergestellt worden ist.

Tetenal Neofin Doku war ein Spezialentwickler, der aus eigentlich nur harte Schwarz-Weiß-Kontraste darstellenden Dokumentenfilmen durch extrem „weiche“ Entwicklung Grautöne herausholt, so daß diese Filme für die bildmäßige Fotografie überhaupt nutzbar sind. In normalen Entwicklern hätte der Agfaortho eine extrem „harte“ Gradation, also quasi nur Weiß und Schwarz ohne irgendeine graue Abstufung dazwischen.

Tetenal Ultrafin Plus war ein flüssiger Entwickler, der einen guten Kompromiss zwischen Grauwertreichtum, ausnutzbarer Empfindlichkeit, Feinkörnigkeit und Bildschärfe bietet. Zwar gibt es etliche Entwickler, die einen der genannten Parameter besser herausholen, aber auf Kosten eines oder mehrerer der anderen. 2003 bis 2005 habe ich einen großen Test mit unzähligen Filmen und Entwicklern gemacht und die Test-Negative jeweils auf 30x40cm analog vergrößert. Ultrafin Plus hat sich dabei für mich als der ideale Entwickler herausgestellt. Inzwischen wurde seine Rezeptur nochmals verbessert, er ist als Ultrafin T-Plus weiterhin verfügbar.

Weitere Bildbeispiele

Agfaortho-Ausschnitte 100% von Nikon Coolscan 4000dpi, Epson V750 2400 dpi, Nikon D200 6 Megapixel und Nikon D3300 24 Megapixel
Agfa APX100-Ausschnitte 100% von Nikon Coolscan 4000dpi, Epson V750 2400 dpi, Nikon D200 6 Megapixel und Nikon D3300 24 Megapixel
Fomapan 400-Ausschnitte 100% von Nikon Coolscan 4000dpi, Epson V750 2400 dpi, Nikon D200 6 Megapixel und Nikon D3300 24 Megapixel

​​​​​​​Was kommt heraus?

Das Ergebnis ist natürlich stark von der Aufnahmesituation abhängig, unscharf fokussierte oder verwackelte Negative können nicht „gerettet“ werden, ebensowenig wie eine Änderung der Schärfentiefe. Aufnahme-Objektiv-Verzerrungen hingegen können korrigiert werden. Auch lassen sich Flecken, Risse, stürzende Linien, Motivkontraste uvm. sehr gut bei am Computer nachbearbeiten.

Der Filmscanner zeigt seine Stärken, er holt den größten Dichteumfang aus den Negativen heraus, die Zeichnung in dunklen und hellen Bildpartien ist sehr gut. Der Agfaortho reizt die 4000dpi aus, in aufgehellten dunklen Bildpartien ist aber bereits ein leichtes Filmkorn erkennbar, bei hellen und mittleren Motivdetails ist es nicht sichtbar.

Der Flachbettscanner offenbart sein Problem: mit 2400 dpi holt er aus dem Agfaortho nicht alle möglichen Details heraus, und die höheren Scannerauflösungen oberhalb 3600 dpi haben nicht mehr Informationen, sondern nur eine enorme Dateigröße. Beim APX100 sind die 2400 dpi dem Film adäquat, das Korn ist nur ganz leicht erkennbar. Beim Fomapan 400 springt es deutlich hervor, bei diesem Film wären etwa 1200 dpi ausreichend, was circa mageren 2 Megapixeln entspricht.

Das 40mm-Micro-Nikkor ist sehr gut, somit kommt es nur zu geringen Auflösungsverlusten bei der Abfotografiererei. Limitierender Faktor ist das Filmkorn bzw. die Auflösung des ursprünglichen Aufnahmeobjektivs. Die meisten Filme sind die 24 Megapixel der D3300 „nicht wert“, schon der 100-Asa-Film ist fast zu grobkörnig, als daß sich diese hohe Auflösung lohnt. Die 10 Megapixel-Aufnahmen der D200 auf etwa 6 Megapixel in Photoshop reduziert und nachgeschärft entsprechen der maximalen Filmauflösung wesentlich besser. Beim 400-ASA-Film sind auch bei 6 Megapixel die Filmkörner deutlich sichtbar. Lediglich der Agfaortho reizt die 24 Megapixel der D3300 aus, ein Korn ist bei maximaler Vergrößerung nicht zu erkennen.

Im direkten Vergleich der in etwa gleich großen Bilder des Agfaortho aus dem Nikonscanner und der D3300 fällt auf, daß der Scanner die D3300 überflügelt, feinste Details wirken bei der Digitalkameraufnahme verwaschen. Diesen Film scannt man am besten mit dem Coolscan.

Beim APX100 sieht das anders aus: Zwar ist das Korn bei der D3300 feiner und beim Coolscan ausgeprägter, aber trotzdem „knackt“ die Filmscanneraufnahme mehr als die leicht verwaschen wirkende D3300-Aufnahme. Die Ergebnisse des Epson-Scanners und der 6-Megapixel-Aufnahme aus der D200 erscheinen mir ziemlich gleichwertig, sie fallen aber beide hinter dem Nikonscanner und der D3300 ab, da sie weniger Details haben.

Der Fomapan 400 wirkt bei der D200-Aufnahme am besten, da durch die Verkleinerung auf 6 Megapixel das Korn schon stark reduziert wird. Der Filmscanner zeigt die Kornstruktur extrem deutlich, die D3300 ebenfalls, auch im Epsan-Flachbettscan fällt sie deutlich auf.

Diese Ausführungen gelten nur für SW-Negative, bei Farbfilmen bzw. Farbdias können die Ergebnisse mit den drei verschiedenen Digitalisier-Methoden unterschiedlich sein, da Farbfilme nach der Entwicklung kein metallisches Silber mehr aufweisen, sondern nur noch Farbstoff-Wölkchen. Filmscanner haben mit der Durchdringung der Silberschicht Probleme, die sie bei den Farbstoffschichten der Colorfilms nicht haben.

Dafür ist das Umwandeln der Farbnegative in farbrichtige Positive der abfotografierten Filme schwierig, da ein eifaches Invertieren der Bilder nicht ausreicht. Farbnegativfilms haben eine orange Grundierung, diese resultiert in massivem Blaustich der „umgedrehten“ Bilder. Im Analogprozess wurde das durch eine blaue Schicht auf den unbelichteten Fotopapieren ausgeglichen, beim digitalen Abfotografieren hilft entweder ein Blaufilter vor der Lichtquelle oder dem Objektiv oder es muß ein Stück unbelichtetes Negativ mit abfotografiert werden, das bei der digitalen Farbkorrektur am Computer als „Schwarzwert“ angegeben werden kann. Darum muß jedes Negativ einzeln aufwendig farbkorrigiert werden, ein automatischer Prozess ist nur mit unbefriedigend Farbeindrücken möglich.

Aber ich fotografiere inzwischen farbig schon seit längerer Zeit nicht mehr analog, da die Filmmaterialien knapp und hochpreisig geworden sind. Ein guter Farb-Diafilm kostet Anfang 2022 locker 15 Euro für 36 Aufnahmen, der sehr scharfe Velvia mit 50 ASA übersteigt 20 Euro pro Film. Und die Entwicklungskosten kommen noch obendrauf! Der aktuell vermutlich feinkörnigste Farbnegativfilm Ektar 100 kostet circa 13 Euro je Kleinbildpatrone zuzüglich Entwicklung.

Fazit

Ich habe seit etwa 4 Jahren meine Negative mit der D200 und dem ES-2 digitalisiert (auf 6 Megapixel herunterskaliert) und werde das in Zukunft weiterhin so halten, weil es den besten Kompromiss aus Qualität und Zeitaufwand darstellt. 400 ASA-Filme sind damit mehr als ausreichend hoch aufgelöst gesichert, nur die niedrigempfindlichen Dokumentenfilme sind damit nicht adäquat digitalisiert. Beim 100-ASA-Material überlege ich, zukünftig bei den 10 Megapixeln der D200 zu bleiben und nicht mehr zu skalieren.

Lediglich die besten Aufnahmen werde ich wie bisher mit dem Nikon Filmscanner in höchstmöglicher Qualität einscannen und nachbearbeiten, sofern es sich maximal um 100-ASA - Filmmaterial handelt. Mittel- und Großformataufnahmen digitalisiere ich weiterhin ausschließlich mit dem Epson Durchlicht-Flachbettscanner, denn einen Halter für zumindest 4,5x6-cm-Mittelformatnegative gibt es für den Nikon Abfotografier-Vorsatz leider nicht und ein Selbstbau ist unwirtschaftlich.

Christian Zahn

 

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