Fujifilm Finepix A310 Kurzbericht von Christian Zahn

Hier zeige ich eine Kompaktkamera von Fujifilm mit Super-CCD-Sensor. Leider ist mein Exemplar defekt.

Spezifikationen

  • Die 2003 vorgestellte Fujifilm Finepix A310 ist 97 x 64 x 33 mm groß und wiegt mit Batterien und Speicherkarte 200 g.
  • Der 1/2,7“ CCD-Sensor (5,4 x 4,0 mm) löst maximal 2.816 x 2.120 Pixel  = 6 Megapixel auf. (3,14 Megapixel Rohdaten) Der Pixelpitch beträgt 2,6µm. Mit der ISO-Automatik oder manuell sind 160 bis 800 ASA einstellbar. AVI-Videos sind mit 320 x 240 Pixeln möglich. Bilder werden als JPEG auf xD-PictureCard (max. ca. 512 MB) gespeichert.
  • Das Motiv wird über einen abschaltbaren 1,5“ TFT LCD Monitor mit 60.000 Subpixeln angezeigt, der auch die Menüsteuerung übernimmt. Zusätzlich ist ein optischer realbildsucher vorhanden.
  • Das Objektiv ist ein 6,7-17,1 mm/1:2,8-4,8 (38-114 mm @KB) 3-fach Zoom
  • Entfernungseinstellung Einzel-Autofokus (AF-S), Ermittlung durch Kontrasterkennung des Bildsensors
  • Belichtungssteuerung durch Vollautomatik oder Motivprogramme, Matrixmessung. Belichtungszeiten 2 s bis 1/2000 sek. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit
  • eingebauter Blitz mit ca. Leitzahl 5
  • Weißabgleich automatisch oder manuell
  • rein elektronische Bildstabilisierung
  • Energieversorgung durch zwei Mignonzellen

Besonderheiten

„Finepix“ hießen viele Fuji/Fujifilm Digitalkameras, die „A“-Linie ist recht eine einfach ausgestattete Linie von verschiedenen Modellen.

Die Stromversorgung erfolgt mit zwei fast überall verfügbaren Mignonzellen. NiMH-Akkus können in der Kamera geladen werden. Gegen den „Memory-Effekt“ der Akkus hilft eine in die Kamera eingebaute Entladefunktion. Im Batteriefach sitzt auch die Speicherkarte.

Der Gehäuseblitz mit TTL-Vorblitztechnik ist fest eingebaut, bei seiner Aufladung wird das Display bei knapper Batteriespannung automatisch abgeschaltet.

Die Fuji-Spezialität „SuperCCD“ kommt bei der A310 erstmals in einer Kompaktkamera zum Einsatz. Die Farbmatrix des Sensors ist kein klassisches Bayer-Pattern, sondern es  ist ein wabenförmiges Muster. Näheres zu dieser Technik findet sich in Ralf Jannkes Beitrag zur Fuji Finepix E550. Hier nur kurz: Der Sensor hat 3 Millionen farbempfindliche und 3 Millionen helligkeitsempfindliche Pixel. Sie sind nicht wie allgemein üblich quadratisch und schachbrettartig angeordnet, sondern die sechseckigen Pixel sind wie Bienenwaben angeordnet, d. h. in jeder zweiten Zeile um jeweils eine halbe Zeile versetzt. Daraus interpoliert die Kamera die maximalen 6 Megapixel.

Als Speichermedium dienen xD-PictureCards (kompatibel mit Karten von 16 MB bis 512 MB). Die xD-Picture-Card war der stabilere Nachfolger der von Olympus und Fuji eingesetzten SmartMedia-Karte, genau wie diese hat die Karte keinen eigenen Speichercontroller, dieser sitzt in der Kamera und beschreibt die Flash-Zellen direkt und kümmert sich auch um das Wear-Levelling.

Das Display ist nicht vor mechanischer Beschädigung geschützt, eine entsprechende Schutzfolie sollte benutzt werden. Mit 60.000 Subpixeln löst es nur recht grob auf. Zusätzlich zum Monitor ist ein (wenn auch sehr kleiner) optischer Realbildsucher eingebaut, mit dessen Hilfe stromsparend fotografiert werden kann. Wie bei Kompaktkameras üblich ist auf dem Bild mehr „drauf“, als im Sucher zu sehen war.

Das Bedienkonzept ist etwas merkwürdig: Das Moduswahlrad schaltet zwischen PC-Verbindung, Wiedergabe, Aufnahme (Programmautomatik) und den Motivprogrammen um (deren genaue Auswahl aber wieder per Menu gemacht werden muß), die Zoomwippe wird nach oben und unten gedrückt, in Verbindung mit zwei rechts und links davon angeordneten Tasten dient sie auch als Steuer-„Kreuz“. Das Display wird mit einer Extrataste ein- und ausgeschaltet und zusätzlich zur Menü- und Zurück-Taste gibt es noch eine blaue „Fuji“-Taste, die verschiedene Filmsimulationsarten umschaltet (die Kamera versucht bei deren Benutzung, die Anmutung verschiedener analoger Filme digital nachzubilden).

Es gibt die Möglichkeit, 4 Bilder mit reduzierter Bildgröße in 0,3 Sekunden aufzuzeichnen, außerdem einen Final-Shot-Modus: Der Auslöser wird gedrückt, die Kamera nimmt im 0,3-Sek-Abstand maximal 25 Bilder auf, gespeichert werden aber nur die letzten vier Bilder vor dem Loslassen des Auslösers. Ideal, um z. B. das Erreichen der Ziellinie eines Rennens zu fotografieren.

Der Hauptschalter bewegt gleichzeitig den Schutzschieber vor dem Objektiv zur Seite. Beim Abschalten muß nicht wie bei vielen anderen Kameras gewartet werden, bis das Objektiv eingefahren ist und der Schieber dann ganz geschlossen werden kann, sondern bei der Finepix A310 kann man den Schalter komplett in die „Aus“-Stellung bewegen, das Objektiv fährt ein und der Objektivschutz klappt danach per Federzug selbsttätig in die Ruhelage.

Die USB-Buchse erfordert wie bei vielen anderen Kompaktkameras ein allzugerne verlorenes Spezialkabel. Video- und Netzteilbuchse hingegen sind mit allgemein üblichen Standardkabeln zu benutzen. Im Lieferumfang der Kamera war ein Adapter, um die A310 auf eine Fuji-Dockingstation CP-FXA10 setzen zu können, diese mußte aber separat gekauft werden. Eine xD-PictureCard mit 16 MB lag ebenfalls bei, der Anwender mußte sich also möglichst bald eine größere Karte kaufen.

Die UVP der A310 betrug 380 Euro. Mein Exemplar bekam ich als Defektgerät geschenkt. Das Objektiv fährt aus, die Kontroll-LED blinkt ein paarmal und eine Tonsequenz ertönt. Mehr passiert nicht, das Display schaltet sich nicht ein, eine Blindaufnahme ist ebenfalls unmöglich. Auch Abschalten geht nur, wenn erst die Batteriefachklappe kurz geöffnet und wieder geschlossen wird. Meine Diagnose: Elektronikdefekt.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das Gehäuse der A310 ist ein Einsteigermodell, es besteht größtenteils aus Kunststoff. Aus Metall ist lediglich der Objektivschutzschieber und die Umfassung des Objektivs.

Die Bildqualität kann ich nicht beurteilen, weil meine Kamera nicht funktioniert. Deshalb zeige ich auch keine Bildbeispiele.

Fazit: eine digitalkamerahistorisch etwas interessante Kamera (weil erste Fuji-Kompaktkamera mit SuperCCD).

Christian Zahn, Frühjahr 2021

 

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