Fujix HC-2000 1996

Aus meinem Papier-Archiv:

„Fotografen, die den professionellen Einstieg in die Digitaltechnik planen, können häufig nicht voraussehen, in welchem Bereich der „Imaging Chain“ eines Tages ihre Aufträge zu erwarten sein werden. (…) Meist verlangen die Auftraggeber noch beides: das traditionelle Bild als Vorlage und seine digitale Manipulation für Spezialeffekt und die Qualitätsverbesserung. Als Endprodukt wird schließlich ebenfalls wieder ein Hardcopy verlangt.

Kauft sich der Fotograf nun eine Chip-Kamera, so muß er meist Zugeständnisse bei der Bildqualität machen. Dafür kann er mit so einer „One-Shot“ Kamera auch bewegte Motive einfangen. Eine Scan-Kamera liefert zwar in der Regel höhere Auflösungen, lässt sich aber nur im Stillife Bereich einsetzen. Eine Chip-Kamera für bewegte Motive, eine Scankamera für Stillife und einen High-End-Scanner zum Einlesen konventioneller Dias, Negative und Papierbilder wären dabei also letztendlich die Lösung. Neben dem hohen Preis bedeutet diese Vielzahl an notwendigen hochwertigen Geräten auch einen großen Aufwand an Ausbildung und verlangt die ständige Umstellung des Fotografen auf das wechselnde Handwerkszeug.“ Soweit das Intro

Auch wenn die 2000 in der Kamerabezeichnung natürlich auf Fortschrittlichkeit und den kommenden Jahrtausendwechsel hinweisen, dürfte das obige Intro schon vorher entstanden sein. Unser geschätzter amerikanischer Sammelkollege und Freund Rodger L. Carter datiert die Fuji(x) HC-2000 auf 1996. Auf seiner Seite findet sich auch dieser Link, der noch funktioniert und anklickbare und große Makro-Aufnahmen von Ameisen zeigt.

Vier Fujis und eine wissenschaftliche Anwendung der HC-2000

Den Seitenabschnitt, der die Fujix HC-2000 zeigt, habe ich mal komplett reingenommen. Zeigt er doch zwei weitere Modelle, die wir auch im Museums-Bestand haben:

Weiter im Text aus meinem Papier-Archiv

Technische Daten der Fujix HC-2000

Mit der Fujix HC-2000 Digitalkamera bietet Fujifilm nun seit kurzem eine Allroundkamera für alle digitalen Aufgabenbereiche im Fotostudio an, die nicht nur kompakt, leicht und einfach zu bedienen ist, sondern auch ein außergewöhnliches Auflösungsvermögen von 3,9 Millionen Pixel bietet.

Dies wiederum erlaubt eine digitale Echtfarbendarstellung von 1.280 x 1000 Pixel bei 24 bzw. 30 Bit Farbtiefe. Möglich wurde die hohe Auflösung durch den Einsatz von insgesamt drei CCD-Sensoren mit je 1,3 Millionen Pixel für Rot, Grün und Blau.

Vor allem auch für hochauflösende Schwarzweiss-Aufnahmen bietet sich die Kamera an und zwar entweder mit allen drei CCD-Sensoren für große Datenmengen oder mit dem Sensor für Grün bei kleineren Datenmengen. Die Drei-Chip-Technologie erlaubt Aufnahmen mit extrem kurzen Belichtungszeiten bis 1/2000 Sekunde. Mit einer als Zubehör erhältlichen Speicheraufrüstung sind sogar bis zu 12 Aufnamen in Serie möglich. Die Farbseparation wird über ein Hochleistungsprisma vorgenommen, das für eine beeindruckende Farbwiedergabe sorgt. Durch den automatischen Weißabgleich ist die korrekte Farbwiedergabe in den meisten Standardsituationen sichergestellt.

Bei kritischen Motiven kann der Weißabgleich auch manuell durchgeführt werden. Die Datenmenge von 3,6 MB pro Aufnahme kann rechnerisch durch Interpolation auf 14 MB erhöht werden. Unliebsames Farbrauschen wird durch eine automatische Mittelwertbildung auf ein Minimum reduziert. Dazu werden alle Daten zweimal erfasst und durch einen neuartigen Signalprozessor gemittelt.

Bedienung konventionell

Die Fujix HC-2000 läßt sich so einfach wie eine konventionelle Kamera bedienen. Sie wiegt lediglich 780 Gramm. Ihr Einsatzbereich ist durchaus nicht auf die Fotografie beschränkt. Die Fujix HC-2000 lässt sich in Kombination mit verschiedenen Fujinon Wechselobjektiven mit 2/3“ Bajonett-Anschluss auch als Highspeed-Scanner zum Einlesen von konventionellen Fotos verwenden. Durch die Möglichkeit der Synchronisation der Kamera mit herkömmlichen Studioblitzgeräten lässt sie sich problemlos in die vorhandene Studioausrüstung integrieren.

Freiraum bei der Bildgestaltung

Die Aufnahmen der Fujix HC-2000 besitzen ein Seitenverhältnis von 4:3. Ein Format, das Katalog- und Werbefotografen ausreichend Freiraum für die Bildgestaltung lässt. Der Anschluss an den Computer erfolgt über die serielle SCSI-Schnittstelle. (1996 gleichbedeutend mit Apple Macintosch!)  Bereits vor der Aufnahme können die Bilder auf dem Computerbildschirm korrigiert werden. Dabei können per Fernsteuerung die Farbe reguliert, der Ausschnitt gewählt und die Schärfe eingestellt werden.

Zur Grundausstattung der Fujix HC-2000 gehört neben der Kamera selbst auch die Kamerasteuereinheit. Optional ist ein MOD-Laufwerk zur Datenspeicherung erhältlich. So muß die Kamera nicht unbedingt zur Datenspeicherung an einen Mac angeschlossen werden. Mit einem Preis von etwa 27.000 Mark plus Mehrwertsteuer ist die Fujix HC-2000 ein flexibel einsetzbares Handwerkszeug für den Einstieg in die digitalen Bildtechniken, ohne die heute im Profistudio kaum noch etwas läuft.

Ralf  Jannke

 

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