Hot Mirror Filter

Kodak N(ews)C(amera) 2000 AP, DIE Zeitungs-/Sport-/Reportage Kamera fürs Jahr 2000 Teil 2

In Teil 1 ausführlich vorgestellt, jetzt noch ein zweiter Einsatz der Kodak NC2000 AP

Grund für den nochmaligen Einsatz war die Montage der nach etwas Suchen doch noch gefundenen, so genannten „Hot-Mirror-Filter“. Meiner 1997 geleasten 1,3 Megapixel Kodak DCS3c auf Canon EOS 1n Basis lag ein so genannter Hot-Mirror Filter bei. Wikipedia schreibt mit DeepL übersetzt, etwas umformuliert und gekürzt: „Ein Hot Mirror (Heißspiegel) ist ein spezieller dielektrischer Spiegel, ein dichroitischer Filter, der zum Schutz optischer Systeme eingesetzt wird. Er reflektiert Infrarotlicht, während er sichtbares Licht durchlässt. (…) Einige frühe Digitalkameras, die für die Aufnahme von sichtbarem Licht entwickelt wurden, wie die NC2000 von Associated Press und die Nikon Coolpix 950, waren ungewöhnlich empfindlich gegenüber Infrarotstrahlung. Sie neigten dazu, Farben zu erzeugen, die durch Infrarotstrahlung verunreinigt waren. Dies war besonders problematisch bei Szenen, die starke Infrarotquellen enthielten, wie z. B. Feuer, obwohl der Effekt durch das Aufschrauben eines Hot Mirror Filters gemildert werden konnte. (…)

Exakt!

Ohne diesen Hot Mirror Filter bekamen Fotos, die mit meiner Kodak DCS3c 1997 besonders unter Kunstlicht – Strahler in der Basketballhalle (!) – aufgenommen wurden, schnell einen Magenta-Stich/Schleier. Und das trifft auch auf die Kodak NC 2000 AP zu – siehe Wikipedia! Beim ersten Mal hatte ich mit dem Nikon AF NIKKOR 35-70mm 1:2.8 fotografiert. Auf dieses 35-70 passt kein Filter, das Gewinde ist beschädigt. Deshalb beim zweiten Einsatz das brave Nikon AF NIKKOR 50mm 1:1.8 D und das AF NIKKOR 28-70mm 1:3.5-4.5D. Das 50er mit Offenblende und ISO 800, das Zoom bei Anfangsbrennweite 28 mm (im 1,5 x Crop 42 mm) und f/3,5 bei ISO 1.600.

Zur Farbe der oben abgebildeten Hot Mirror Filter

Durch den Aufnahmewinkel und die Bearbeitung wurde die tatsächliche Farbe nach Gefühl angegelichen und zur Verdeutlichung etwas übertrieben. Tasächlich sehen die Filter eher wie der ins Foto einmontierte Filter aus, eine Art Magenta. Tatsächlich bemerkt man die Farbe der Hot Mirror Filter beim flüchtigen Hinsehen so gut wie gar nicht! Und beim Blick durch den Prismensucher der Nikon N90s ist davon gar nichts zu sehen. Mein 52 mm Filter ist verschollen, aber aus den Kodak DCS3c-Zeiten hatte ich zum Glück noch einen 58 und einen 72 mm Hot Mirror. Und passende Adapter fürs Nikon Standard-Filtergewinde 52 mm. 

Beispielfoto mit dem 1,8/50 bei Offenblende und ISO 800, 1,5 fach vergrößert (Topaz DeNoise, Photoshop Interpolation)

Beispielfotos mit 50 mm und 3,5-4,5/28-70 mm Zoom bei Offenblende und ISO 800/1.600, 1:1 Crops aus 1,3 Megapixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Diesmal ging es um eine verbesserte Farbwiedergabe. Und da haben die Hot Mirror Filter gewirkt! Die beiden Nikon Objektive sind sicher keine Premium-Linsen, haben aber ihren Job gemacht. Und damit darf die Kodak NC 2000 AP in ihren wohlverdienten Ruhestand …

Ralf Jannke, Dezember 2024

 

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