Langweiler (?) 50 mm Normalobjektiv
Von Lichtstärke und Machart ähnlich, sollen drei (zwei) Normalobjektive vorgestellt werden. Zwei davon aus der untergegangenen DDR und ein 50er aus der Ukraine.
Drei Linsen müssen für die optische Abbildung reichen…
Das wunderbare, zwischen 1952 und 1960 produzierte 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan habe ich für 10 Euro zusammen mit einer einwandfrei funktionierenden Praktica IV b bekommen, das zwischen 1963 und 1970 produzierte E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm ist für 4 Euro vom Flohmarkt.
Zu den beiden Dreilinsern gesellt sich jetzt ein weiterer Kandidat: 3,5/50 mm Industar
Wie lange ich das in kyrillischen Lettern beschriftete Industar 3,5/50 mm mit M39 mm Leica Schraubanschluss zusammen mit der ab 1963 produzierten FED 3, Typ B Messsucherkamera habe, weiß ich nicht mehr. Dieses Pärchen dürfte im 20 Euro Kostenbereich gelegen haben.
Die FED 3 und ihre verschiedenen Versionen inklusive der Revue/Quelle gelabelten Ausführung
Während es sich beim 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan und E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm um dreilinsige Objektive handelt, soll das ab 1959 gefertigte Industar eine Kopie des 4-linsigen (in drei Gruppen) Zeiss Tessar 2,8/50 mm sein. Mit etwas weniger Lichtstärke… Das Industar gibt es in verschiedenen Ausführungen mit Leica M39-Scharaubanschluss (der nicht kompatibel sein soll) und M42-Gewinde. Zur Demonstration wurde dasselbe Industar einfach auf die zwischen 1983 und 1994 produzierte kyrillisch beschriftete Zenit 12SD SLR gelegt.
Das 2,9/50 mm Meyer Trioplan wurde schon gewürdigt. 2,9/50 mm Meritar und 3,5/50 Industar werden jetzt in Angriff genommen.
Das ist doch eine sehr schicke Kombination
Meine trotz defektem E-Sucher geliebte FUJIFILM X-E2 mit adaptiertem Industar. Das Einzige, was beim ersten Hantieren mit dem Industar negativ auffiel, war die recht lange Nahdstanz von 1 m. Ich würde je nach Motiv gerne noch näher ran. Das Meyer Trioplan hat eine Nahdistanz von 0,6 m, das Meritar 0,8 m.
Was kommt auf dem FUJIFILM X-T20 Sensor an? E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm, 4 Megapixel
Weder die geschätzen Leser, noch unseren Server wollte ich mit 24 MP Fotos traktieren, daher die Reduktion auf 2.400 x 1.600 Pixel. Die gleich oder öhnlich aufgebauten Dreilinser 2,9/50 mm Meyer Görlitz und 2,9/50 mm Meritar tun sich wenig bis nichts. Und dafür müssen die sechs Beispielfotos genügen…
3,5/50 mm Industar 24 Megapixel
Industar 4 Megapixel
Laaaaangweilig… ;-)
Langweilig nur im Sinne Abbildungsleistung. Heißt, da will sich kein besonderes Flair, keine Weichzeichnung einstellen, wenn man mit dem vier-linsigen 3,5/50 mm Industar fotografiert. Das bildet einfach gut ab – fertig!
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Der 15 x 23 mm APS-C-Sensor schneidet von der Schärfe schwächere Randbereiche rigoros ab. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass die Pixeldichte einer 24 MP APS-C Kamera 60 Megapixel im Vollformat entsprechen. Sicher eine Herausforderung für so alte und einfach konstruierte Objektive.
Und genau das stellt 50 mm Neukonstruktionen, die zu riesigen, auffälligen 1000 g schweren und 1000 Euro teuren Monstern mutieren, für mich vollkommen in Frage.
Die Rundgänge mit den Uralt-Objektiven haben großen Spaß gemacht. Der Zwang der Festbrennweite, die auf der Fuji X-T20 wie ein 75 mm Tele wirkt, erziehen zum genaueren Hinsehen, Ausrichten der Kamera. Und das bei derartigen Objektiven trotz Abblenden auf Arbeitsblende hell bleibende Sucherbild. Wenn das nichts ist… Aus dem Trio hat sich für mich aber das 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan als mein Favorit herauskristallisiert.
Ralf Jannke, Oktober 2019
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 12.11.2020 |
X-T20
Spiegellose Systemkamera
Markteinführung: Februar 2017
Neupreis: 899 €
Geschätzter Wert: 281 € ?Wert nach Alter: 183 €
Wert nach Nutzen: 281 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 €(Erklärung)
Bajonett für Wechseloptiken
Sensor: Fuji X-Trans CMOS-Sensor mit 24 MP, APS-C
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