Analogfotografie mit der Minolta SR-7

Wie in „2018: 90 Jahre Minolta“ angekündigt, hier ein paar Fotos, aufgenommen mit der Minolta SR-7 (Model b), Vorstellungsjahr 1963.  

Um die Sachen vor Ort im Urlaub selbst verarbeiten zu können, wurde SW-Film FOMAPAN profiline creativ ISO 200 in die SR-7 gelegt. Digitalisiert wurde fürs erste Zeigen mit dem simplen Rollei DF-S 190 SE, nachdem SW-Negative aus dem Archiv mit dem Rollei digitalisiert nicht so schlecht rüberkamen. Alles zum Thema Scannen von Filmen in „Dias und Negative digitalisieren“. Zu Hause können die Negative noch durch einen "anständigen" Filmscanner gehen…

Farbfilter für die analoge SW-Fotografie

Da produzierte noch jeder für sich: Konica (AUTOREFLEX T3) und Minolta (SR-7). Beide bestückt mit 3,5/28 mm Weitwinkelobjektiven und Farbfiltern für die SW-Fotografie…

Schwarzweiss-Fotografie – FARB-Filter?

Was sich so widersinnig anhört, war/ist in der SW-Fotografie notwendig. Wenn bestimmte Effekte erzielt werden sollen. Nur ein Beispiel: Da habe ich eine Architektur- oder Landschaftsaufnahme mit einem tiefblauen Himmel und strahlend weißen Wolken. Ohne Filter wird es in der Sw-Fotografie enttäuschend. Bzw. bedarf bei der analogen "Bildbearbeitung" einiger Klimmzüge beim Vergrößern der Negative. Mit einem Rotfilter vom Objektiv wird der blaue Himmel tiefschwarz wiedergegeben, die Wolken treten noch deutlicher, "strahlender" hervor. Wer es nicht so dramatisch will, nimmt stattdessen nur einen Gelbfilter. Die Wirkung der Filter kann in „Filter für die analoge Fotografie“ nachgelesen werden. Entsprechend wurde fürs 28 mm Konica wie Minolta 28 mm Weitwinkelobjektiv ein Gelb- und Rotfilter besorgt.

Belichtungsmessung?

Die Minolta SR-7 war die erste Spiegelreflexkamera der Welt, die einen Belichtungsmessung per Cadmiumsulfid (CdS)-Fotowiderstand als Messzelle im Gehäuse eingebaut hatte. Ob die Messung noch (verlässlich) funktioniert, habe ich erst gar nicht probiert. Mangels der heute verbotenen 1,3 Volt Quecksilberbatterie, die durch eine andere Batterieart aber anderer Spannung ersetzt werden kann, womit die angezeigte Belichtung dann wahrscheinlich korrigiert werden muss. Also gleich externe Messung. Stilecht, klassisch mit dem Sekonic Studio Deluxe II, parallel per Smartphone-App oder mit der gleichzeitig mitgenommenen DSLM. Oder ganz frei Schnauze nach der simplen Regel Verschlusszeit bei Blende 16 unter vollem Tageslicht gleich Kehrwert ISO. Also Blende 16 1/ISO 200. Statt der nicht vorhandenen 1/200 s für ggf. etwas dichtere Negative mit 1/125, womit der montierte Gelbfilter dann auch berücksichtigt war. Der dunklere Rotfilter hätte deutlicher korrigiert werden müssen, er kam aber mangels (weißer) Wolken am blauen Himmel gar nicht zum Einsatz.

Echte Rohdatenentwicklung

Entwickelt wurden die beiden FOMAPAN profiline creative 200 in einer Paterson-Dose, die zwei KB-Filme aufnimmt mit Tetenal Paranol S Einmalentwickler nach Tabelle in Verdünnung 50+1 und 11 Min Entwicklungszeit. Temperatur 20 Grad. Anschließend 8 Min Fixierung mit Labaphot Labaquickflix QF1 und zum Schluss 10 Min Spülen bei langsam laufenden Wasser.

Ich möchte heute so nicht mehr fotografieren, aber es ist/war ein Abenteuer eine Analog SLR mit Film zu laden und dann völlig ohne (!) sofortige Bildkontrolle zu fotografieren. 24x36 mm "Vollformatbildsensor" und gleichzeitig "Bildspeicher". Kapazität pro "Speicherkarte" – Pardon Film: 36 Fotos.

Nur das ist wahres Arbeiten in RAW!

Wenn man noch weiß wie es geht... Nach dem Entwickeln wurde dann digitalisiert.

Analoge SW-Fotografie mit der Minolta SR-7

Hurra, ich hab's noch gekonnt ;-)

In 900x600 Pixel Größe anschaubar. Für eine höhere Qualität/Pixelgröße hätte es exakterer Belichtung, einer besseren Film-/Entwicklerkombination und nicht zuletzt einer besseren Digitalisierung bedurft. Alles machbar, aber für mich standen Nostalgie und Spaß im Vordergrund! Und den hatte ich trotz der "richtigen Arbeit" mit einer über 50 Jahre alten, schweren Vollmetall-Spiegelreflexkamera.

Und man soll nie nie sagen! Wenn es mich überkommt, nehme ich auch die Revue SR/Konica FP von 1963, für die ich ein 50er und 135er habe, mal mit SW-Film geladen mit! Und 2019 geht das Pentax 6x7 Monster mit auf Tour. Zusammen mit dem Polaroid-Rückteil, für das ich noch genug Farb- und SW-Sofortbildfilm habe. Da kann ich mir dann das Entwickeln sparen ;-)

Ralf Jannke, Sommer 2018

 

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