Nikon D4 2023
Pfingstmontag ging es für Bonn ins Playoff-Halbfinale gegen Ludwigsburg. Mit dabei die seit 2020 bewährte spiegellose Nikon Z6 und diesmal die unverwüstliche Nikon Spiegelreflex D4 (2012). Die sollte/musste nach viel zu langer Pause trotz der elenden Schlepperei – über zwei Kilogramm – einfach mal wieder mit. Bestückt mit dem braven 2,8/35-70 mm Stangen-AF-Nikkor von 1987. Das nach erfolgreicher Selbst-Reparatur die erwartete Qualität liefert – bitte im Beitrag ganz nach unten durchscrollen.
Geht nicht, gibt's nicht!
Aber: Wie bekomme ich die Fotos meiner Nikon D4 aufs Smartphone oder Tablet, da ich schon lange kein Notebook mehr zum Basketball nehme. Zuhause probiert geht es so: Die 16 MP D4 RAW/NEFs werden auf die CompactFlash-Karte der D4 gespeichert und parallel 4 MP Basic-JPEGs auf die xQD-Karte. Die xQD-Karte und die darauf parallel gespeicherten D4 JPEGs werden von der Nikon Z6 klaglos angezeigt und sind über die App Nikon SnapBridge problemlos von der Z6 ins Smartphone oder Tablet zu übertragen. Lediglich die SnapBridge Automatikverkleinerung auf 2 MP funktioniert nicht. Da kann man gut mit leben. Eine weitere Verkleinerung und bei Bedarf Nachbearbeitung erledigt die iPad-EBV!
Übrigens: Eine 16 GB xQD-Karte steckte bei Kauf der Nikon D4 noch im Laufwerk. Diese Karte ist fast wertlos. Obwohl von Sony, lässt sie sich mit keinem meiner beiden unterschiedlichen Kartenleser erfassen. Da kann ich formatieren, wie ich will. Den Versuch sie per Kabel aus der Z6 zu lesen, habe ich nach ein paar Versuchen aufgegeben und in der D4 erst gar nicht versucht. Was in der D4 als Notlösung funktioniert, ist ein Umkopieren von xQD- auf CompactFlash-Karte. O.K. diese Karte wird eben sonst nicht benutzt …
Funktionskontrolle im Garten, 2,8/35-70 mm AF Nikkor, 4 Megapixel
Bildpärchen – Im Pärchen jeweils links 6 MP RAW2JPEG, rechts 1,5 MP JPEG ooc
Auch wenn es nur eine technische Spielerei war: Die Übertragung der in der Nikon D4 auf die 16 GB xQD-Karte gespeicherten JPEG-Basic 2.464 x 1.640 Bildpunkte 4 Megapixel Dateien mit Hilfe der Nikon Z6 als "Relaisstation" via Nikon-App SnapBridge ins Smartphone oder Tablet hat problemlos funktioniert! Die D4-JPEGs haben durchschnittlich 1,2 MB Größe. Gegebenenfalls hätte man in der D4 die JPEGs direkt noch etwas stärker schärfen können und einen Blick auf Kontrast und Entrauschen werfen. Aber es hat auch so funktioniert.
Nikon D4 --> JPEG/xQD --> Z6 --> Nikon-App Snapbridge --> Facebook
Was (unterwegs) nur mit dem Smartphone/Tablet geht!
Das übertragene Foto etwas blass? Die Photoshop Express App fürs Tablet richtet es. Ich möchte so keine 50 Bilder korrigieren, aber fürs schnelle Einstellen in Facebook reicht es allemal!
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Statt mit möglichen 11 B/s wurde die D4 mit "nur" mit 8 B/s betrieben, um der Bilderflut Herr zu werden. Die ISO Empfindlichkeit wurde gleich auf ISO 3.200 gestellt, was die D4 nicht überfordert. Das Zoom wurde überwiegend bei Offenblende f/2,8 und nur bei wenigen Fotos aus einem Bauchgefühl mit f/3,2 betrieben. Mit f/2,8 war es so gut wie immer 1/1000 s - 1/1250 s Belichtungszeit, mit f/3,2 auch mal 1/640 s. Alle Aufnahmen Zeitautomatik. Auch wenn heute 20/24 Megapixel aufwärts Standard sind, die 16 MP der Nikon D4 aus dem Vorstellungsjahr sind immer noch von mehr als nur brauchbarer Qualität.
Eins muss aber ganz klar festgestellt werden: Die Zeit der DSLR ist definitiv vorbei.
Ich habe beim Sichten und der Nachbearbeitung auf dem Rechnermonitor gemerkt, dass ich die D4 mindestens zwei Jahre nicht mehr in Betrieb hatte. So sehr fällt sie subjektiv in jeder Hinsicht gegen meine spiegellose Vollformat 24 MP Nikon Z6 ab. Die ja auch schon 5 Jahre alt ist. Was sich da Jahr für Jahr technoligisch getan hat. Die Kollegen, die ihren Lebensunterhalt u.a. mit Sportfotografie verdienen, sind fast komplett ins spiegellose Lager gewechselt. Vereinzelt wird noch DSLR/DSLM kombiniert, bestimmte DSLR-Objektive werden per Adapter weiter verwendet, aber die DSLR verschwindet immer schneller. Da dürfte sich der eine oder andere Amateur – mich eingeschlossen (2018) – den Traum von der einst unerreichbaren Nikon D4/D5 oder den Canon EOS 1DX-Pendants verwirklicht haben. Mittlerweile ist eine D4 für unter 700 Euro zu haben! Aber weder die noch eine Nikon D5 für 1500 Euro würde ich heute noch kaufen! Dennoch habe ich meine D4 jetzt gerne aus dem "Winterschlaf" geholt, aber jetzt ist es wieder für einige Zeit gut …
Das 2,8/35-70 mm "hält". Bedeutet: Meine Selbstreparatur der von ausgetretenen Schmiermitteln "vernebelten"/verschmierten und anschließend gereinigten Linsen funktioniert weiterhin. Sicher sind die 2,8 Weitwinkelzoomobjektive 28-70/24-70 mm von der Brennweite interessanter und mit Ultraschallantrieb für den Autofokus deutlich schneller und vermutlich auch etwas schärfer abbildend, aber das uralte 2,8/35-70 mm "Stangen-AF"-Nikkor aus dem Vorstellungsjahr 1987 hat seinen Job erledigt.
Ralf Jannke, Juni 2023
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 11.06.2023 |
Kommentare (1)
Leserin
am 16.09.2023Die D2, 3, 4, 5 und 6 erinnern mich an die Härte einer F2 und F3. Das waren Kameras, die bis heute funktionieren und ihre unschlagbare Qualität und ihren Kultstatus bewahren. Sie werden uns überleben.
Ihnen Herr Jannke wünsche ich weiterhin viel Freude an der Fotografie - in der Hoffnung, dass sie Ihre gewonnenen Eindrücke von persönlichen Erlebnissen/Erfahrungen verkörpern. Fotografie sollte mehr sein - als das nur inflationär Fotos entstehen. Fotografie sollte darüberhinaus gehen und die Sicht auf unsere Welt erweitern.